USA: GM will mit Vacuumschmelze Magnet-Werk bauen

General Motors kooperiert mit dem auf magnetische Werkstoffe spezialisierten deutschen Unternehmen Vacuumschmelze (VAC), um in den USA eine Fabrik zu bauen. Dort sollen Dauermagnete für die E-Motoren der Ultium-Plattform gebaut werden. Eine zweite Partnerschaft in diesem Bereich hat GM mit der US-Firma MP Materials geschlossen.

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Zunächst zu dem Deal mit Vacuumschmelze: Die Kooperation haben beide Seiten bisher per unverbindlicher Absichtserklärung vereinbart. VAC und GM gehen jedoch davon aus, dass die Verhandlungen Anfang 2022 in eine endgültige Vereinbarung münden werden. Das Hauptaugenmerk des deutsch-amerikanischen Duos liegt auf der Errichtung eines VAC-Produktionswerks, das 2024 die Fertigung aufnehmen und Hunderte Arbeitsplätzen schaffen soll. Der genaue Standort in den USA soll zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.

Klar ist aber: Die in dem Werk künftig gefertigten Magnete werden an die verschiedenen Standorte von GMs E-Motor-Produktion in den USA gehen. „Mit einem eigenen Geschäftsbereich für Dauermagnete ist die VAC der einzige industrielle Hersteller von Dauermagneten aus Seltenen Erden in der westlichen Hemisphäre und bringt jahrzehntelange Erfahrung in die Lieferkette von GM ein“, sagt Erik Eschen, CEO der VAC. „Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit GM den Weg in eine zunehmend elektrifizierte Welt zu gehen und dabei nachhaltige und saubere Energielösungen zu nutzen.“ Das in Hanau ansässige Unternehmen gibt an, den gesamten Prozess zur Herstellung von Permanentmagneten von der Basisentwicklung bis zur Fertigung von Endprodukten zu beherrschen.

Eine weitere Kooperation in diesem Kontext hat General Motors parallel mit MP Materials geschlossen: Das US-Unternehmen soll in den USA beschaffte und hergestellte Seltenerdmaterialien, Legierungen und fertige Magnete für die Elektromotoren von GM liefern. Im Gegensatz zur Kooperation mit VAC dürfte der Fokus aber eher auf den Vorprodukten liegen, denn MP Materials besitzt und betreibt die Seltenerdmine und -verarbeitungsanlage Mountain Pass in Kalifornien – eigenen Angaben zufolge die einzige aktive und skalierte Produktionsstätte für Seltene Erden in Amerika.

Die von Mountain Pass bezogenen Seltenen Erden werden in einer neuen Produktionsanlage des Unternehmens in Fort Worth im US-Bundesstaat Texas zu Metall, Legierungen und Magneten verarbeitet. GM will diese Produkte beziehen und hat dazu mit MP Materials bereits eine verbindliche Vereinbarung unterzeichnet. „In Kürze“ soll eine endgültige Liefervereinbarung folgen. Die Produktion in Fort Worth soll ab 2023 schrittweise hochgefahren werden.

Ihre strategische Zusammenarbeit wollen GM und MP Materials dabei nicht auf Liefervereinbarungen beschränken. Man arbeite zusammen daran, „die Wiederherstellung der US-Lieferkette für Seltene Erden in kommerziellem Maßstab mit hoher Widerstandsfähigkeit und ökologischer Nachhaltigkeit zu beschleunigen“. Insofern erhält die Kooperation auch eine politische Dimension. Die Administration von US-Präsident Joe Biden hat nach einer Überprüfung der US-Lieferketten bekanntlich die Stabilisierung bestimmter Schlüsselsektoren der US-Autoindustrie veranlasst.

Seltene Erden sind unter anderem essenziell für Magnete, die wiederum das Herzstück von Elektromotoren sind. In diesen erzeugt eine elektrische Spule ein Magnetfeld, das gegen starke Magnete wirkt und so das Drehmoment erzeugt, das die Räder des Fahrzeugs antreibt.

„Wir bauen eine zuverlässige und nachhaltige Wertschöpfungskette, von den Rohstoffen bis zu den Komponenten, für Elektrofahrzeuge in Nordamerika auf, um das Wachstum von GM voranzutreiben und einen Massenmarkt für Elektrofahrzeuge zu schaffen“, äußert Shilpan Amin, GM Vice President, Global Purchasing and Supply Chain.  „Unsere Zusammenarbeit mit VAC und MP Materials ist ein weiterer großer Schritt nach vorne, der dazu beitragen wird, dass wir unser Ziel erreichen, die EV-Industrie in Nordamerika nicht nur bei den Verkaufszahlen anzuführen.“

Update 22.04.2022: Nachdem General Motors im Dezember 2021 eine Vereinbarung mit der US-Firma MP Materials zur Lieferung von Seltenerdmaterialien, Legierungen und fertigen Magneten für seine Elektromotoren geschlossen hatte, wird es nun konkret: MP Materials beginnt mit dem Bau seiner ersten entsprechenden Fertigungsstätte im texanischen Fort Worth und hat mit GM eine endgültige Liefervereinbarung geschlossen. Die Anlage von MP Materials in Fort Worth wird die Kapazität haben, ab Ende 2023 etwa 1.000 Tonnen Neodym-Eisen-Bor-Magnete pro Jahr zu produzieren, was die Fertigung von etwa 500.000 Elektroauto-Traktionsmotoren ermöglicht.

Update 01.02.2023: Aber nicht nur die Lithium-Beschaffung hat General Motors nun abgesichert: Ein Update gibt es auch zu der Ende 2021 angekündigten Kooperation von General Motors mit dem auf magnetische Werkstoffe spezialisierten deutschen Unternehmen Vacuumschmelze (VAC). VAC hat jetzt eine verbindliche, langfristige Liefervereinbarung mit GM für die Produktion von Seltenerd-Dauermagneten in Nordamerika geschlossen.

Im Rahmen der Vereinbarung wird VAC eine Produktionsstätte in Nordamerika errichten, um ab 2025 Dauermagnete für Elektromotoren zu fertigen, die in einer Reihe von GM-Elektrofahrzeugen zum Einsatz kommen. Konkret genannt werden die Chevrolet-Stromer Silverado EV, Blazer EV und Equinox EV, der Cadillac Lyriq sowie die GMC-Modelle Sierra EV und Hummer EV in der Pickup- sowie SUV-Ausführung – also nahezu alle bisher vorgestellten Ultium-Modelle.
gm.com, vacuumschmelze.com, vacuumschmelze.de (alle drei GM/VAC), gm.com, mpmaterials.com (beide GM/MP), mpmaterials.com (Update), vacuumschmelze.de (Update II)

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