CleverShuttle stellt Ridepooling in Leipzig ein

Der elektrische Ridepooling-Dienst CleverShuttle hat angekündigt, Mitte Januar 2022 auch in Leipzig seinen eigenwirtschaftlichen Fahrbetrieb einzustellen. Mit dem Ende des Diensts in Leipzig geht auch eine Neuausrichtung des Unternehmens einher.

Die Einstellung des Fahrbetriebs erfolge im Einvernehmen mit dem Joint-Venture-Partner Madsack Mediengruppe, wie die Bahn-Tochter mitteilt. Im vergangenen Jahr hatte das Tochterunternehmen der Deutschen Bahn bereits seinen Betrieb in Berlin, Dresden und München eingestellt. Statt direkt am Endkundenmarkt aufzutreten, ist CleverShuttle nun als Partner für Städte, Landkreise und öffentliche Verkehrsunternehmen aktiv.

„Wir wollen unseren elektrischen Ridepooling-Service künftig direkt mit dem ÖPNV verknüpfen. Damit erreichen wir mehr Fahrgäste und mehr für die Mobilitätswende“, sagt Bruno Ginnuth, Co-Gründer und CEO von CleverShuttle. „Unser Ziel: den ÖPNV mit On-Demand-Ridepooling flächendeckend attraktiv und flexibel verfügbar zu machen, indem wir Bedienungslücken schließen, die sonst nur mit dem privaten Auto zu bewältigen wären. So geben wir mehr Menschen Zugang zu emissionsfreier Mobilität. Und dafür arbeiten wir verstärkt mit Partnern aus der Verkehrsbranche zusammen.“

Die strategische Neuausrichtung hatte das Unternehmen bereits im vergangenen Jahr beschlossen. Zur Einstellung in Leipzig habe auch „die anhaltende Coronakrise“ zur Entscheidung beigetragen. Wie CleverShuttle angibt, waren die Fahrgastzahlen in den vergangenen Monaten um bis zu 70 Prozent geringer als im Vergleich zu „Vorkrisenzeiten“.

Das 2014 gegründete Unternehmen war seit Dezember 2016 in Leipzig aktiv. In der Spitze fuhren 64 Elektrofahrzeuge für CleverShuttle durch Leipzig. In dieser Zeit haben mehr als eine Million Fahrgäste den Ridepooling-Dienst genutzt.

Mit der Einstellung des Dienstes zieht sich das Unternehmen aber nicht aus Leipzig zurück: Als Betreiber des On-Demand-Angebots „Flexa“ verkehrt die DB-Tochter im Auftrag der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) weiterhin im Norden und Südosten der Stadt.  Außerdem wird CleverShuttle nach eigenen Angaben seinen bestehenden Betriebssitz in Leipzig zu einem Regional-Hub ausbauen. Von dort aus wird das Unternehmen zukünftig ÖPNV-integrierte On-Demand-Verkehre in Ostdeutschland steuern.

Dennoch hat die Entscheidung Auswirkungen auf die Beschäftigten, derzeit arbeiten 170 Menschen in Leipzig für das Unternehmen. Die Belegschaft am Betriebssitz wird unverändert weiterbeschäftigt. „Für die betroffenen Fahrer:innen sucht CleverShuttle gemeinsam mit der DB und weiteren lokalen Partnerunternehmen nach Lösungen“, heißt es von dem Unternehmen. „Einen Teil von ihnen kann CleverShuttle in seinen ÖPNV-integrierten „Flexa“-Shuttleservice übernehmen. Die DB hat in der Region zahlreiche Jobs für Fachkräfte und Quereinsteiger:innen ausgeschrieben.“
clevershuttle.de

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