EnBW eröffnet HPC-Park am Kamener Kreuz
Die EnBW hat am Kamener Kreuz nun offiziell ihren bislang größten Schnellladestandort eröffnet. Bis zu 52 Elektroautos können dort gleichzeitig laden – und das mit bis zu 300 Kilowatt Leistung in der Spitze. Das Laden an einem der größten HPC-Hubs in Europa ist bereits seit dem 3. Dezember möglich.
Angekündigt hatte der Energieversorger die große Anlage in Kamen im April diesen Jahres. Bereits damals hieß es, die Eröffnung sei für das vierte Quartal geplant. Trotz knapper Tiefbau-Kapazitäten und Halbleiter konnte der Zeitplan gehalten werden: Am 3. Dezember ging die Anlage in Betrieb, am 14. Dezember erfolgte nun die offizielle Eröffnung.
An der virtuellen Veranstaltung nahm auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst teil und eröffnete gemeinsam mit EnBW-Vorstandsvorsitzenden Frank Mastiaux den „Flagship-Ladepark“. Der Großstandort liegt in unmittelbarer Nähe zum meistbefahrenen Verkehrsknotenpunkt Deutschlands. Am Kamener Kreuz treffen die A1 und A2 aufeinander, die A44 ist zudem nicht weit entfernt.
Vor Ort sind 26 Alpitronic Hypercharger HYC300 verbaut, an denen ein Fahrzeug mit bis zu 300 kW oder zwei Fahrzeuge mit jeweils bis zu 150 kW geladen werden können. Entlang der Fernstraßen setzt EnBW vorrangig auf diesen Ladesäulen-Typ, bei innerstädtischen Schnellladeparks kommen zum Teil auch HYC150 (1x 150 kW oder 2x 75 kW) zum Einsatz.
Nicht nur die Größe ist in Kamen eine Neuheit: Erstmals gibt es direkt an der Anlage ein WC, bei bisherigen Ladeparks waren die Kund*innen auf Infrastruktur in der Umgebung angewiesen. Wie die EnBW in der Mitteilung betont, sei das ein zentraler Kundenwunsch gewesen. Neben dem für diese Ladeparks üblichen PV-Dach (in Kamen leistet die Anlage 120 kWp) gibt es auch überdachte Sitzmöglichkeiten. Ob die Sitzmöglichkeiten und Toiletten auch an kommenden, kleineren Standorten geplant sind, geht aus der Mitteilung nicht hervor.
Wüst bezeichnete den flächendeckenden Ladeinfrastruktur als zentrale Voraussetzung für einen erfolgreichen Markthochlauf der Elektromobilität. „Mit diesem herausragenden Projekt am hoch frequentierten Standort Kamener Kreuz und der Eröffnung von einem der größten Schnellladeparks in ganz Europa erreichen wir einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Mobilität der Zukunft“, sagt der CDU-Politiker. „Diesen konsequenten Ausbau braucht es, um die Verkehrswende und die Mobilität der Zukunft langfristig erfolgreich zu gestalten – gerade hier im Pendlerland Nordrhein-Westfalen.“
Seitens der EnBW kommt bei der Eröffnung neuer Ladeparks – aktuell sind es rund 50 in ganz Deutschland – für gewöhnlich der zuständige Vertriebschef Timo Sillober zu Wort. Am Kamener Kreuz nahm jedoch Vorstandschef Mastiaux an der Eröffnung teil – und nutzte die Bühne für einen Appell an die neue Bundesregierung. „Die neue Bundesregierung möchte Deutschland zu einem Leitmarkt für Elektromobilität machen. Damit das gelingt, brauchen wir mehr Drehmoment beim Ausbau der Ladeinfrastruktur“, so Mastiaux. „Dabei können wir aus der Energiewende lernen: Überregulierung sollten wir vermeiden, den marktgetriebenen Ausbau priorisieren – und Planungs-, Genehmigungs- und Förderverfahren künftig schneller realisieren.“
enbw.com
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