Northvolt und Galp planen Lithiumhydroxid-Werk in Portugal

Der schwedische Batteriezellen-Hersteller Northvolt gründet ein 50:50-Joint-Venture mit Portugals Energieunternehmen Galp. In Regie des Gemeinschaftsunternehmens Aurora soll der Bau einer Lithium-Umwandlungsanlage in Portugal erfolgen. Der künftige Standort des Werks wird zurzeit noch erörtert.

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Spruchreif ist aber bereits, dass die Fabrik eine jährliche Produktionskapazität von bis zu 35.000 Tonnen Lithiumhydroxid in Batteriequalität erreichen und den kommerziellen Betrieb im Jahr 2026 aufnehmen soll. Northvolt betont, dass das portugiesische Werk „die größte und nachhaltigste integrierte Lithium-Umwandlungsanlage Europas“ werden solle und „ein Meilenstein in der Entwicklung einer europäischen Batterie-Wertschöpfungskette“ darstelle.

Das frisch aus der Taufe gehobene Joint Venture führt nach Angaben der Muttergesellschaften derzeit technische und wirtschaftliche Studien durch und prüft mehrere mögliche Standorte. Eine endgültige Investitionsentscheidung stehe noch aus, heißt es. Das Investitionsvolumen würde sich nach Schätzungen von Northvolt auf etwa 700 Millionen Euro belaufen, wobei man sich um Förderungen zur Unterstützung des Projekts bemühen werde. Im Gegenzug entstünden bis zu 1.500 direkte und indirekte Arbeitsplätze.

Die Anlage soll künftig in der Lage sein, besagte 35.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr herzustellen. Diese Menge erlaubt laut Northvolt eine Batterieproduktion in der Größenordnung von 50 bzw. den Bau von 700.000 Elektrofahrzeugen pro Jahr. Als Teil der Vereinbarung mit Galp sichert Northvolt eine Abnahme von bis zu 50 Prozent der Kapazität der Anlage zur Verwendung in seiner eigenen Batterieproduktion zu.

„Die Entwicklung einer europäischen Batterieproduktionsindustrie bietet enorme wirtschaftliche und gesellschaftliche Chancen für die Region. Es ist von entscheidender Bedeutung, die neue europäische Wertschöpfungskette bis hin zu den Rohstoffen zu erweitern“, äußert Paolo Cerruti, Mitbegründer und COO von Northvolt. „Dieses Joint Venture stellt eine bedeutende Investition in diesem Bereich dar und bietet Europa nicht nur einen Weg zur heimischen Versorgung mit wichtigen Materialien, die für die Herstellung von Batterien benötigt werden, sondern auch die Möglichkeit, einen neuen Standard für die Nachhaltigkeit bei der Beschaffung von Rohstoffen zu setzen. Diese Initiative ergänzt eine globale Beschaffungsstrategie, die auf hohen Nachhaltigkeitsstandards, diversifizierten Quellen und einer geringeren Gefährdung durch geopolitische Risiken beruht.“

Northvolt will bekanntlich Lithium-Ionen-Batterie mit minimalem CO2-Fußabdruck realisieren und hat vor diesem Hintergrund unter anderem angekündigt, bis 2030 die Hälfte des gesamten Rohstoffbedarfs aus recycelten Batterien decken zu wollen. Zu den Kunden der Schweden zählen BMW, Fluence, Scania, Volkswagen, Volvo Cars und Polestar. Die abgeschlossenen Verträge sollen sich auf einen Wert von mehr als 27 Milliarden US-Dollar kumulieren.

Galp ist ein in Lissabon ansässiger Energiekonzern mit Aktivitäten im klassischen Energiedienstleistungsbereich, aber auch in der Erdöl- und Erdgasindustrie sowie im Markt für Solarenergie.

Update 14.04.2022: Inzwischen steht der Standort des Lithiumhydroxid-Werks fest. Wie beide Unternehmen mitteilen, wird dieses in Portugals Hafenstadt Setúbal entstehen. Die Inbetriebnahme wird voraussichtlich bis Ende 2025 und die Aufnahme des kommerziellen Betriebs im Jahr 2026 erfolgen.

Die Lithium-Umwandlungsanlage des Gemeinschaftsunternehmens Aurora soll über eine anfängliche Produktionskapazität von 28.000 bis 35.000 Tonnen Lithiumhydroxid in Batteriequalität pro Jahr verfügen. Laut Northvolt werden bis zu 700 Millionen Euro investiert, damit sollen mehr als 200 direkte Arbeitsplätze und mehr als 3.000 indirekte Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden.

„Dies ist die Art von Projekt, das Portugal und Europa für Wirtschaftswachstum und den Aufbau einer nachhaltigen Energiezukunft entwickeln sollten“, sagt Andy Brown, CEO von Galp. „Die Sicherung nachhaltig produzierter Materialien für die exponentiell wachsende Batterieindustrie ist eine strategische Priorität für Europa. Wir danken der Gemeinde von Setúbal für die Aufnahme und freuen uns darauf, dass unsere Partnerschaft Arbeitsplätze und wirtschaftlichen Wert schafft.“

„Die Niederlassung in Setúbal markiert einen wichtigen Meilenstein für Europa auf dem Weg zum Aufbau eines vollständigen Batterie-Ökosystems auf dem Kontinent und demonstriert einen nachhaltigen Ansatz für den Lithium-Umwandlungsprozess“, sagte Paolo Cerruti, Mitbegründer und COO von Northvolt.
northvolt.com, northvolt.com, galp.com (beide Update)

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