John Deere übernimmt Mehrheit bei Kreisel Electric
Der US-Landmaschinenhersteller John Deere hat eine Mehrheitsbeteiligung am österreichischen eMobility-Spezialisten Kreisel Electric übernommen. Kreisel soll weiter unter eigener Flagge aktiv sein, John Deere sichert sich aber den Zugang zu der Batterie- und Ladetechnologie der Österreicher.
Die Beteiligung ermögliche John Deere die Integration von Fahrzeug- und Antriebsstrangdesigns auf der Basis von hochdichten Batteriepaketen und die Nutzung der Ladetechnologie von Kreisel zum Aufbau von Infrastruktur, wie das österreichische Unternehmen mitteilt. Wie viele Anteile John Deere genau übernimmt und wie viel die Amerikaner dafür zahlen, geht aus der Mitteilung nicht hervor.
Kreisel Electric wird seine derzeit rund 160 Mitarbeiter, seinen Markennamen und sein Warenzeichen beibehalten und weiterhin von seinem derzeitigen Standort in Österreich aus operieren. Die Transaktion bedarf der endgültigen behördlichen Genehmigung in Österreich und wird voraussichtlich in etwa 60 Tagen abgeschlossen sein.
John Deere begründet die Investition mit der wachsenden Nachfrage nach Batterie-elektrischen oder Hybrid-Antriebssystemen für Fahrzeuge. Dabei geht es nicht unbedingt um große Landmaschinen, aber Deere-Produkte wie Rasenmäher, kompakte Kommunaltraktoren, Kleintraktoren, kompakte Baumaschinen und einige Straßenbaumaschinen „könnten ausschließlich auf Batterien als primäre Energiequelle setzen“, wie es in der Mitteilung heißt.
„Die Batterietechnologie von Kreisel kann in der gesamten Produktpalette von Deere eingesetzt werden, und die Markterfahrung von Kreisel wird Deere beim Ausbau unseres Portfolios an Batterie-elektrischen Fahrzeugen zugutekommen“, sagt Pierre Guyot, Senior Vice President, John Deere Power Systems. „Deere wird das Know-how, die globale Präsenz und die Finanzierung bereitstellen, damit Kreisel sein schnelles Wachstum in den Kernmärkten fortsetzen kann.“
Die drei Gründer, Johann, Markus und Philipp Kreisel, gaben in einer gemeinsamen Erklärung an, dass das Kreisel-Team sich darauf freue, „sein Basisgeschäft auszubauen, den Deere-Vertriebskanal nutzen zu können um die Einführung von batterieelektrischen Fahrzeugen und Ladestationen zu beschleunigen, und mit den Fahrzeugentwicklungsteams von Deere an Produktverbesserungen zu arbeiten“.
Das 2014 gegründete Unternehmen hat sich mit seiner Batterietechnologie und Batterie-gepufferten Ladesäulen einen globalen Kundenstamm aufgebaut. Neben dem Bereich Nutzfahrzeuge und Off-Highway-Fahrzeuge kommen diese Kunden auch aus den Bereichen Marine, E-Motorsport und andere Hochleistungsanwendungen. Ob Kreisel auch diese Kunden, die nichts mit dem Geschäft von John Deere zu tun haben, weiter bedienen wird, geht aus der Mitteilung nicht hervor.
kreiselelectric.com
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