Daimler reduziert Denza-Beteiligung deutlich

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Daimler wird seine Beteiligung an Denza, dem zusammen mit BYD betriebenen Elektroauto-Joint-Venture in China, deutlich reduzieren – und zwar von bisher 50 auf zehn Prozent. BYD wird entsprechend künftig 90 Prozent der Anteile an Denza halten.

Der Vollzug der Transaktion, die behördlichen Genehmigungen unterliegt, ist für Mitte 2022 geplant. Ab dann wird der chinesische Batterie- und E-Auto-Hersteller BYD das alleinige Sagen bei der Gemeinschaftsfirma Shenzhen Denza New Energy Automotive haben.

Denza stand Daimler-intern bereits lange in der Kritik. Zum einen blieben die Verkaufszahlen deutlich unter den Erwartungen – seit dem Verkaufsstart des ersten Denza im Jahr 2014 konnten gerade einmal 23.000 Fahrzeuge abgesetzt werden. Obwohl das Joint Venture einst mit den Anspruch angetreten ist, der erfolgreichste Hersteller von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben in China zu werden, kommen E-Auto-Startups wie Nio oder Xpeng heute regelmäßig auf fünfstellige Absatzzahlen – pro Monat.

Zudem passen die preiswerten Mittelklasse-Wagen von Denza nicht zur Strategie von Daimler-Chef Ola Källenius – Denza wurde noch unter dessen Vorgänger Dieter Zetsche gegründet. Källenius will Mercedes bekanntlich am margenträchtigen oberen Rand der Segmente platzieren. Dieses Argument greift allerdings nur teilweise, da Denza als eigene Marke auftritt.

Dass Daimler – bzw. ab Februar als Mercedes-Benz Group aktiv – nicht komplett aussteigt, dürfte wohl auch an der Bedeuting von Joint-Venture-Partner BYD liegen. Das „Handelsblatt“ zitiert Daimlers China-Vorstand Hubertus Troska, wonach man die Zusammenarbeit mit BYD insgesamt „eher intensivieren“ werde. Sprich: Als Partner und Akku-Lieferant für Mercedes-Modelle ist BYD weiter gerne gesehen, daher nicht der vollständige Ausstieg.

Welche Auswirkungen die reduzierte Beteiligung auf die Arbeitsteilung innerhalb des Joint Ventures hat, ist nicht bekannt. BYD entwickelt und baut die Fahrzeuge, Daimler ist für deren Design verantwortlich.
handelsblatt.com, daimler.com

2 Kommentare

zu „Daimler reduziert Denza-Beteiligung deutlich“
Daniel
29.12.2021 um 11:52
Mercedes wird irgendwann von den Chinesen übernommen. Durch die Aufteilung von Daimler in mehrere Einzelunternehmen ist das leichter möglich. Smart ist schon bei den Chinesen, der Rest gehört schon zu über 20% den Chinesen. Der Ausverkauf deutschen Know Hows geht unvermindert weiter.
BKM
04.01.2022 um 11:15
Ja, der Trend ist schon lange bei Daimler zu erkennen. Ich verstehe nicht, was in den Köpfen von Verantwortlichen vor sich geht, dass die Grundlagen unseres Wohlstandes, unser technisches Wissen, an China verramscht wird und wir immer mehr in Abhängigkeiten kommen, die uns die Selbstständigkeit nehmen werden. Wozu die Aufspaltung von großen Unternehmen führt, beobachte ich schon seit vielen Jahren. Seltsamerweise werden sg. Manager, die ein Unternehmen zerschlagen haben, danach wieder in einem anderen großen Unternehmen eingesetzt, um gleiches wieder zu tun. Und die Politiker machen mit …

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