Hyundai schließt angeblich Entwicklungsabteilung für Verbrennungsmotoren

Bild: Hyundai

Die Hyundai Motor Company hat koreanischen Medienberichten zufolge im Dezember ihre Motoren-Entwicklungsabteilung in Namyang geschlossen. Inzwischen hat der Autokonzern den Schritt dementiert.

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Die koreanischen Wirtschaftsmedien wie etwa „Korea Economic Daily“ oder „Business Korea“ berufen sich dabei auf eine interne Mail des neuen Entwicklungschefs Park Chung-ook an die etwa 12.000 Angestellten des Namyang R&D-Centers. Als Begründung wird dabei die Umstellung auf Elektrofahrzeuge genannt, die schneller als erwartet erfolge.

„Jetzt ist eine Umstellung auf Elektrifizierung unumgänglich“, wird Park Chung-ook zitiert. „Unsere eigene Motorenentwicklung ist eine großartige globale Errungenschaft, aber müssen das System ändern, um zukünftige Innovationen basierend auf dem großen Kapital der Vergangenheit zu schaffen.“

Park Chung-ook – teilweise auch Chung Kook Park genannt – war erst im Dezember auf Albert Biermann gefolgt, der in den Ruhestand gegangen ist. Der frühere BMW-Manager war seit 2015 für die Hyundai Motor Group aktiv, 2018 übernahm der die Leitung der Entwicklungsabteilung. Dass eine der ersten Handlungen seines Nachfolgers die Schließung der eigenen Verbrennungsmotoren-Entwicklung ist, deutet darauf hin, dass dieser große Schritt bereits vorbereitet war – die Verkündung sollte aber offenbar mit dem Manager erfolgen, der die Entwicklungsabteilung in die Zukunft führen soll.

Die Mitarbeitenden der Motorenabteilung werden aber nicht entlassen. Ihr Knowhow bei der Entwicklung von Antriebssträngen sollen sie jetzt in die Elektromobilität einbringen: Das Entwicklungszentrum für Antriebsstrangsysteme wurde in ein Elektrifizierungstestzentrum umgewandelt. Zudem wurde ein Batterieentwicklungszentrum eingerichtet.

Präsident und CEO von Hyundai Motor, Chang Jae-hoon, hatte kürzlich angekündigt, dass das Unternehmen „aggressive Schritte“ unternehmen werde, um sich so schnell wie möglich zu einem führenden EV-Hersteller zu wandeln. Das Unternehmen hatte Ende 2020 die reine Elektro-Plattform E-GMP vorgestellt, im vergangenen Jahr kamen mit dem Hyundai Ioniq 5 und Kia EV6 die ersten Modelle auf dieser Plattform auf den Markt – weitere stehen in den Startlöchern.

Zudem gab es einen Bericht, wonach Hyundai ein Wasserstoffauto-Projekt der Marke Genesis gestoppt habe. Zur Begründung hieß es bei „Chosun Ilbo“, dass die Fortschritte bei der Leistungsverbesserung und der Kostenreduktion des Brennstoffzellensystems der dritten Generation weit hinter den ursprünglichen Zielen zurückbleiben. Auch zweifele Hyundai offenbar inzwischen am Marktpotenzial der H2-Stromer.

Den Bericht hat der Konzern aber inzwischen dementiert: „Der Autohersteller bestreitet die Spekulationen und behauptet, sein Fahrplan für die Entwicklung von Brennstoffzellen der nächsten Generation und die Elektrifizierung der Genesis-Flotte bleibe intakt“, so ein Sprecher.

Update 03.01.2022: Inzwischen hat Hyundai die Berichte, wonach man die Entwicklung von Verbrennungsmotoren eingestellt habe, dementiert. „Die Hyundai Motor Group ist bestrebt, ihren Kunden weltweit ein starkes Portfolio an Antriebssträngen anzubieten, die eine Kombination aus hocheffizienten Motoren (ICE) und emissionsfreien Elektromotoren umfasst“, sagte ein Sprecher der „Automobilwoche“.

Der neue Entwicklungschef Park hatte gesagt, man müsse das System ändern – was von einigen koreanischen Medien offenbar als Schließung der Entwicklungsabteilung für Verbrennungsmotoren interpretiert wurde.
kedglobal.com, businesskorea.co.kr (beide Verbrennungsmotoren), thekoreancarblog.com (H2-Gerüchte), motor1.com (H2-Dementi), automobilwoche.de (Update)

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