Dänemark will fossilfreie Inlandsflüge bis 2030

Die dänische Regierung hat angekündigt, bis zum Jahr 2030 alle Inlandsflüge frei von fossilen Brennstoffen machen zu wollen. Spätestens 2025 sollen in Dänemark die ersten Inlandsflüge mit „grünem“ Treibstoff starten.

Das erklärte Regierungschefin Mette Frederiksen in ihrer Neujahrsansprache. Frederiksen räumte jedoch ein, dass die technischen Lösungen zur Erreichung ihres Ziels noch nicht in ausreichendem Maß vorhanden sind und die Umsetzung des Ziels schwierig wird. „Wenn andere Länder der Welt zu langsam sind, muss Dänemark die Führung übernehmen und die Messlatte noch höher legen“, wird Frederiksen zitiert.

Auf eine konkrete Technologie legte sich die dänische Ministerpräsidentin dabei noch nicht fest – es sind also synthetisches Kerosin, aber auch Batterie-elektrische oder Brennstoffzellen-elektrische Flugzeuge im Rennen.

Offen ist aber, ob bis 2030 Batterie-elektrische Flugzeuge mit entsprechender Reichweite und Passagierkapazität zur Verfügung stehen. Selbiges gilt für die Brennstoffzelle, die Wasserstoff aus erneuerbaren Energien benötigt. Auch bei synthetischen Kraftstoffen ist der hohe Energiebedarf ein Kritikpunkt, zudem ist noch unklar, bis wann Anlagen gebaut werden, die synthetische Kraftstoffe im größeren Maßstab produzieren können – und zu welchen Kosten.

Derzeit entwickeln zahlreiche Unternehmen emissionsfreie Flugzeuge – auch größere Passagiermaschinen. Das US-Startup Wright Electric will ein 100-sitziges Flugzeug umrüsten, ZeroAvia und Mitsubishi entwickeln derzeit einen H2-Antrieb für einen Regionaljet – um nur zwei Beispiele zu nennen. Vor rund einem Jahr hatte Airbus eine Flugzeug-Studie mit sechs abnehmbaren Brennstoffzellen-Propellerantriebssystemen vorgestellt – ein emissionsfreies Verkehrsflugzeug peilt der Konzern aber erst für 2035 an.

Gänzlich auf Flüge – und Inlandsflüge – verzichten will Frederiksen aber nicht. „Reisen ist Leben und deshalb fliegen wir. Aber gleichzeitig schadet es unserem Klima. Wir wollen das Fliegen grün machen“, so die Ministerpräsidentin in der Neujahrsansprache.

Auch Schweden strebt wie berichtet an, bis zum Jahr 2030 den Inlandsflugverkehr frei von fossilen Brennstoffen zu gestalten. In Norwegen sollen bis zum Jahr 2040 alle Kurzstreckenflüge rein elektrisch erfolgen.
bbc.com, stateofgreen.com, regeringen.dk (auf Dänisch)

3 Kommentare

zu „Dänemark will fossilfreie Inlandsflüge bis 2030“
ID.alist
11.01.2022 um 08:21
???? Auf dem ersten Blick wirkt es wie ein Witz, die Dänen können nicht auf die Inlandsflügen verzichten, als Beispiel: Aalborg-Kopenhagen 4:10 mit Auto oder Zug, 45 Minuten (reine Flugzeit, Gesamtdauer eher 2-2,5 Stunden) mit dem Flieger, ich glaube auf diese 1,5-2 Stunden kann man auch verzichten. Aber die Färöer Inseln und Grönland gehören auch dazu. Wenn Sie diese Flüge auch meint, dann ist 2030 eher ehrgeizig.
Dieter Schleenstein
21.01.2022 um 10:14
Grundsätzlich geht das ja mit synthetischem Kerosin, nur, kommt da nicht die gleiche Menge CO² raus wie bei fossilem? Und ist der Energieeinsatz beim SynFuel nicht insgesamt höher und setzt damit insgesamt mehr Schadstoffe frei? Und ist in der Höhe ausgestoßenes CO² nicht doppelt so schädlich, wie das am Boden ausgestoßene?
Yogi
21.01.2022 um 12:26
Monaco könnte den Dänen in dieser Disziplin bereits weit voraus sein!

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