Post verkauft StreetScooter an Odin Automotive

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Die Deutsche Post hat ihre E-Auto-Tochter an die luxemburgische Holding Odin Automotive verkauft. Konkret gehen die Rechte und das Produktions-Knowhow der Post samt der Tochtergesellschaften in der Schweiz und Japan an den neuen Eigentümer.

Zum Kaufpreis macht die Deutsche Post DHL Group in der Mitteilung keine Angaben. Das Unternehmen wird im Gegenzug Minderheitseigentümer an Odin. Welche Anteile in welchem Wert der deutsche Logistikkonzern künftig an der luxemburgischen Gesellschaft hält, wird ebenfalls nicht genannt.

Konkret heißt es, dass Odin Automotive S.à.r.l. mit der Akquisition der StreetScooter Engineering GmbH „als Hersteller der Elektrotransporter fungieren und beide StreetScooter Modelle (mit 8 bzw. 13 Kubikmeter Laderaum) weiter bauen“ werde. 

Die StreetScooter GmbH selbst bleibt bei der Post, die Gesellschaft wird  mit den bestehenden 300 Beschäftigten weiter als Zulieferer von Fahrzeugteilen und Batterien für den vom Konzern geplanten Ausbau der Flotte auf 21.500 StreetScooter agieren. Sobald die Flotte diese Größe erreicht hat, wird die StreetScooter GmbH deren Wartung übernehmen. Aktuell hat die Post mehr als 17.000 StreetScooter in der Flotte.

Die Deutsche Post hatte mehrere Jahre nach einem Käufer für StreetScooter gesucht, aber selbst teils ernsthafte und weit fortgeschrittene Verhandlungen rund um den Jahreswechsel 2019/2020 brachten keinen Abschluss. Aus diesem Grund sollte die Produktion 2020 eingestellt werden, was aber später auf Ende 2022 verschoben wurde.

Im Oktober 2021 wurde dann erstmals das Interesse der im September gegründeten Gesellschaft Odin Automotive bekannt. An der Spitze von Odin steht Stefan Krause. Wie die „Welt“ im Oktober berichtete, ist Krause zwar  Hauptgesellschafter, der frühere BMW-Manager und Ex-Vorstand bei eMobility-Startups wie Faraday Future und Canoo bringt das Geld aber nicht alleine auf: Weitere Odin-Gesellschafter seien „der in Singapur lebende Finanzexperte Djamal Attamimi vom indonesischen Kohleminenkonzern Toba Bara sowie der Manager und Unternehmer Matthew Paul Richards vom indonesischen Telekommunikationsunternehmen Trikomsel Oke“.

Die Post schreibt nun, dass die Finanzholding von mehreren institutionellen und privaten globalen Investmentpartnern unterstützt werde, „darunter Sparta Capital Management in Großbritannien, ein großer chinesischer OEM und ein Partner für Auftragsfertigung in Nordamerika“.
dpdhl.com

4 Kommentare

zu „Post verkauft StreetScooter an Odin Automotive“
eMobilitätsberatung -Berlin, K.D. Schmitz
05.01.2022 um 08:20
Es ist schon äußerst traurig mit anzusehen dass die Deutsche Post bzw. DHL, hier so an Strategie an den Tag gelegt hat. Nach einem guten Start, schon die Entwicklung unterstützt, die Fahrzeuge auf den Markt bringen, war ja sehr gut, aber dann will man viel zu früh damit Geld verdienen, und sucht dann lieber jahrelang nach einem Käufer für ein noch nicht fertiges Produkt und wundert sich dass man über der Strategie Verluste macht. Nach wie vor gibt es kein vergleichbares Modell am Markt, auf das die DHL umsteigen könnte, aber das interessiert eher nicht. Erstmal gut angefangen heißt nicht dass man das gut weiter führt. Der Versuch der weltweiten Vermarktung war sicherlich der absolute Holzweg als DHL oder Post, aber weiter produzieren für den Eigenbedarf und Weiterentwicklung wäre bestimmt der richtige Weg gewesen. Was den Investor, und jetzt Eigentümer betrifft, na ja, da werden wir uns überraschen lassen. Ob das Geld fließen wird, aber das das größte Thema sein da denke ich wird die Post schon drauf geachtet haben, aber sehr interessant wird doch sein was wird aus dem Produkt. Schafft es vielleicht die neue Eigentümergemeinschaft, so will ich's mal nennen, das Produkt weiterzuentwickeln und evtl noch weltweit zu etablieren, oder europaweit wie auch immer, Hauptsache es bleibt am Markt denn es gibt ja wie vor kein Vergleichsmodell was die Post / DHL einsetzen könnte. Bei mir vor dem Homeoffice Fenster fahren die täglich vorbei, die Streetscooter und auch der größere, also spricht der xxl, dieser Transit Elektro Umbau, auch der fährt hier in Berlin. In Berlin nutz man diese Dinger also recht gut, bzw nicht reichlich, könnte mehr werden, sind aber stetig im Einsatz.
Stefan
06.01.2022 um 01:07
Ja, es gibt nichts vergleichbares. Aber mehrere andere E-Transporter mit höherem Laderaum. Die Post hat ja früher auch andere Transporter gehabt - und immer noch als Reservefahrzeug oder wo noch nicht umgestellt werden konnte. Die Post ist kein Fahrzeugentwickler und müsste viel Geld in die Entwicklung stecken, um mit den anderen Transportern konkurrenzfähig sein zu können. Laderaum ist die relevante Größe.
Mr. T tF
05.01.2022 um 09:59
Ich bin immer noch entrüstet, wie wenig Gegenwind die Post und auch Streetscooter bekommen haben.Es wurde bis kurz vor Bekanntgabe, dass das Unternehmen nicht weitergeführt wird, immer noch massiv bei Streetscooter eingestellt. Nach Bekanntgabe wurde seitens der Post vollmundig kommuniziert, dass alle Mitarbeiter im Postkonzern aufgefangen werden können und es eine dedizierte Stellenbörse geben wird.Schlussendlich wurden mehr als 150 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Probezeit entlassen. Weitere Kündigungen wurden auch für Festangestellte ausgesprochen. Es gab nichtmal den Versuch Positionen im Post Konzern zu finden.Das ganze zu Beginn von Corona hat bei vielen zu einer längeren Arbeitslosigkeit geführt.Eine absolute Schweinerei wie die Post mit den MA von Streetscooter umgegangen ist.
KBDCALLS
10.01.2022 um 12:27
Ich hab schon an andere Stelle geschrieben. Streestcooter war das das ungeliebte Kind der Post was man nur mit Widerwillen gekauft hat. Das man sich erst mal darauf fokusiert hat seine eigenen Bedürfnisse zu bedienen war ja OK. Aber man hat versäumt Streescooter weiterzuentwickeln. Wenn man sich dazu Hilfe geholt hätte wäre auch OK gewesen. Stattdessen wollte den Laden dichtmachen oder wieder verhökern.PS. Tesla hat 17 Jahre gebraucht bis die das erste mal Gewinn gemacht haben. PPS. Die Fahrzeuge die jetzt vorhanden sind müssen ja auch gewartet werden und auch irgenwann mal ersetzt werden. Wie stellt man sich das vor ?

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