Tesla erhält weitere Vorab-Genehmigung für Grünheide

Tesla hat vom brandenburgischen Landesamt für Umwelt eine weitere Vorab-Genehmigung für die Test-Produktion in Grünheide erhalten – anstatt der erwarteten abschließenden Genehmigung für das gesamte Projekt. Damit dürfte die Produktion in der Tesla-Fabrik in Texas noch vor der Fertigung in Grünheide beginnen.

Tesla darf nach den ersten 250 Model Y aus einer vorangegangenen Vorab-Genehmigung laut dem neuen Dokument nochmals 2.000 Model Y in Grünheide bauen. Konkret darf jeder der 13 Werkzeug-Sätze im Presswerk jeweils 2.000 Teile fertigen. Diese Teile dürfen dann im Karosseriebau zusammengefügt werden, in der Lackiererei lackiert werden und auch die Endmontage durchlaufen.

Verkauft werden dürfen diese Fahrzeuge aus dem „Leistungstest“ aber nicht. Berichten zufolge war Tesla mit den Ergebnissen der ersten 250 in Grünheide gebauten Model Y nicht zufrieden und hat daher parallel zur endgültigen Genehmigung eine weitere Vorab-Genehmigung über diese 2.000 Einheiten beantragt. „Die im Rahmen der Anlagenprüfungen gefertigten bzw. gefügten Teile und/oder Karossen weisen eine erheblich von den Anlagenspezifikationen abweichende, mangelhafte Qualität auf“, schreibt auch das Umweltamt.

Seit der Woche vor Weihnachten liegen den Brandenburger Behörden nach eigenen Angaben alle nötigen Dokumente und Gutachten für die endgültige Genehmigung vor.

Da in der Vorab-Genehmigung sowohl für den Karosseriebau als auch die Lackiererei eine Obergrenze von 500 Karossen pro Woche festgelegt wurde, wird Tesla also mindestens vier Wochen benötigen, um das Kontingent auszuschöpfen. Trifft die endgültige Genehmigung früher ein und Tesla ist mit den bis dahin gebauten Fahrzeugen zufrieden, könnte die Serienproduktion der Kundenfahrzeuge bereits vor Ablauf der vier Wochen anlaufen.

In den vergangenen Wochen wurden immer wieder Model Y Performance auf einem Parkplatz nahe der Endmontage abgelichtet, einige Fahrzeuge wurden auch auf einem Autotransporter gesichtet. Mindestens ein Fahrzeug wurde angeblich für abschließende Wintertests nach Norwegen gebracht.

Mit dem erneuten Leistungstest in Grünheide könnte die Serienproduktion in der Giga Texas früher als in Grünheide anlaufen, obwohl das Projekt dort deutlich später gestartet ist. Ein amerikanischer Analyst schrieb am Wochenende auf Twitter, dass laut seinen Informationen der Start der Serienproduktion des Model Y in Austin in den kommenden sieben bis zehn Tagen erfolgen soll. „Wir glauben, dass die Stanzmaschinen für das Model Y und die Tests bereits vorhanden und größtenteils abgeschlossen sind, grünes Licht für Tesla, um Austin zu starten“, so der Analyst. Unter seinem Tweet posteten Besteller die aktualisierte Angabe, dass ihr US-Model-Y zwischen dem 11. Februar und 11. März ausgeliefert werden soll – ob es sich dabei tatsächlich um ein Fahrzeug aus Texas handelt, ist aber nicht bestätigt.
teslamag.de (Grünheide), teslamag.de (Austin)

4 Kommentare

zu „Tesla erhält weitere Vorab-Genehmigung für Grünheide“
Michael
11.01.2022 um 07:56
Das sind doppelt so viele wie die Jahresproduktion bei EGo.
Dieter Schleenstein
11.01.2022 um 11:25
E-Go habe ich schon abbestellt. Die fehlende Genehmigung ist eine traurige Nachricht, so werden wir international berühmt.
Peter
11.01.2022 um 16:49
Es wird aber langsam Zeit das das Brandenburger Umweltministerium in die puschen kommt
M.
12.01.2022 um 12:47
Klar, das Brandenburger Umweltministerium muss in die Puschen kommen, damit die bei Tesla gefertigten Karossen die nötige Qualität haben. Das versteht jeder.

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