Vitesco: Milliarden-Auftrag für 800-V-Inverter aus den USA

Vitesco Technologies hat einen Großauftrag im Umfang von mehr als einer Milliarde Euro von einem namentlich nicht genannten amerikanischen Automobilhersteller erhalten. Das deutsche Unternehmen wird im Gegenzug „Millionen von 800-Volt-Invertern mit Siliziumkarbid-Technologie für Elektrofahrzeuge liefern“.

Zusammen mit dem Auftrag aus den USA macht Vitesco die Ausweitung seiner Produktionsaktivitäten auf Nordamerika publik. Geplant sei, dass der Hochvolt-Inverter samt Leistungsmodul ab Anfang 2025 in Nordamerika produziert wird, heißt es in einer begleitenden Mitteilung. Weitere Details zur neuen Order und den Fertigungsplänen gehen daraus nicht hervor. Der Vorstoß gen Westen folgt auf bereits verstärkte Aktivitäten der inzwischen unabhängigen Continental-Tochter in Fernost.

Vitesco gibt lediglich an, dass sich das Auftragsvolumen für Elektrifizierungskomponenten allein im vierten Quartal 2021 auf mehr als zwei Milliarden Euro summiert habe. Neben dem Großauftrag aus Nordamerika gingen zuletzt auch Aufträge eines chinesischen sowie eines japanischen Automobilherstellers ein – beide jeweils im Volumen von mehreren hundert Millionen Euro. „Bei diesen Aufträgen für Batterie-elektrische Fahrzeuge handelt es sich um Hochvolt-Achsantriebe, die als Komplettsysteme gefertigt und ausgeliefert werden, sowie um Hochvolt-Leistungselektroniken“, präzisiert der Zulieferer.

„Vitesco Technologies hat sich so früh und entschlossen auf die Elektromobilität ausgerichtet wie kaum ein anderer Zulieferer“, äußert Andreas Wolf, Vorstandsvorsitzender von Vitesco Technologies. „Die jüngsten Auftragseingänge bestätigen diesen konsequenten Kurs. Wir verfolgen einen klaren Plan, um unsere Mission für saubere, emissionsfreie Mobilität weiter voranzutreiben.“

Laut Thomas Stierle, Mitglied des Vorstands und Leiter des Geschäftsbereichs Electrification Technology bei Vitesco Technologies, setzt Vitesco mit seinem Portfolio auf globale, skalierbare Plattformen für elektrifizierte Fahrzeuge: „Hier liegt das Wachstum, und hier liegt zugleich das Potenzial für eine nachhaltige und zunehmend CO2-neutrale Mobilität der Zukunft.“ Man sei in der Lage, Innovationen schnell auf den Markt zu bringen, damit Fahrzeughersteller weltweit ebenso effiziente wie bezahlbare Elektromobilitätslösungen anbieten könnten.

Übrigens: Zu den namentlich bekannten Abnehmern von Vitescos 800-Volt-Inverter mit Siliziumkarbid-Technologie gehört unter anderem Hyundai. Ein im Frühjahr 2021 vereinbarter Deal sieht Lieferungen mit einem Umsatzvolumen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich für Hyundai- und Kia-Modelle vor, die auf der E-GMP basieren. Mit dieser Plattform wollen die Koreaner bekanntlich die 800-Volt-Technologie in den Massenmarkt bringen.

Vitesco forciert schon länger die Entwicklung von Komponenten für Elektrofahrzeuge auf 800-Volt-Basis – von DC/DC-Wandlern über Batteriemanagementsysteme bis hin zu Ladesystemen. Von der 800-Volt-Technologie verspricht sich die Autoindustrie mehrere Vorteile – etwa eine kürzere Ladezeit und eine höhere Leistungsabgabe.
vitesco-technologies.com

2 Kommentare

zu „Vitesco: Milliarden-Auftrag für 800-V-Inverter aus den USA“
Sebastian Krebs
10.01.2022 um 11:49
Auch wenn sehr spekulativ, spricht einiges dafür, dass es sich hierbei um Stellantis (FiatChrysler) handelt, weil es hier schon Lieferbeziehungen (eCMP) gibt. Eine Koop mit GM ist unwahrscheinlicher, da sich der "Move" tendenziell mit der Ultium-Plattform und der LG Koop "beisst" und Ford partnert ja bekanntlich bereits mit VW bzw. der MEB-Plattform, weshalb die Nutzung der Skaleneffekte wohl eher dort platziert wird.
Philipp
11.01.2022 um 17:16
Aber Fords VW-koop ist nur für ( aus US Sicht) Kleinwagen. Vielleicht brauchen die ja was für Ihre PickUps. Aber vom timing her passt stelantis am besten, weil die anderen alle schon Lieferanten haben sollten…

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch