Tesla bestellt Nickel bei Talon Metals
Tesla hat einen weiteren Liefervertrag für Nickel abgeschlossen. Mit dem Unternehmen Talon Metals vereinbarte Tesla nun die Lieferung von mindestens 75.000 Tonnen Nickelkonzentrat aus dem US-Bundesstaat Minnesota über einen Zeitraum von sechs Jahren.
Wie viel Tesla für diese Menge Nickelkonzentrat zahlt, geht aus der Mitteilung von Talon Metals nicht hervor. Das für Batterien mit hoher Energiedichte wichtige Material soll in der Talon-Mine Tamarack in Minnesota abgebaut werden. Talon arbeiten nach eigenen Angaben an einem Verfahren, CO2 aus der Atmosphäre zu entnehmen und in dem Gestein der Tamarack-Mine zu binden. Damit könnte – je nach Energieeinsatz – das dort abgebaute Nickel bilanziell CO2-neutral sein.
„Talon ist bestrebt, die höchsten Standards einer verantwortungsvollen Produktion zu erfüllen, die vollständig rückverfolgbar ist und den niedrigsten CO2-Fußabdruck der Branche aufweist“, sagt Talon-CEO Henri van Rooyen laut der Mitteilung seines Unternehmens.
Drew Baglino, Senior Vice President of Powertrain and Energy Engineering bei Tesla, ergänzt: „Das Talon-Team hat einen innovativen Ansatz bei der Entdeckung, Entwicklung und Produktion von Batteriematerialien verfolgt, einschließlich der dauerhaften Speicherung von Kohlenstoff im Rahmen des Minenbetriebs und der Erforschung der neuartigen Gewinnung von Batteriematerialien. Die verantwortungsvolle Beschaffung von Batteriematerialien ist seit langem ein Schwerpunkt von Tesla, und dieses Projekt verspricht, die Produktion nachhaltiger Energieprodukte in Nordamerika zu beschleunigen.“
Für Tesla ist es nicht nur der erste Nickel-Deal mit Talon, sondern auch der erste mit einem US-Unternehmen. Im vergangenen Jahr hat der US-Autobauer zwei öffentlich bekannte Nickel-Bestellungen aufgegeben: Im Juli wurde eine nicht näher genannte Menge bei BHP aus einer Mine in Westaustralien bestellt. Im Oktober wurde bekannt, dass Tesla 42.000 Tonnen Nickel von Prony Resources aus Neukaledonien geordert hat.
Die Batterie-Strategie des US-Autobauers sieht vor, seine Volumen- und Basismodelle auf günstigere, aber weniger energiedichte LFP-Zellen (Lithium-Eisenphosphat) umzustellen. Die besonders reichweiten- oder leistungsstarken Varianten sollen jedoch Kathoden mit hohem Nickel- oder Mangan-Anteil erhalten, während der Einsatz von Kobalt immer weiter reduziert werden soll.
In der Vergangenheit hatte Tesla-Chef Elon Musk Nickel-Produzenten immer wieder dazu aufgerufen, ihre Abbaumengen auf umweltfreundliche Weise zu erhöhen. Die US-Produktion von Nickel hatte Musk aber als „objektiv gesehen sehr lahm“ bezeichnet.
Der weltweit größte Nickel-Produzent ist Indonesien, laut Daten von BloombergNEF liegen 24 Prozent der globalen Nickel-Vorkommen in dem Land. Allerdings werden laut Reuters in Indonesien üblicherweise sehr energieintensive Abbauverfahren eingesetzt, zudem werde der Abraum oft einfach in Gewässern entsorgt.
reuters.com, talonmetals.com
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