VW-Marken steigern E-Anteile deutlich
Die Volkswagen-Marken VW, Audi, Porsche, Skoda und Seat haben ihre Verkaufszahlen für das vergangene Jahr veröffentlicht. Alle konnten den Absatz von Batterie-elektrischen Autos und Plug-in-Hybriden deutlich steigern – bei teilweise rückgängigem Gesamt-Absatz.
Die Kernmarke VW lieferte im vergangenen Jahr 263.000 vollelektrische Fahrzeuge und 106.000 Plug-in-Hybride aus. Der Anteil von BEV und PHEV an den Gesamtauslieferungen hat sich nahezu verdoppelt auf jetzt 7,5 Prozent (2020: 4 Prozent). Von den über alle Antriebsarten hinweg 4,9 Millionen Fahrzeugen (-8,1 Prozent zu 2020) hatten 369.000 einen Ladestecker.
Im Gesamtjahr 2020 waren es noch 214.000 elektrifizierte Fahrzeuge, davon 134.000 BEV und 80.000 PHEV. „Volkswagen treibt den Wandel in Richtung Elektromobilität trotz der eingeschränkten Versorgung mit Halbleitern weiter mit Hochdruck voran“, so Ralf Brandstätter, CEO der Marke Volkswagen. „Wir haben in kürzester Zeit in Europa eine Spitzenposition bei vollelektrischen Fahrzeugen erreicht. Mit unserer Strategie ACCELERATE und dem Ausbau der Modellpalette werden wir den Hochlauf der Elektromobilität weiter beschleunigen.“
Während global gesehen der E-Anteil bei erwähnten 7,5 Prozent lag, war er in Europa mit 19,3 Prozent ungleich höher. In Deutschland war laut den Wolfsburgern bereits jeder vierte Volkswagen mit einem Ladeport ausgestattet. Wie Vertriebsvorstand Klaus Zellmer angibt, liegt der gesamte Auftragsbestand in Europa auf einem historischen Hoch von 543.000 Fahrzeugen, davon 95.000 vollelektrische ID.-Modelle.
Bereits in seinem ersten vollen Jahr ist der ID.4 der meistverkaufte elektrische VW. Von den 263.000 BEV entfielen 119.650 Exemplare auf das E-SUV, gefolgt von rund 76.000 ID.3 und 41.500 e-Up. Den Absatz des großen China-SUV ID.6 gibt VW mit knapp 18.000 Einheiten an.
Die Premium-Marke Audi hat 2021 insgesamt 81.894 vollelektrische Autos verkauft, 57,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Ingolstädter waren nur mit dem in Brüssel gebauten e-tron quattro (und dem Coupé-Ableger Sportback) ins Jahr 2021 gestartet, inzwischen haben der in Neckarsulm gebaute Gran Turismo e-tron GT und der Q4 e-tron aus dem VW-Werk Zwickau das BEV-Angebot bei Audi ergänzt. Da Audi den e-tron GT und RS e-tron GT sowie den Q4 e-tron und Q4 e-tron Sportback als unterschiedliche Modelle sieht, hat Audi nach eigener Lesart im vergangenen Jahr vier neue E-Modelle auf den Markt gebracht.
Auf den Absatz der Plug-in-Hybride geht Audi in der Mitteilung gar nicht mehr gesondert ein. Über alle Antriebsarten hinweg konnte Audi 1,68 Millionen Fahrzeuge verkaufen, gegenüber 2020 ein Rückgang um 0,7 Prozent – dabei lag Audi nach dem ersten Halbjahr mit 981.681 Fahrzeugen noch auf Rekordkurs. Der Halbleiter-Mangel hat aber im zweiten Halbjahr stärkere Auswirkungen gehabt als vermutet.
„Wir schauen zuversichtlich in die Zukunft“, sagt Hildegard Wortmann, Vorständin für Vertrieb und Marketing der AUDI AG. „Mit ‚Vorsprung 2030‘ haben wir eine klare Strategie definiert – und unser Mut zu nachhaltiger Veränderung wird belohnt: Die hohe Nachfrage nach Elektrofahrzeugen von Audi bestätigt unsere frühzeitige Entscheidung für emissionsfreie Antriebe.“
Im Gegensatz zu den anderen Marken konnte Porsche um elf Prozent auf 301.915 Fahrzeuge zulegen. Vom vollelektrischen Taycan gingen insgesamt 41.296 Fahrzeuge an Kunden, mehr als doppelt so viele wie in 2020. In Europa, wo Porsche insgesamt 86.160 Fahrzeuge absetzen konnte, waren knapp 40 Prozent elektrifiziert – also ein PHEV oder ein Taycan.
„Das Gesamtergebnis ist sehr vielversprechend und zeigt: Die Strategie zur weiteren Elektrifizierung unserer Flotte geht auf und entspricht der Nachfrage und den Präferenzen unserer Kunden“, sagt Vertriebsvorstand Detlev von Platen.
Skoda konnte in 2021 44.700 Exemplare des E-SUV Enyaq iV ausliefern. Damit stand das am Stammsitz Mlada Boleslav gebaute MEB-SUV für fünf Prozent aller verkauften Skodas. Insgesamt konnte die Marke 878.200 Autos verkaufen, 2020 lag der Absatz noch bei 1.004.800 Fahrzeugen — also ein Rückgang um 12,6 Prozent. Grund hierfür ist wiederum die Chipkrise.
Zu den 44.700 Enyaq iV kamen noch 4.400 Exemplare des E-Kleinwagens Citigo iV. Auf die Plug-in-Hybride geht Skoda in der Mitteilung nicht ein, die als PHEV angebotenen Baureihen Octavia und Superb mussten jedoch Absatz-Rückgänge von jeweils über 20 Prozent hinnehmen. Skoda-Chef Thomas Schäfer bezeichnete 2021 als „eines der herausforderndsten Jahre in der Geschichte von Skoda Auto“.
Seat und Cupra verkauften 2021 insgesamt 60.600 Elektroautos und Plug-in-Hybride und damit mehr als viermal so viele wie im Vorjahr (14.700 Fahrzeuge). Davon dürften allerdings die meisten Fahrzeuge Plug-in-Hybride sein. Vom E-Kleinwagen Mii electric nennt Seat keine genauen Zahlen. Als einziges weiteres BEV haben die Spanier das MEB-Modell Cupra Born im Angebot, das allerdings nur im November und Dezember ausgeliefert wurde. Allerdings konnten die Spanier in diesen beiden Monaten bereits 3.300 Born an Kunden übergeben. Das sei ein „vielversprechender Start“, an den Cupra in den kommenden Monaten anknüpfen wolle.
„2021 war nicht das Jahr, das wir erwartet hatten“, sagt Wayne Griffiths, CEO von Seat und Cupra. „Nachdem wir hart daran gearbeitet haben, die Auswirkungen der Covid-19-Krise zu bekämpfen, waren unsere Aktivitäten stark von der Halbleiterknappheit betroffen. Die Nachfrage nach Seat- und Cupra-Produkten ist auf das Niveau vor der Pandemie zurückgekehrt, und der Mangel an Halbleitern führt bei unseren Kunden aufgrund der hohen Lieferzeiten zu Frustration.“
volkswagen-newsroom.com (VW), audi-mediacenter.com (Audi), porsche.de (Porsche), skoda-media.de (Skoda), seat-mediacenter.com (Seat und Cupra)
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