DC-Link-Kondensatoren: Rheinmetall gründet JV mit PolyCharge

Rheinmetall gründet mit dem amerikanischen Startup PolyCharge America ein Joint Venture zur Entwicklung, Produktion und Vermarktung von sogenannten DC-Link-Kondensatoren. Diese ermöglichen es, Inverter in E-Autos kleiner, leichter und hitzebeständiger zu machen.

DC-Link-Kondensatoren sind Bestandteil der Leistungselektronik und sollen in E-Autos erhebliche Vorteile im Hinblick auf Bauraum und Gewicht bringen. Rheinmetall gibt an, dass die Technologie von PolyCharge bereits aktuell in seinem in Entwicklung befindlichen „Rheinmetall PowerPack“-System für Batterie-elektrische Fahrzeuge eine wichtige Rolle spiele. Und: „In der engen operativen Partnerschaft mit PolyCharge sichert sich das Rheinmetall-Joint-Venture das exklusive Recht an der Produktion und Vermarktung von DC-Link-Kondensatoren mit der speziellen NanoLam-Technologie in Europa.“

In den USA gibt es bereits eine anderweitige Kooperation: Erst vor wenigen Wochen hat US-Zulieferer BorgWarner einen Lizenzvertrag mit PolyCharge unterschrieben. Man sichere sich dadurch „die Exklusivrechte zur Inhouse-Nutzung der PolyCharge NanoLamTM Kondensatoren für sein umfangreiches Inverter-Sortiment“, teilte BorgWarner dazu Mitte Dezember mit.

Doch zurück zu Rheinmetall: Das neue Joint Venture Rheinmetall PolyCharge GmbH wird von dem deutschen Technologieunternehmen zu 75 Prozent und von PolyCharge zu 25 Prozent gehalten. Parallel erwirbt Rheinmetall 13 Prozent des amerikanischen Startups. Zum Finanzvolumen der Transaktion äußern sich die beiden Vertragspartner nicht. Rheinmetall betont lediglich, dass man sich in dieser Konstellation insbesondere im Bereich der Automobilzulieferung und auch bei seinen militärischen Kunden für den steigenden Bedarf an Komponenten für eMobility und Green Energy aufstelle.

Angesiedelt werden die Aktivitäten des Mehrheits-Joint Ventures künftig bei der Rheinmetall-Division Sensors and Actuators, die die Elektrifizierungsstrategie des Konzerns vorantreibt. „Die Gründung des Joint Ventures ist ein weiterer wichtiger Schritt im Rahmen unserer Transformationsstrategie und bietet den Kunden im automobilen und industriellen Sektor zukünftig Spitzentechnologie für die Elektrifizierung“, unterstreicht Rene Gansauge, CEO Division Sensors and Actuators. “Die hochmoderne NanoLam-Technologie ermöglicht es uns, ein Produkt anzubieten, das gegenüber herkömmlichen Lösungen wesentlich kleiner und leichter ist und bei höheren Temperaturen arbeiten kann. Dies stellt einen deutlichen technologischen Vorteil dar und garantiert, dass Rheinmetall PolyCharge gut positioniert ist, um dem wachsenden Bedarf an diesen Technologien zu begegnen.“

Steven Yializis, Chief Operating Officer PolyCharge America ergänzt, dass die Diversifizierung der Produktionsbasis von PolyCharge von entscheidender Bedeutung für den Übergang zur Großserienproduktion von NanoLam-Kondensatoren für die Automobil-, Luftfahrt- und Industriemärkte sei. „Die technische Tiefe, das Anwendungs-Know-how und die starke Präsenz von Rheinmetall in Europa machen den Konzern zu einem idealen Partner, der eine schnelle Expansion in diesem wichtigen und wachsenden Markt ermöglicht.“

Die Kondensatoren mit NanoLam-Technologie setzt auf ein superdünnes Polymer-Dielektrikum und soll 50 Prozent kleiner und leichter ausfallen als herkömmliche Kondensatoren. Hersteller PolyCharge wurde von Sigma Technologies gegründet und hat seinen Sitz und Produktionsstandort in Tucson im US-Bundesstaat Arizona.
rheinmetall.com

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