Easelink schließt Millionen-Finanzierung ab – mit EnBW-Beteiligung
Easelink, der österreichische Entwickler der automatisierten konduktiven Ladelösung Matrix Charging, hat in seiner Series-A-Finanzierungsrunde 8,3 Millionen Euro eingenommen. Angeführt wurde die Runde zwar von SET Ventures, aus eMobility-Sicht stechen aber die Investitionen von EnBW und Wien Energie hervor.
Mit der Finanzierung will Easelink sein Produktteam weiter ausbauen, die Kooperationen mit Automobil- und Infrastrukturindustrie vertiefen und die Umsetzung eines globalen Ladestandards fortsetzen, wie das Unternehmen mitteilt.
Wie berichtet besteht das Easelink-System aus einem am Boden installierten Lade-Pad. Fahrzeugseitig wird am Unterboden ein Connector montiert, der sich auf das Lade-Pad absenkt und so eine physische, leitende (konduktive) Verbindung zwischen Fahrzeug und Infrastruktur herstellt – derzeit sind bis zu 22 kW möglich. Das Pad selbst kann einfach auf den Parkplatz aufgelegt werden, eleganter ist jedoch die Möglichkeit, das Lade-Pad flächenbündig in den Parkplatz einzulassen. Mit einer Überfahrbarkeit von Radlasten bis zu 2,5 Tonnen soll es besonders robust sein.
Für den Kunden entfällt das Handling mit dem Ladekabel, er muss das Fahrzeug einfach auf einem vorgerüsteten Stellplatz abstellen. Der Unterschied zu induktiven Ladesystemen: Da es eine physische und leitende Verbindung zwischen dem Pad und dem Connector gibt, sollen ähnliche Wirkungsgrade wie beim Laden per Kabel erreicht werden können. Zudem soll Matrix Charging günstiger sein und somit das automatisierte Laden auch für das Volumensegment erschließen, so das Ziel des Startups.
Laut Easelink ist das Ladesystem „mit den meisten großen E-Auto-Plattformen“ kompatibel. Es soll sowohl als Nachrüstversion als auch als werksseitig installierte Ausstattung für neue Fahrzeuge ausgerollt werden.
„Wir freuen uns, zusätzlich zu unseren starken Automobilpartnern unsere neuen Investoren begrüßen zu dürfen, die fundierte Erfahrung in der E-Fahrzeug-Ladeinfrastruktur und im Energiebereich mitbringen“, sagt Hermann Stockinger, Gründer und CEO von Easelink. „Dies unterstützt unser Ziel die Matrix Charging Technologie zu einem globalen Standard weiterzuentwickeln.“
Laut Marc Umber, Investment Director von EnBW New Ventures, sei eine einfache Bedienung mit wenigen Handgriffen für eine kundenorientierte Infrastruktur unterlässlich. „Matrix Charging ist die vollautomatische Ladelösung, die den Umstieg auf die E-Mobilität beschleunigen wird“, so Umber. „Wir glauben daran, dass Easelink sich mit der richtigen Technologie positioniert und mit dem talentierten Team eine Schlüsselrolle im Charging-Bereich spielen wird.“ Für Energieversorger wie EnBW oder Wien Energie ergeben sich so interessante Szenarien, auch im Hinblick auf bidirektionales Laden: Bisher schließen Kunden ihr Auto per Ladekabel nur an, wenn sie laden wollen. Parken sie nur, steht ihre Fahrzeugbatterie nicht zur Stabilisierung des Stromnetzes zur Verfügung – die automatische Anbindung beim Parken über Matrix Charging könnte hier neue Möglichkeiten bieten.
„Automatisiertes Laden ist unverzichtbar für die Mobilität der Zukunft, die elektrisch, autonom und ständig vernetzt sein wird. Wir unterstützen die Easelink-Vision einer vollständigen Integration der E-Autos in ein erneuerbares Energiesystem“, bekräftigt Anton Arts, geschäftsführender Gesellschafter von SET Ventures, einem in Europa führenden Venture Kapitalgeber mit Investitionsfokus auf die Unterstützung der globalen Energiewende.
ots.at
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