GM will Brennstoffzellen für DC-Ladestationen nutzen

General Motors plant neue kommerzielle Anwendungen für seine Brennstoffzellentechnik Hydrotec. So soll diese neben dem Einsatz in Schwerlast-Lkw und Lokomotiven unter anderem auch in einem mobilen Stromgenerator genutzt werden, um Tankstellen dabei zu unterstützen, kostengünstiges DC-Laden anzubieten, ohne das Netz zu erweitern.

Insgesamt kündigt GM in der Mitteilung drei Produkte an: Ein mobiler Stromgenerator (Mobile Power Generator oder kurz MPG), der auf einem Anhänger montiert ist, soll temporäre Elektroauto-Ladepunkte komplett ohne Netzanschluss bieten – etwa bei Veranstaltungen.

Das zweite Gerät namens „Empower“ wird stationär installiert und soll mit seiner Brennstoffzelle das Schnellladen bei schwachem Netzanschluss ermöglichen. Somit sollen etwa auch Tankstellen Schnellladepunkte bieten können, „ohne erhebliche Investitionen“ in die Netz-Infrastruktur.

Bei dem dritten Gerät handelt es sich um eine MPG auf einer Palette, die für das Militär gedacht ist. Sofern ein externes Wasserstoff-Lager vorhanden ist, soll die MPG Militärlager „leise und effizient“ mit Strom versorgen können, so GM.

Alle drei Einheiten bieten eine Stromerzeugungsleistung zwischen 60 und 600 kW. Gebaut werden die MPG bei der Firma  Renewable Innovations aus Lindon, Utah, die von GM mit den sogenannten Power Cubes beliefert wird. Renewable Innovations kombiniert dann die GM-Brennstoffzellen mit den eigenen Stromintegrations- und Managementsystemen.

„Unsere Vision einer vollelektrischen Zukunft ist umfassender als nur Personenfahrzeuge oder sogar Transportmittel“, sagte Charlie Freese, GM Executive Director des globalen Hydrotec-Geschäfts. „Unsere Energieplattform-Expertise mit Ultium-Fahrzeugarchitekturen und Antriebskomponenten und Hydrotec-Brennstoffzellen kann den Zugang zu Energie für viele verschiedene Branchen und Nutzer erweitern und trägt gleichzeitig dazu bei, die Emissionen zu reduzieren, die häufig mit der Stromerzeugung verbunden sind.“

Mit der Idee, Brennstoffzellen zur netzunabhängigen Stromerzeugung für Ladestationen zu nutzen, ist GM nicht alleine: Bereits 2019 hat die britische Firma AFC Energy eine solche Lösung vorgestellt, inzwischen besteht eine Kooperation mit ABB.
gm.com

3 Kommentare

zu „GM will Brennstoffzellen für DC-Ladestationen nutzen“
Sebastian
21.01.2022 um 07:09
PV Strom = 10 Cents je kWh ErzeugungskostenJetzt möchte man also per mobilen Wasserstoff Strom herstellen, der dann in BEVs geladen wird. Mich würde eine Kostenaufstellung davon sehr interessieren, wobei ich aus dem Bauch heraus schon sagen kann, das hier min. das 8 fache an Energie verbraten wird.Speicherung von Strom ist im gewissen Umfang sehr sinnvoll... was bringt mir der vormittags Strom am EFH, wenn ich mit dem E-Auto unterwegs bin?Statt solche technischen Absurditäten zu forcieren, wäre es sinnvoller Stromnetze zu verdichten und diese schön mit PV und WKA zu füllen.Für entlegene Standorte mit schwachen Anschlüssen macht es sinn batteriegeführte Ladesäulen zu bauen, diese konstant mit schwacher Leistung zu laden. Sprich, es stehen zwar 300 kW zur Verfügung, aber diese werden ja so gut wie nie in der Spitze angefordert. So kann z.b. ein Ladepark der eigentlich 3 MW Leistung erfordern würde, konstant mit weniger als 200 kW geladen werden.
Simon Saag
21.01.2022 um 09:42
Bezeichnen wir es als verzweifelten Versuch, doch noch eine Einsatzmöglichkeit für ihre Brennstoffzellen zu finden, wenn sie in Fahrzeugen keiner haben will!Ich denke auch, dass ein HPC mit Pufferbatterie die ungleich bessere Lösung ist. Strom (wenn auch nicht einen Megawatt-Netzanschluss) habe ich vor Ort schon. Aber wenn es so verlassen ist, dass es dort nicht genügend Strom gibt, wo sollen dann große Mengen hochreiner Wasserstoff herkommen?
sig
21.01.2022 um 09:09
richtig, aber wenn man auch Wärme benötigt, kann man schon so eine Strom-Wärme Anlage vor Ort nutzen.

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