Geely und Lifan gründen Batterietausch-Joint-Venture
Der chinesische Autokonzern Geely hat ein Joint Venture mit dem von ihm kontrollierten Fahrzeughersteller Lifan Technology gegründet, um ein Batterietausch-Ökosystem für Elektroautos aufzubauen. Das erste kompatible Auto soll im Februar auf den Markt kommen.
Geely hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, bis zum Jahr 2025 in China 5.000 Batteriewechselstationen für E-Autos installieren zu wollen. Mit dem nun in der südwestchinesischen Stadt Chongqing registrierten Gemeinschaftsunternehmen Chongqing Ruilan Automotive Technology Co wird die Umsetzung konkret.
Mit einem Grundkapital von 600 Millionen Yuan oder 83 Millionen Euro – Geely und Lifan stellen jeweils 50 Prozent – soll Ruilan ein Netz von Batterietausch-Stationen aufbauen. Auch hier wird als Ziel die Marke von 5.000 Stationen bis 2025 genannt – ergänzt um die Angabe, dass das Netz mehr als 100 Kernstädte abdecken soll.
Die Stationen sollen auf der sogenannten GBRC-Plattform basieren, was für „Global Battery Rapid Change“ steht – Ambitionen für die Expansion außerhalb Chinas sind also schon im Namen verankert, wenn auch noch nicht konkret angekündigt. Die GBRC soll Fahrzeuge mit einem Radstand zwischen 2,70 und 3,10 Metern abdecken können. Die Karosserieform ist dabei offenbar nachrangig, es können Limousinen, SUV, Vans und leichte Nutzfahrzeuge mit frischen Akkus versorgt werden.
Lifan hatte bereits 2006 sein erstes Fahrzeug auf den Markt gebracht, war später aber in finanzielle Schwierigkeiten geraten – bis im Zuge einer Restrukturierung Geely als Anteilseigner an Bord kam. Lifan hat bereits im Mai einen Elektro-Van mit Batterietausch-Möglichkeit vorgestellt, bei dem 4,71 Meter langen MPV handelt es sich aber nicht um das erste GBRC-kompatible Modell.
Das soll laut chinesischen Medienberichten der Maple 60S werden. Maple ist eine ebenfalls von Geely unterstützte NEV-Marke, die auf günstige Fahrzeuge setzt. Der 60S wirkt wie eine konventionelle Limousine mit einer langen Motorhaube, die geschlossene Front verrät aber den Elektroantrieb, der 100 kW leistet. Mit einem Radstand von 2,70 Metern erfüllt die 4,73 Meter lange Limousine exakt die Mindestanforderung der Batterietausch-Station. Mit seiner Batterie von Gotion High-Tech soll der Maple 60S auf eine NEFZ-Reichweite von 415 Kilometern kommen.
Das Modell soll laut Maple vor allem als Taxi oder Ride-Hailing-Fahrzeug eingesetzt werden. Somit könnten in diesem kommerziellen Einsatz die Batterietausch-Systeme erprobt werden, bevor sie im größeren Stil in Fahrzeugen für Privatkunden verbaut werden.
cnevpost.com (Joint Venture), gasgoo.com (Maple 60S)
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