Moskau nimmt 1.000. Elektrobus in Betrieb
Moskau hat seinen 1.000. Elektrobus in Betrieb genommen. Und der Ausbau geht direkt weiter: Im Verlauf des Jahres sollen laut Mosgortrans, dem Betreiber des Bus- und Straßenbahnnetzes in der russischen Hauptstadt, 500 weitere E-Busse hinzukommen. Die Mittel für den überwiegenden Teil von ihnen sollen aus grünen Anleihen kommen.
Moskau betreibt laut der Mitteilung von Mosgortrans derzeit 1.000 öffentliche Elektrobusse auf 66 Buslinien. Das sei die größte E-Bus-Flotte einer Stadt in Europa und Asien.
Noch Mitte Dezember waren 850 elektrische Busse auf den Straßen der russischen Hauptstadt unterwegs. Das teilte der Hersteller Kamaz mit, der zu dem Zeitpunkt etwa 670 Busse der Flotte hergestellt hat. Auch der im Dezember als 1.000. Fahrzeug eingesetzte Bus wurde von Kamaz gebaut – und zwar im Werk SVARZ. Kamaz gibt an, dass bis Ende 2030 die Anzahl an elektrischen Bussen in Moskau auf über 2.200 Einheiten heranwachsen dürfte, womit dann etwa 40 Prozent aller öffentlicher Verkehrsmittel elektrisch betrieben würden.
Moskau hat wie berichtet den Kauf von neuen Dieselbussen im vergangenen Jahr eingestellt und angekündigt, nur noch E-Busse beschafft zu wollen. Die gesamte Busflotte soll bis zum Jahr 2030 vollständig auf E-Busse umgestellt werden. Zudem will die Stadt weitere Ladestationen für Elektrobusse installieren. Laut Mosgortrans befinden sich derzeit 168 Ladestationen in Moskau, im nächsten Jahr sollen 115 neue Stationen in die Ladeinfrastruktur integriert werden.
Die grünen Anleihen bezeichnet Mosgortrans als „eine Art festverzinsliches Instrument, das speziell für die Beschaffung von Geld für Klima- und Umweltprojekte bestimmt ist“. Moskau sei in den Markt für grüne Anleihen eingestiegen, um die Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung und die für die Hauptstadt notwendigen Umweltinitiativen umzusetzen. Die Mittel aus der Platzierung grüner Anleihen seien bereits für den Kauf von 400 Elektrobussen verwendet worden.
„Heutzutage sind grüne Anleihen in Russland sehr gefragt“, sagt Wladimir Efimow, stellvertretender Bürgermeister von Moskau für Wirtschaftspolitik und Eigentums- und Grundstücksbeziehungen. Neben den Elektrobussen werden aus diesen Mitteln auch der Bau von Metrostationen vorangetrieben.
Die Marke von 1.000 E-Bussen ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass die ersten Elektrobusse in Moskau erst 2018 eingeführt wurden. Bereits im vierten Winter in Einsatz wurden durch die Fahrzeuge laut Mosgortrans etwa 6.000 Tonnen an Emissionen eingespart sowie mehr als 156 Millionen Personen transportiert. Die Flotte legte zusammengerechnet mehr als 60 Millionen Kilometer zurück.
Kamaz hatte 2019 ein eigenes Werk für Elektrobusse nahe Moskau angekündigt, das im April 2021 eröffnet wurde. Die Produktionsstätte befindet sich auf dem Territorium des Sokolniki Autoreparatur- und Konstruktionswerkes (SVARZ), einer Niederlassung von Mosgortrans. In einer ersten Phase wurde bei SVARZ eine Montagelinie für die Produktion von bis zu 500 Elektrobussen pro Jahr in Betrieb genommen. In einer zweiten Phase soll ein weiteres Produktionsgebäude hinzukommen, das die Herstellung von rund 200 weiteren Elektrobussen pro Jahr und die Wartung der Ausrüstung ermöglicht. Hintergrund ist, dass Kamaz „die volle Verantwortung für die Wartung der Ausrüstung für 15 Jahre trägt“, wie Mosgortrans mitteilte.
mosgortrans.ru (Russisch), kamaz.ru, Infos per E-Mail
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