Baidu und Geely erhöhen Investition in Elektroauto-Joint-Venture
Baidu und Geely investieren insgesamt rund 400 Millionen US-Dollar in ihr Elektroauto-Joint-Venture Jidu Auto. Das Geld fließt in die Entwicklung und Serienproduktion des ersten „Roboterautos“ von Jidu. Das Modell soll im April dieses Jahres auf der Beijing Auto Show vorgestellt werden und 2023 in den Handel kommen.
Die erneute Investition hatte sich lange angekündigt: Bereits im April 2021 hatte Jidu-CEO Xia Yiping angekündigt, bis 2026 insgesamt 50 Milliarden Yuan (6,4 Milliarden Euro) investieren zu wollen – in neue Mitarbeiter, aber vor allem in die Entwicklung. Da Baidu und Geely das Joint Venture bei der Gründung Anfang 2021 mit einem Grundkapital von umgerechnet 256 Millionen Euro ausgestattet hatten, war der weitere Finanzbedarf klar.
Da Baidu und Geely über Finanzierungsrunden auf Dauer nicht zu viele Anteile an externe Investoren abgeben wollen, haben sie nun im Rahmen einer weiteren Finanzierungsrunde umgerechnet 354 Millionen Euro nachgeschossen. Angaben zur aktuellen Bewertung machte Jidu Auto nicht.
Jidu bekräftigt aber den im April 2021 umrissenen Zeitplan und hält an einer Vorstellung des ersten selbstfahrenden Modells in diesem April fest. Baidu und Geely entwickeln gemeinsam die autonomen Fahrfunktionen, wobei Baidu das Software- und Geely das Fahrzeug-Knowhow einbringen dürfte. Geely wird die Fahrzeuge auf Basis seiner SEA-Plattform auch fertigen.
Jidu will sich von den anderen autonomen Fahrassistenten – etwa Teslas viel zitierten Autopilot in der FSD-Beta – insofern abheben, dass der Fokus nicht nur auf der Software liegt. Den eigenen Entwicklungsansatz nennt Jidu „SIMUCar“ oder „Software Integration Mule Car“, die Software wird also deutlich tiefer in das Fahrzeug integriert als etwa bei Tesla, wo die Selbstfahr-Funktionen per Over-the-Air-Update aufgespielt und erweitert werden können.
Jidu gibt selbst an, dass man das Design der Selbstfahrfunktionen für Stadt und Autobahn in nue neun Monaten abgeschlossen habe und „seine sichere und zuverlässige L4-Selbstfahrfähigkeit im Voraus verifiziert“ habe. Der SIMUCar-Ansatz soll die Entwicklung deutlich beschleunigen.
reuters.com, cnevpost.com
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