Lamborghini plant erstes E-Modell für 2028
Nachdem Lamborghini im vergangenen Jahr seine Elektrifizierungsstrategie veröffentlicht hatte, gibt es nun nähere Details zu den reinen Elektro-Plänen der Marke. Britische Medien berichten unter Berufung auf Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann, dass der erste E-Crossover der Marke 2028 kommen soll.
In der bisherigen Elektro-Strategie „Direzione Cor Tauri“ wurde die Hybridisierung der gesamten Modellpalette bis Ende 2024 und die Premiere des ersten vollelektrischen Lamborghini für die zweite Hälfte des Jahrzehnts angekündigt. Das britische Magazin „Autocar“ hat nun von Winkelmann erfahren, dass es sich bei diesem Modell um einen völlig neuen viersitzigen Crossover handeln soll, der 2028 auf den Markt kommt. Die Entwicklung soll noch in diesem Jahr beginnen.
Bis zum zweiten E-Lamborghini soll es danach nicht lange dauern: Bereits 2029 soll die zweite Generation des SUV-Modells Urus als reines Elektromodell folgen. Ob das Crossover-Modell sich bei der Technologie an den Urus anlehnen wird, ist nicht klar. Winkelmann bestätigte lediglich, dass der erste Elektro-Lamborghini sich radikal von allen anderen Modelle der Marke unterscheiden wird.
Ansonsten blieb der deutsche Manager vage. „Es ist ein völlig neues Auto. Es ist ein Segment, in dem wir seit Jahrzehnten nicht waren, wenn wir über einen 2+2-Sitzer oder Viersitzer sprechen. Vielleicht auch hoch über dem Boden, mit mehr Bodenfreiheit“, so Winkelmann. Es werde zwar mehr Bodenfreiheit als bei einem normalen Auto geben, aber auch noch keine klare Entscheidung. „Deshalb ist es noch ein bisschen früh, das ausführlich zu diskutieren.“
Zur Plattform des noch namenlosen Viersitzers schweigt Winkelmann. „Autocar“ spekuliert über die Artemis-Plattform, da zumindest das entsprechende Bentley-Modell offenbar auch eine Art Crossover als höhergelegte Limousine werden soll – Vergleichbares hat Winkelmann angedeutet. Allerdings dürften sowohl der Audi als auch der Bentley auf Artemis-Basis deutlich komfortabler sein, als es für einen Lamborghini wohl vorgesehen ist. VW-intern ist Lamborghini immer noch eng an Audi gebunden, weshalb eine Anlehnung an die sportlichere Porsche-Technik – die losgelöst von Artemis ein eigenes E-Crossover-Modell in Leipzig planen – unwahrscheinlicher ist.
Auch beim Urus stehen die Zeichen auf Elektro: Das aktuelle Modell erhält zur Modellpflege zwar noch einen Hybrid, der Nachfolger wird laut Winkelmann aber nur noch vollelektrisch angeboten. „Nach dem Hybridauto wird der Urus voll elektrifiziert“, bestätigte Winkelmann. Es werde sich um ein „völlig neues Auto“ handeln, ohne Verbrennungsmotoren. Auch das macht einen Wechsel auf eine der E-Plattformen des Konzerns wahrscheinlich.
Während im „Mainstream“-Geschäft mit dem Urus und E-Crossover die Zukunft elektrisch ist, will sich Winkelmann für die kommenden Hybrid-Sportwagen die Hintertür der E-Fuels offen halten. „Wir wissen nicht, was danach passiert“, so der Lamborghini-Chef. „Es könnte sein, dass wir für das Geschäft mit Supersportwagen eine Verlängerung haben Zeit der Hybridisierung, wenn es die Homologation, Nachhaltigkeitsregeln und vielleicht synthetische Kraftstoffe zulassen. Das ist eine Tür, die wir bisher offen lassen.“
autocar.co.uk
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