Verkehrsministerium: Bayern benötigt bis 2030 rund 70.000 Ladepunkte

In Bayern gibt es derzeit mehr als 12.000 Ladepunkte. Aktuelle Zahlen zum Stand der Ladeinfrastruktur im Freistaat hat die Landesregierung nun bekannt gegeben. Mit Blick auf prognostizierte Zulassungszahlen für E-Fahrzeuge rechnet das Bundesland für 2030 mit einem Bedarf von rund 70.000 öffentlichen Ladepunkten.

Über 150.000 E-Autos sind auf bayerischen Straßen derzeit unterwegs. Und die Zulassungszahlen steigen rasant, heißt es in einer Pressemitteilung des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr. Angesichts dessen sei der schnelle Aufbau einer dichten und zuverlässigen Ladeinfrastruktur daher entscheidend. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf Schnellladepunkte in Städten und an Hauptverkehrsstrecken.

Das Verkehrsministerium will den Aufbau der Lademöglichkeiten an Behördenstandorten weiter beschleunigen und 1.500 neue Ladepunkte schaffen. Dafür stellt die Behörde allein in diesem Jahr eine Summe von einer Million Euro zur Verfügung. „Nur wenn es genügend zuverlässige und verfügbare Lademöglichkeiten gibt, werden noch mehr Menschen sich für ein Elektrofahrzeug entscheiden“, sagt Verkehrsministerin Kerstin Schreyer.

Den Ausbau der Ladeinfrastruktur treibt das Land bereits seit Jahren voran. Seit 2017 wurden mit Unterstützung des Bau- und Verkehrsministeriums alle bewirtschafteten Rastanlagen mit Schnellladern ausgestattet. An Behördenstandorten in Bayern sind bis heute mehr als 800 Ladepunkte für Dienstfahrzeuge entstanden, die sowohl von Mitarbeitern als auch von Besuchern genutzt werden können.

Als großer Grundstücksbesitzer bietet das Ministerium der Privatwirtschaft darüber hinaus Grundstücke an, um dort Ladeinfrastruktur zu errichten. Auch an öffentlich zugänglichen Park- und Stellplätzen soll der Aufbau erleichtert werden. „Wir in Bayern gehen hier mit gutem Beispiel voran und forcieren besonders bei den staatlichen Wohnungsbaugesellschaften den Aufbau von Ladepunkten“, so die Ministerin weiter.

Außerdem will die Behörde vorhandene Hürden für ausreichend Schnellladeinfrastruktur an Hauptverkehrsstrecken beseitigen sowie mit den Ladesäulenbetreibern, der Autobahn GmbH des Bundes, der Tank & Rast GmbH und den kommunalen Spitzenverbänden einen Runden Tisch ins Leben rufen. Auch bei der Förderung von „Park & Ride“-Anlagen soll eine Verpflichtung zur Errichtung von Ladepunkten eingeführt werden.
stmb.bayern.de

5 Kommentare

zu „Verkehrsministerium: Bayern benötigt bis 2030 rund 70.000 Ladepunkte“
sig
27.01.2022 um 07:42
einfache Steckdosen oder Ladeziegel an die Bahnparkplätze. Da hat der Pendler und der Laternenparker was davon. Mehr Leistung wird eh nicht benötigt, siehe Bericht 1000 Ladepunkte in Hamburg.
Alhard v.Nordenskjöld
27.01.2022 um 10:38
Das sehe ich genau so. Außerdem muss endlich auch private Ladeinfrastruktur gefördert werden, damit alle die das in ihrer (Tief-)Garage umsetzen können, sich nicht auch noch an den öffentlichen Ladepunkten tummeln.
Kees van Donk
27.01.2022 um 16:41
..... wann werden diese Absichtserklärungen in die Tat umgesetzt? Müssen wir wirklich bis 2030 warten? Eine verriegelbare Laternensteckdose für einen Ladeziegel würde da ausreichen...... Dann muss man noch hoffen, dass diese nicht mit einem Seitenschneider durchtrennt werden.
Sebastian
28.01.2022 um 09:54
Immer wenn ich in Bayern bin, sehe ich großzügige Grundstücke, massive Häuser, das Dach ohne PV, dafür vor der Garage 4 Autos, alles Verbrenner... . Es würde der Evolution wirklich dienlich sein, wenn ich erstmal die 25 Mio. Bewohner abholen würden, die durch die eh vorhandene 16A Dose direkt, ohne irgend welche extra Kosten elektrisch fahren würden. . Klar, die Auswahl an BEVs ist noch recht überschaubar, aber das ständige geheule das Ladesäulen fehlen... mei o mei. In ca. 90% aller Fälle, zumindest bei Privatpersonen, braucht man doch gar keine öffentliche Ladesäule.
Spuermeise
03.02.2022 um 14:27
Laut dem Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur gibt es Stand 01.01.2022 in Bayern 9334 Normal- und 1358 Schnellladepunkte. Das sind zusammen nur 10.692 öffentliche Ladepunkte, und nicht bereits 13.800 Stück wie von Herrn Aiwanger im November behauptet.Die Liste der Bundesnetzagentur enthält übrigens: 1. noch gar nicht realisierte Ladepunkte ("Meldungen aus noch nicht abeschlossenen Anzeigeverfahren"), 2. mittlerweile abgebaute Ladepunkte, die nicht abgemeldet wurden, und 3. nicht für die öffentliche Nutzung vorgesehene Ladepunkte (ca. 10% der Liste, hier haben die Betreiber einer Veröffentlichung der Standortdaten nicht zugestimmt).

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