H2 Mobility Austria plant 2.000 BZ-Lkw bis 2030
Das Konsortium H2 Mobility Austria – ein Zusammenschluss von elf österreichischen Unternehmen – will bis 2030 rund 2.000 Wasserstoff-Lkw auf die Straßen der Alpenrepublik bringen, die insgesamt 475 Millionen Euro an Wertschöpfung nach Österreich bringen sollen.
Die Partner haben über das Konsortium das Beratungsunternehmen Deloitte beauftragt, eine Studie zur Wasserstoffmobilität mit Fokus auf Lkw zu erstellen, deren Ergebnisse wurden nun präsentiert wurden. Deloitte hat dabei für die 2.000 Wasserstoff-Lkw ein Einsparpotenzial von 70 Millionen Liter Diesel ermittelt.
Ein weiteres Ergebnis: Die Batterie-elektrischen Lkw, die bereits im Einsatz sind, hätten nicht das notwendige Ladevolumen und/oder die benötigte Reichweite, um alle Transport-Aufgaben zu übernehmen. „Wasserstoff-Lkw können hingegen für Fahrten mit einer höheren Reichweite eingesetzt werden und stellen somit ein wesentliches Verbindungsglied zwischen Bahn und Straße dar“, sagt Alexander Kainer, Partner bei Deloitte Österreich. Allerdings sei an dieser Stelle auch auf den Auftraggeber der Studie verwiesen.
Die prognostizierten 475 Millionen Euro Wertschöpfung sollen demnach über die Produktion von grünem Wasserstoff in Österreich und der notwendigen Tankstellen-Infrastruktur entstehen. Laut Kainer könnten so bis 2030 in Österreich zwischen 3.000 und 4.000 Arbeitsplätze entstehen.
Neben den wirtschaftlichen Faktoren hebt Deloitte auch die positiven Umweltauswirkungen hervor. Laut Kainer könnten die 2.000 Lkw mit Brennstoffzelle statt Diesel pro Jahr zu einer CO2-Reduktion von 24.000 Tonnen führen und die Feinstaub-Emissionen um bis zu 50 Prozent senken.
Konkret sieht die Studie für 2022 vor, die Voraussetzungen zu schaffen, also etwa die Beschaffung erster Fahrzeuge anzustoßen und die (bestehende) Infrastruktur auszubauen. In der ersten Phase sollen ab 2023 rund 500 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden, was für rund 65 Fahrzeuge bei bis zu 100.000 Kilometer je Fahrzeug ausreichen soll – parallel laufen die Bemühungen bei der Fahrzeugbeschaffung und dem Tankstellen-Ausbau weiter. Ab 2026 soll in der zweiten Phase der Ramp-up erfolgen, wenn etwa H2-Lkw von Daimler Truck und Volvo in Serie verfügbar sind und in Österreich bis zu 16.000 Tonnen grüner Wasserstoff für ein flächendeckendes Tankstellennetz hergestellt werden.
Für die Studie hat Deloitte mit einer Förderung von 80 Prozent der Mehrkosten bei den Fahrzeugen und der nötigen Infrastruktur gerechnet – bei den geplanten 2.000 Lkw wäre das hochgerechnet ein Förderbetrag von 460 Millionen Euro. Damit eine solche Förderung auch beschlossen wird, will H2 Mobility Austria in den kommenden beiden Jahren „in Kooperation mit der Regierung“ die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen. „Unsere Nachbarn in der DACH-Region machen es vor – Österreich sollte jetzt nachziehen“, sagt Wolfram Senger-Weiss, Geschäftsführer des Unternehmens Gebrüder Weiss. „Es gilt die erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen, um die heimische Infrastruktur flächendeckend auf- und eine Wasserstoff-Lkw-Flotte auszubauen.“
Das Konsortium H2 Mobility Austria wurde 2021 gegründet und besteht aus elf Unternehmen, die die gesamte Wertschöpfungskette der Wasserstoffindustrie – Infrastruktur, Fahrzeuge und Betreiber – abdecken: AVL List GmbH, Gebrüder Weiss GmbH, Magna International Inc, OMV AG, Österreichische Post AG, REWE-Group, Rosenbauer International AG, Spar Österreichische Warenhandels-AG, Verbund AG, WKO, Worthington Cylinders GmbH.
eurotransport.de, ots.at (Mitteilung), deloitte.com (Studie als PDF)
4 Kommentare