TÜV-Report bescheinigt Smart Fortwo ED hohe Zuverlässigkeit
Eine Sonderauswertung des TÜV-Reports liefert erste Ergebnisse zum Zustand von E-Autos der Modelle BMW i3, Renault Zoe, Smart Fortwo Electric Drive und Tesla Model S. Von den vier betrachteten E-Modellen schneidet der elektrische Smart Fortwo mit einer Mängelquote von 3,5 Prozent am besten ab.
Es folgen der BMW i3 mit einem Mängelschnitt von 4,7 Prozent und Renaults Zoe mit 5,7 Prozent. Am schlechtesten schneidet in dem Quartett das Tesla Model S ab. Mit einer Mängelquote von 10,7 Prozent fällt rund jedes zehnte Model S durch die erste Hauptuntersuchung.
Dabei geht es wie erwähnt um Auffälligkeiten bei der ersten Hauptuntersuchung nach drei Jahren – Aussagen zu älteren Modellen können daraus also nicht abgeleitet werden. „Bei der ersten Hauptuntersuchung von Elektrofahrzeugen gibt es Licht und Schatten. Das Ergebnis der Sicherheitsprüfung hängt wie bei anderen Antriebsarten vom jeweiligen Modell ab“, sagt Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. Er verweist allerdings darauf, dass erstmals „ausreichend viele Elektroautos bei den TÜV-Prüfstellen vorgefahren“ seien, um eine „vorläufige Bewertung der technischen Sicherheit der Fahrzeuge“ vornehmen zu können.
Für den TÜV-Report 2022 wurden die insgesamt 9,6 Millionen Hauptuntersuchungen bei den TÜV-Organisationen ausgewertet, die von Juli 2020 bis Juni 2021 durchgeführt wurden. Die Zahl der Fahrzeuge, die dabei zum ersten Mal zur Hauptuntersuchung mussten (also das Verkaufsjahr 2017-2018), gibt der TÜV-Verband in der Mitteilung nicht an. Unter den zwei bis drei Jahre alten Fahrzeugen mit Verbrenner liegt der Anteil der Pkw mit „erheblichen Mängeln“ im Durchschnitt bei 4,7 Prozent. Autos mit erheblichen Mängeln fallen durch die Hauptuntersuchung und müssen nach der Reparatur erneut vorgeführt werden, bevor sie die HU-Plakette erhalten.
Mit einer Mängelquote von 3,5 Prozent bei den zwei- bis dreijährigen Autos würde der Elektro-Smart bei den Verbrennern im ersten Drittel landen, der BMW i3 liegt mit seinen 4,7 Prozent exakt auf dem Schnitt dieser Altersklasse. Neben defektem Abblendlicht fallen beim i3 häufig Defekte an den Bremsscheiben auf. „Probleme mit den Bremskomponenten sind typisch für E-Fahrzeuge, da sie im Vergleich zu Verbrennern deutlich seltener benutzt werden und deshalb häufiger korrodieren“, sagt Bühler. Grund ist die Rekuperation – die Bremsscheiben werden selten genutzt. Der TÜV empfiehlt die regelmäßige Wartung der Bremsscheiben und die Bremsen bei jeder Fahrt zu betätigen.
Beim Renault Zoe zählen falsch eingestellte Scheinwerfer zu überdurchschnittlich häufigen Mängeln. Während sich die Scheinwerfer in der Werkstatt nachjustieren lassen, sind die Mängelerscheinungen an den Achsaufhängungen teurer. Beim Model S führt der TÜV neben Mängeln am Nebellicht und am Abblendlicht vor allem Probleme mit den Querlenkern an.
Zusätzlich zu den üblichen Punkten der Verbrenner werden bei Elektroautos zum Beispiel auch die Befestigung der Hochvolt-Batterie, der Zustand der Isolierungen sowie der Leitungen, Anschlüsse und Stecker überprüft. Sofern das Ladekabel vorhanden ist, wird das leichte Einstecken und Abziehen des Steckers vom Ladekabel geprüft. Kontrolliert wird auch die Funktion der Wegfahrsperre bei angeschlossenem Ladekabel. „Das Ladekabel selbst wird bisher nicht geprüft, weil es dafür keine Mitführpflicht gibt“, sagt Bühler. „Eine Mitführpflicht für Ladekabel müsste erst gesetzlich verankert werden, bevor diese bei der HU geprüft werden können.“ Die Batterie als eine der wichtigsten Komponenten von E-Autos wird aktuell lediglich einer sachverständigen Sichtprüfung unterzogen.
tuev-verband.de
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