Schaeffler kooperiert mit Hydrogenious LOHC Technologies
Schaeffler hat eine Kooperationsvereinbarung mit Hydrogenious LOHC Technologies und dem Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (HIERN) geschlossen. Das gemeinsame Ziel ist die Entwicklung einer Wasserstoff-Brennstoffzelle, die direkt mit LOHC betrieben wird.
Bei LOHC handelt es sich um einen flüssigen organischen Wasserstoffträger (Liquid Organic Hydrogen Carrier). Der in LOHC gebundene Wasserstoff kann bei Raumtemperatur wie eine Flüssigkeit getankt werden, was im Umgang und der Speicherung deutliche Vorteile zu kryogenem Wasserstoff bietet. Wasserstoff wird am Temperaturen unter -253 Grad Celsius flüssig und muss andauernd gekühlt werden – und wird dann LH2 genannt. Sowohl LH2 als auch LOHC bieten höhere Energiedichten als unter Druck gespeicherter Wasserstoff.
Im Fall von LOHC musste bisher der Wasserstoff aus der Trägerflüssigkeit erst wieder extrahiert werden, um dann gasförmig in der Brennstoffzelle verwendet werden zu können. Genau hier setzt das Forschungsprojekt an. „Die direkte Nutzung von LOHC in Brennstoffzellen zur Stromerzeugung macht die Handhabung von Wasserstoff als Gas unnötig und erlaubt eine besonders günstige und sichere Versorgung von mobilen und stationären Energieverbrauchern“, sagt Daniel Teichmann, CEO und Gründer von Hydrogenious. „Wir freuen uns sehr, dass Schaeffler ihr umfangreiches Know-how mit dem Ziel der Industrialisierung dieser Technologie einsetzen wird und auf die innovative Zusammenarbeit.“
Hydrogenious nutzt in seinem Verfahren Benzyltoluol als Trägerflüssigkeit, eine ölartige, organische Substanz, die den Wasserstoff chemisch bindet und diesen bei normalen Umgebungsbedingungen transportieren lässt. Das flüssige Trägermaterial kann mehrfach genutzt werden.
„Mit seinen Eigenschaften ermöglicht die auf Benzyltoluol setzende LOHC-Technologie eine sichere und kostengünstige Wasserstoffinfrastruktur – von der Speicherung über den Transport bis zur Nutzung“, sagt Tim Hosenfeldt, Leiter Forschung & Innovation und Zentrale Technologien der Schaeffler AG. „Wir sehen die Nutzung von LOHC in Brennstoffzellen komplementär zu klassischen Wasserstofftechnologien.“
Hydrogenious LOHC Technologies wurde 2013 als Spin-off der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg gegründet. Im Jahr 2020 hat sich auch Hyundai in nicht bekannter Höhe an dem Unternehmen beteiligt.
LOHC ist nicht die einzige Alternative zur Druckspeicherung von Wasserstoff: Das Konsortium CryoTRUCK arbeitet an einem Cryogas-Speicher für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge, mit dem ein Lkw bis zu 1.000 Kilometer weit fahren soll. Cryogas ist eine Mischform aus kryogenem und unter Druck gespeichertem Wasserstoff.
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