Rivian baut wohl 200 R1T pro Woche
Das US-amerikanische Elektroauto-Startup Rivian hat laut Insidern die Produktion seines Debütmodells R1T auf rund 200 Einheiten pro Woche gesteigert. Der Produktionshochlauf war zuvor holprig, obwohl das Unternehmen den Produktionsstart und die Auslieferungen mehrmals verschoben hatte.
Wie die „Automotive News“ unter Berufung auf Unternehmensquellen berichtet, hatte Rivian die Produktion in seinem Werk in Normal im US-Bundesstaat Illinois Anfang Januar für etwa eine Woche unterbrochen, um Korrekturen und Prozessverbesserungen vorzunehmen. Zudem hatte das Unternehmen mit Engpässen in der Lieferkette und Covid-Ausbrüchen zu kämpfen.
Bis Ende Dezember fertigte Rivian durchschnittlich rund 50 Exemplare des R1T pro Woche. Das Jahr 2021 beendete Rivian mit 1.015 produzierten und 920 ausgelieferten Fahrzeugen, das erste Kundenfahrzeug wurde im September montiert. Die seitdem gewonnenen Erkenntnisse sollen nun in den Produktionsprozess eingeflossen sein. Offen ist aber, wie viele Einheiten pro Woche Rivian die Fertigung nun dank dieser Verbesserungen erreichen kann. Fortschritt ist also sichtbar, aber der langfristige Erfolg wird auch von der weiteren Skalierung abhängen.
Das verdeutlicht auch ein Blick auf die eigenen Ziele: Rivians Werk in Normal soll bis 2023 in der Lage sein, 150.000 Elektrofahrzeuge pro Jahr zu produzieren – das wären rund 3.000 Fahrzeuge pro Woche. Anschließend soll die Kapazität auf 200.000 Fahrzeuge jährlich erhöht werden. Oder um es anders auszudrücken: Um bei 200 Fahrzeugen pro Woche die rund 71.000 Vorbestellungen abzuarbeiten, würden knapp sieben Jahre vergehen.
Laut den Insidern haben aber auch Einmaleffekte die bisherige Fertigung des R1T beeinflusst. So habe der Produktionsbeginn des E-SUV R1S auf der selben Montagelinie die Fertigung des Pickups R1T verlangsamt. Es seien zwar bereits einige verkaufsfähige Exemplare des R1S gefertigt worden, das Unternehmen müsse aber noch einige Vorproduktionsarbeiten an dem SUV abschließen. Dabei dürfte es aber rein um die einfachere Fertigung und nicht um die Fahrzeug-Eigenschaften an sich gehen. Der E-Lieferwagen für Großkunde und Anteilseigner Amazon wird in Normal auf einer eigenen Linie montiert und ist daher unabhängig von der Produktion der Rivian-eigenen Modelle. Bis Ende 2022 will Rivian 10.000 Amazon-Lieferwagen bauen.
Im Dezember hatte Rivian den Bau eines zweiten Elektrofahrzeugwerks in Georgia angekündigt, das 2024 in Betrieb gehen soll und im Endausbau bis zu 400.000 Elektrofahrzeuge pro Jahr produzieren können soll.
autonews.com
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