Rock Tech Lithium erwägt wohl zweiten Standort in Deutschland
Das deutsch-kanadische Unternehmen Rock Tech Lithium erwägt laut einem Medienbericht einen zweiten Produktionsstandort in Deutschland. Die erste Produktionsanlage für Batterie-taugliches Lithiumhydroxid soll bekanntlich im brandenburgischen Guben entstehen.
Die Pläne für Guben hatte Rock Tech Lithium im Oktober 2021 vorgestellt und damals insgesamt fünf dieser Produktionsstätten in Europa in Aussicht gestellt. Nun liefert das „Handelsblatt“ ein Update zu diesen Plänen: Wie die Zeitung ohne Nennung von Quellen berichtet, sei auch eine zweite Anlage in Deutschland geplant. Ein möglicher Standort wird aber nicht genannt.
Im Oktober hieß es noch, Rock Tech plane für alle Produktionsstätten eine Investition von 470 Millionen Euro. Die weiteren Anlagen dürften also jener aus Guben entsprechen, wo 160 Arbeitsplätze entstehen und pro Jahr rund 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid in Batterie-Qualität herstellen soll. Den Rohstoff will Rock Tech Lithium selbst in seiner Mine in Ontario fördern, das Material soll dann aber in Nähe der Abnehmer veredelt werden.
Für diese sogenannten „Konverter-Fabriken“ liefert der Industriedienstleister Bilfinger die Produktionsanlagen, wie aus einer Absichtserklärung hervorgeht, die Rock Tech veröffentlicht hat. Alleine die Anlage in Guben, die bis 2024 fertiggestellt werden soll, soll damit genügend Lithiumhydroxid für bis zu 500.000 Elektroautos herstellen.
Das „Handelsblatt“ verweist aber darauf, dass dem Unternehmen weder die Genehmigung für das Minenprojekt Georgia Lake noch für den Bau der Konverter-Fabrik in Guben erteilt wurde. Zudem gebe es noch keine verbindlichen Abnehmer. Potenzielle Abnehmer hingegen schon: Die im Bau befindliche Kathodenmaterialfabrik von BASF in Schwarzheide liegt in der Nähe, auch die Gigafactory von Tesla, wo künftig auch Batteriezellen gebaut werden sollen, könnte gut beliefert werden. Noch ist es aber ein „könnte“.
Aufsichtsratschef Dirk Habecke, der im vergangenen Jahr das Unternehmen zeitweise auch in Personalunion als CEO geleitet hatte, gab gegenüber dem „Handelsblatt“ an, in diesem Jahr noch den ersten Abnahmevertrag zu verkünden. Auch in den anderen Punkten beruhigte der Manager. „Die Genehmigungsverfahren laufen, die Pläne stehen, und die Standorte sind gesichert“, so Habecke.
Als Nachfolger von CEO Simon Bodensteiner hat Habecke Markus Brügmann verpflichtet. Der 53-Jährige hatte zuvor für Industriekonzerne wie ABB und Mitsubishi Power gearbeitet. „Mit Markus Brügmann haben wir uns definitiv die nötige Expertise ins Haus geholt“, wird Aufsichtsratschef Habecke zitiert.
handelsblatt.com, rocktechlithium.com (Bilfinger-Deal)
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