GM will bis Ende 2023 400.000 E-Autos ausliefern
General Motors hat sich das Ziel gesetzt, in diesem und im kommenden Jahr insgesamt 400.000 Elektrofahrzeuge in Nordamerika auszuliefern. Zudem sollen die Produktionskapazitäten für Elektroautos weiter als bisher geplant ausgeweitet werden.
Die Auslieferungs- und Produktionsziele verkündete CEO Marry Barra im Rahmen der Bekanntgabe der jüngsten Geschäftszahlen. GM hatte vor einigen Tagen Investitionen in Höhe von weiteren 6,6 Milliarden US-Dollar in den Ausbau von Fertigungskapazitäten für Elektrofahrzeuge und Batteriezellen in Michigan angekündigt und will bis Ende 2025 in Nordamerika über Produktionskapazitäten für mehr als eine Million Elektrofahrzeuge (davon 600.000 Pickup-Trucks) verfügen.
Zum Vergleich: Ford will bis Ende 2024 600.000 E-Fahrzeuge auf dem US-Markt verkaufen. Der GM-Konkurrent wird Berichten von dieser Woche zufolge seine Investitionen in die Elektromobilität ebenfalls weiter erhöhen, um Fahrzeugwerke umzurüsten.
Bei General Motors denkt die Chefetage aber bereits über das Jahr 2025 hinaus. „Ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass eine Million Einheiten in Nordamerika nicht ausreichen werden, um den steilen Nachfrageschub zu befriedigen, den wir ab Mitte des Jahrzehnts für unsere Elektrofahrzeuge erwarten; deshalb werden wir weiterhin Kapazität für Verbrenner in Elektrofahrzeuge umwandeln und planen in ein drittes Werk für EV-Trucks zu investieren“, so Barra (Anm. d. Red.: Pickup-Trucks werden in Nordamerika als Trucks eingestuft). Bisher werden die E-Pickups in der Factory Zero in Detroit-Hamtramck gebaut, laut der Ankündigung von vergangener Woche soll auch die Orion Township Assembly umgerüstet werden – etwa für den Chevrolet Silverado EV.
Kapazitäten für weitere rund eine Million Elektrofahrzeuge sollen etwa bis zum gleichen Zeitpunkt in China aufgebaut werden, wie Barra nun erklärte. Weiter ins Detail ging die GM-Chefin bei den China-Plänen aber nicht.
General Motors hat aktuell nach eigenen Angaben in Nordamerika mehr als 190.000 Reservierungen für E-Fahrzeuge vorliegen. Mehr als 110.000 sind es allein für den Chevrolet Silverado EV, darunter Reservierungen von mehr als 240 Flottenbetreibern. Weitere 59.000 Reservierungen entfallen auf den Pickup-Truck Hummer EV und dessen SUV-Ableger. Hinzu kommen mehr als 25.000 Reservierungen für E-Lieferwagen der GM-Marke BrightDrop.
Ein großes Interesse und entsprechende Stückzahlen erhofft sich Barra vom Chevrolet Equinox EV, dessen Studie der Konzern auf der CES enthüllt hatte. Das rein elektrische Kompakt-SUV soll im Herbst 2023 zu Preisen ab rund 30.000 US-Dollar auf den Markt kommen. Zudem gab die GM-Chefin an, dass Chevrolet ein weiteres E-Auto plane, das preislich unterhalb des Equinox EV angesiedelt sein soll. Wo der Equinox EV gebaut wird, steht offiziell noch nicht fest. Es ist aber bekannt, dass das mexikanische Werk Ramos Arizpe für E-Autos umgerüstet wird – dort wird bislang die aktuelle Generation des Equinox mit Verbrennungsmotoren gebaut.
„Die durch die Ultium-Plattform geschaffene Effizienz ist ein Hauptgrund, warum wir in der Lage sein werden, wirklich erschwingliche Elektrofahrzeuge wie den Equinox zu liefern“, so Barra. „Erschwingliche Elektrofahrzeuge sind Teil des Marktes, auf den Startups nicht abzielen, aber sie sind der Schlüssel zur Förderung der Massenakzeptanz Elektrofahrzeuge, was eine nationale und globale Priorität ist.“
Kurz zu den (noch stark von den Verbrenner-Modellen geprägten) Geschäftszahlen: GM erzielte im vergangenen Jahr einen Nettogewinn von rund zehn Milliarden US-Dollar, 2020 waren es noch 6,4 Milliarden Dollar. Trotz der anhaltenden Halbleiter-Krise, die auch bei GM für Produktionsausfälle gesorgt hatte, konnte der Konzern sein Ergebnis deutlich steigern.
insideevs.com, detroitnews.com, gm.com
5 Kommentare