Jaguar entwickelt eigene E-Auto-Plattform namens Panthera
Jaguar hat im Zuge seines Plans, sich bis zum Jahr 2025 zur reinen Elektro-Marke zu wandeln, für die Entwicklung einer eigenen Elektro-Plattform entschieden. Der I-Pace soll trotz der neuen Modelle weiter gebaut werden.
Das sagte Thierry Bolloré, der CEO von Jaguar Land Rover gegenüber Investoren. Die neue Plattform wird den Namen Panthera tragen, ergänzte Finanzvorstand Adrian Mardell. Jaguar war bisher wie berichtet noch unentschieden, ob eine eigene Plattform entwickelt oder ob auf die E-Plattform eines Drittanbieters gesetzt wird.
Der Grund: Seit Monaten arbeiten Teams unter der Führung von JLR-Design-Chef Gerry McGovern an den Entwürfen für die kommenden Fahrzeuge. Um auf dem Markt aufzufallen, sollen diese eigenständig designt werden, was mit den Plattformen anderer Anbieter wohl nicht möglich ist. „Beim neuen Jaguar legen wir großen Wert auf einzigartige Proportionen. Das ist der Grund, warum wir es im Moment selbst machen“, sagte Bolloré.
Die neuen Modele sollen laut dem JLR-CEO „wirklich moderne Luxusautos sein, die in Stil oder Design nichts kopieren, die Spitze der Technologie und Raffinesse sind, aber nicht rückwärts blicken“. Man wolle bei Jaguar „unterschiedliche Autos ohne Überschneidungen“ schaffen.
Bei Jaguar mag das angepeilte Design der Grund für eine eigene Plattform sein, bei Land Rover sind es die nötigen Offroad-Fähigkeiten, welche die Plattformen anderer Hersteller wohl nicht bieten können. Bolloré verwies darauf, dass man für die elektrischen Land-Rover-Modelle die MLA-High-Plattform (auf der bereits der aktuelle Range Rover basiert) und EMA-Plattform (Electrified Modular Architecture) für kleinere Land Rover vorantreibe.
Offen ist mit der Ankündigung der Panthera-Plattform, ob der lange angekündigte Jaguar XJ überhaupt auf den Markt kommen wird. Dieser sollte auf der MLA-Low-Plattform basieren, seine Premiere wurde aber immer wieder verschoben. Ob es sich Jaguar leisten kann, neben der Panthera eine weitere Plattform zu betreiben, ist unklar. Zumal es sich bei der MLA um eine Misch-Plattform handelt, die neben E-Antrieben auch Verbrenner und PHEV aufnehmen kann – was wiederum die Freiheiten bei den Design-Proportionen einschränkt.
Der I-Pace, das aktuell einzige Elektromodell von Jaguar, soll den Elektro-Umbruch bei Jaguar überdauern, aber getrennt von der neuen E-Auto-Familie betrachtet werden. Alle anderen aktuellen Baureihen werden ersatzlos auslaufen. Berichte aus dem Juni, wonach Jaguar als Abgrenzung zu Land Rover keine SUV mehr anbieten soll – also wohl nur noch Limousinen, Coupés und eventuell Cabrios – wollte Bolloré nicht kommentieren.
Unterdessen stellt Jaguar den neuen Modelljahrgang des I-Pace vor, der als I-Pace 400 S zu Preisen ab 76.815 Euro startet und ab sofort bestellbar ist. im neuen Modelljahrgang 2023 wird unter anderem Amazon Alexa als Sprachassistent in das Fahrzeug integriert, Bestandsfahrzeuge sollen Alexa per OTA-Update erhalten. Am E-Antrieb des I-Pace ändert sich beim MY2023 nichts.
autocar.co.uk (Panthera-Plattform), jaguar.com (I-Pace MY2023)
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