Triumph stellt Prototyp eines E-Motorrads vor

Die britische Marke Triumph Motorcycles hat mit der TE-1 den Prototypen eines Elektro-Motorrads vorgestellt. Die Maschine wurde in einem gemeinsamen Projekt mit Williams Advanced Engineering und der University of Warwick entwickelt. Nun soll die TE-1 sechs Monate lang getestet werden.

Das schnellladefähige E-Motorrad verfügt über ein von Williams entwickeltes spezielles Batteriepaket mit einer Kapazität von 15 kWh und kommt auf 80 kW Dauerleistung bzw. 130 kW Spitzenleistung. Williams hat zudem eine nach eigenen Angaben völlig neue Batteriemanagementsoftware, eine integrierte Fahrzeugsteuereinheit sowie einen kompakten DC-DC-Wandler entwickelt, der auf den knappen Bauraum in dem E-Motorrad zugeschnitten ist.

Mit den speziell auf das Motorrad angepassten Komponenten sollen sich für den Fahrer der Maschine eine Reihe von Vorteilen ergeben. So steht mehr Leistung für eine längere Zeit zur Verfügung, die Leistung soll auch unabhängig vom State of Charge abgerufen werden können – bei niedrigem Ladestand soll die Leistung nicht abgeregelt werden.

Möglich wird das durch die Leistungsfähigkeit der Batterie: Bei den genannten 80 kW Dauer- und 130 kW Spitzenleistung handelt es sich um die Angaben des E-Antriebs. Die Batterie ist laut Williams aber auf eine Spitzenleistung von 170 kW und eine Dauerleistung von 90 kW ausgelegt. In Kombination mit der „in ihrer Klasse führenden Systemkühlung“ soll die Leistung optimal abgerufen werden können. Andersherum soll die 360-Volt-Batterie in 20 Minuten von null auf 80 Prozent geladen werden können.

Bei der Entwicklung der Batterie waren aber nicht nur deren Leistungsdaten wichtig, sondern auch die Integration in das Fahrzeug. Um Batterie, Antrieb und Ladesystem optimal in dem Motorrad-Chassis zu positionieren, hat Williams unter anderem das Layout der Batteriemodule angepasst und auch die „Vehicle Control Unit“ mit in das Gehäuse des Batteriepacks integriert. Durch die optimierte Anordnung der Komponenten im Rahmen soll sich für den Fahrer ein besseres Handling ergeben.

Wie Williams mitteilt, ist mit der Vorstellung des Demonstrators das von der britischen Regierung über das Programm „Innovate UK“ geförderte Gemeinschaftsprojekt abgeschlossen. Die Verantwortung in der nun folgenden Testphase liegt bei Triumph.

„Wir freuen uns darauf, die ehrgeizige und innovative Arbeit am TE-1-Demonstrator-Prototyp während der Live-Testphase fortzusetzen und das Ergebnis mit Triumph-Fans auf der ganzen Welt zu teilen“, sagt Nick Bloor, CEO von Triumph. „Alle Beteiligten bei Triumph sind stolz darauf, Teil dieser innovativen britischen Zusammenarbeit gewesen zu sein. Ich persönlich bin begeistert von den Ergebnissen, die wir bereits mit unseren Partnern erzielt haben, und von der spannenden Vorschau auf die potenzielle elektrische Zukunft.“

Ein konkretes Serienmodell mit elektrischem Antrieb kündigte Bloor aber nicht an. Die TE-1 könnte eine Vorlage dafür sein: Das Motorrad zeigt zahlreiche Design-Elemente von Triumph-Serienmodellen, etwa bei den Scheinwerfern, dem Rahmen, der Sitz-Einheit und auch der aus der Speed Triple bekannten Einarm-Schwinge.

Offen ist, welche Kapazitäten Williams Advanced Engineering künftig für derartige Projekte haben wird: Ende Januar wurde bekannt, dass der australische Bergbaukonzern Fortescue Metals den Entwicklungsdienstleister übernimmt. Fortescue will den Energieverbrauch seiner Flotten massiv senken und in einem ambitionierten Programm die Williams-Technologien für Güterzüge und E-Lkw nutzen.
wae.com

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