Navier schließt Seed-Finanzierung ab

Das kalifornische Startup Navier entwickelt elektrische Tragflügelboote. Jetzt hat das Unternehmen einen wichtigen Schritt erreicht: In einer Seed-Finanzierungsrunde konnte Navier 7,2 Millionen Dollar einnehmen.

Mit dem Startkapital von umgerechnet 6,3 Millionen Euro will das Unternehmen die ersten Exemplare des N27 bauen, dem ersten Modell von Navier. Das N27 wurde im vergangenen Jahr vorgestellt, die für das erste Produktionsjahr geplanten 15 Einheiten waren innerhalb von zwei Monaten verkauft. Aktuell werden die ersten beiden Rümpfe bei einem Bootsbauer im US-Bundesstaat Maine gebaut. Der Stückpreis liegt bei rund 300.000 Dollar, das N27 kann bei 20 Knoten bis zu 75 Seemeilen weit fahren.

Mit der Idee eines elektrischen Tragflügelboots ist Navier nicht alleine, das schwedische Unternehmen Candela verkauft solche Gefährte seit einigen Jahren. Mit den im Englischen „hydrofoils“ genannten Tragflächen hebt sich der Rumpf des Bootes während der Fahrt aus dem Wasser, was die Kontaktfläche mit dem Wasser und somit den Widerstand enorm verringert. Die Betriebskosten sollen so laut Navier um 90 Prozent sinken.

„Navier ist viel mehr als ein elektrisches Upgrade. Wir denken das Boot, wie wir es kennen, grundlegend neu“, sagt Mitgründer und CEO Sampriti Bhattacharyya. „Tragflügelboote ermöglichen Elektrobooten nicht nur eine praktische Reichweite bei hohen Geschwindigkeiten, sondern reduzieren die Betriebskosten eines Schiffes im Vergleich zu herkömmlichen Booten mit Verbrennungsmotoren um das Zehnfache.“

Navier wurde von zwei Absolventen des MIT gegründet und ist in Kalifornien in der Bay Area ansässig. Wie bei vielen US-Startups geht der Fokus von Navier über den Bau von teuren Gütern für Privatkunden hinaus: Mit günstigen und autonom fahrenden Robo-Tragflügelbooten will Navier dazu beitragen, die Verkehrsprobleme von großen US-Küstenstädten wie San Francisco, New York, Miami und Seattle zu lösen.

„Die menschliche Zivilisation wurde historisch um unsere Wasserstraßen herum aufgebaut und heute leben 46 Prozent der Weltbevölkerung in Küstenstädten, die stark überlastet sind“ sagt Bhattacharyya. „Wenn wir ein emissionsfreies Wasserfahrzeug bauen können, das in Kosten, Geschwindigkeit und Komfort mit landgestützten Optionen konkurriert, werden wir Küstenstädten eine völlig neue Form des sauberen, skalierbaren Transports eröffnen, die zuvor nie möglich war und ohne die Notwendigkeit für kostenintensive Infrastruktur wie Brücken und Tunnel.“

Kurzfristiger sind die Ziele von Navier anders verankert: Nach den ersten 15 N27 soll die Produktion bis 2024 auf bereits 400 Einheiten erhöht werden.
electrek.co, techcrunch.com, navierboat.com

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