US Army will nichttaktische Flotte bis 2035 elektrifizieren

Die US-Armee hat eine umfassende Klimastrategie vorgestellt, die auch den Aufbau einer Elektrofahrzeugflotte in den kommenden Jahren umfasst. Bis zum Jahr 2027 strebt die US-Armee eine rein elektrische Flotte bei ihren leichten nichttaktischen Fahrzeugen an.

Bis 2035 sollen alle nichttaktischen Fahrzeuge rein elektrisch fahren. Amerikanische Medien wie das Portal „Electrek“ titeln bereits, dass die US Army elektrisch werde. In der Tat sieht der angekündigte Plan der Armee vor, bis 2050 CO2-neutral zu sein. Die ersten taktischen Fahrzeuge mit Hybridantrieb sollen 2035 eingeführt werden, die ersten vollelektrischen taktischen Fahrzeuge bis 2050.

Die Flotte der nichttaktischen Fahrzeuge (NTV) besteht aus kommerziell erhältlichen Limousinen, Kombis, SUV, Pickups, Lastwagen, Vans und Bussen. Zunächst werden also die Pkw durch elektrisch angetriebene Fahrzeuge ersetzt, bis 2035 auch die schwereren Lkw und Busse. Bei den leichten Fahrzeugen müssen bereits seit September 2021 E-Versionen beschafft werden oder Hybride, wenn es auf dem Markt keine vollelektrische Lösung gibt. Rein benzinbetriebene Fahrzeuge dürfen nur noch in Ausnahmefällen beschafft werden.

In den vergangenen drei Jahren seien bereits 3.000 Hybridfahrzeuge beschafft worden. Damit hat die Army nach eigenen Angaben nicht nur 50 Millionen Dollar Kraftstoffkosten im vergangenen Jahr gespart, sondern auch 59 Millionen Liter Sprit und zwölf Prozent Treibhausgasemissionen gespart. Die US-Armee investiert auch in Ladeinfrastruktur: Mehr als 470 Ladestationen sollen es alleine in 2022 sein.

Das US-Militär bestehend aus Armee, Luftwaffe und Marine kommt in einem Vergleich der Vereinten Nationen beim CO2-Ausstoß auf Platz 47 – die Emissionen des US-Militärs sind höher als jene von vielen Staaten. Mit dem nun verkündeten Plan will die US-Armee ihre CO2-Emissionen bis 2032 auf 50 Prozent des Niveaus von 2005 reduzieren. 2050 sollen Netto-Null-Emissionen erreicht werden.

„Die Auswirkungen des Klimawandels haben die Lieferketten in Mitleidenschaft gezogen, unsere Infrastruktur beschädigt und die Risiken für Armeesoldaten und Familien aufgrund von Naturkatastrophen und extremen Wetterbedingungen erhöht“, sagt Christine Wormuth, Secretary of the Army. „Die Armee muss sich in unserem gesamten Unternehmen anpassen und gezielt Strategien zur Treibhausgasminderung verfolgen, um Klimarisiken zu reduzieren. Wenn wir jetzt nichts unternehmen, was unsere Installationen, Anschaffung und Logistik sowie Schulung betrifft, werden unsere Möglichkeiten, diese Risiken zu mindern, mit jedem Jahr mehr eingeschränkt.“

Das US-Verteidigungsministerium sieht in dem Klimawandel einen „„Bedrohungsmultiplikator“, der viele der Herausforderungen verschärfen wird, mit denen die Streitkräfte konfrontiert sind. Im Oktober hatte das Ministerium eine eigene Klimarisikoanalyse veröffentlicht. „Wir sind in unserer Branche mit allen Arten von Bedrohungen konfrontiert, aber nur wenige von ihnen verdienen es wirklich, als existentiell bezeichnet zu werden“, sagt US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. „Die Klimakrise macht das. Der Klimawandel macht die Welt unsicherer und wir müssen handeln.“
electrek.co, army.mil (Klimastrategie als PDF)

1 Kommentar

zu „US Army will nichttaktische Flotte bis 2035 elektrifizieren“
Frank
14.02.2022 um 17:02
Die größte Armee der Welt ist einer der größten Klimakiller der Welt, wer hätte das gedacht. Dabei sind sicher noch nicht einmal die durch Agent Orange entlaubten Urwälder in Vietnam, brennende Ölfelder im Irak oder gar die Folgen der Atombombeneinsätze mit eingerechnet.Grüne Politik täte gut daran, Militarismus endlich als Feind der Menschen, Natur und Umwelt zu erkennen.

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