US-Regierung startet Förderprogramm für Ladeinfrastruktur

Der von der US-Regierung geplante Aufbau eines nationalen Netzwerks mit 500.000 Ladestationen für E-Fahrzeuge wird konkret: Das US-Verkehrs- und Energieministerium hat angekündigt, über einen Zeitraum von fünf Jahren fast fünf Milliarden US-Dollar bereitzustellen.

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Mit den umgerechnet 4,4 Milliarden Euro sollen die Bundesstaaten beim Aufbau eines Netzes von Ladestationen unterstützt werden. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Schnellladestationen entlang der Highways. Allein im Geschäftsjahr 2022 können die Staaten hierfür insgesamt 615 Millionen Dollar abrufen, nachdem sie einen entsprechenden Plan eingereicht haben.

Hierfür hat die Federal Highway Administration eine genaue Liste veröffentlicht, welche Summe die jeweiligen Bundesstaaten für 2022 beantragen können. Mit über 60 Millionen Dollar steht Texas knapp ein Zehntel der Gesamtsumme zu, gefolgt von Kalifornien mit 56 Millionen Dollar. Kleineren und/oder ländlicheren Bundesstaaten stehen teilweise deutlich geringere Summen zu. Idaho kann zum Beispiel rund 4,4 Millionen Dollar beantragen, Nevada 5,6 Millionen Dollar.

Ein zweites Förderprogramm für den Aufbau von Ladestationen im gesamten Land, einschließlich ländlicher und unterversorgter Gemeinden, soll noch in diesem Jahr folgen. Details hierzu werden in der Mitteilung der Federal Highway Administration nicht genannt.

Das im November 2021 verabschiedete Infrastrukturpaket der US-Regierung sieht für den Ausbau der landesweiten Ladeinfrastruktur (National Electric Vehicle Infrastructure oder kurz NEVI) insgesamt 7,5 Milliarden Dollar vor. „Vor einem Jahrhundert leitete Amerika das moderne Automobilzeitalter ein. Jetzt muss Amerika die Revolution der Elektrofahrzeuge anführen“, sagt US-Verkehrsminister Pete Buttigieg. „Das überparteiliche Infrastrukturgesetz des Präsidenten wird uns helfen, das EV-Rennen zu gewinnen, indem wir mit Staaten, Arbeitnehmern und dem Privatsektor zusammenarbeiten, um ein historisches landesweites Ladenetz aufzubauen, das das Aufladen von Elektrofahrzeugen für mehr Amerikaner zugänglich machen wird.“

US-Energieministerin Jennifer M. Granholm ergänzt: „Wir modernisieren Amerikas National Highway System für Fahrer in großen und kleinen Städten, Kleinstädten und ländlichen Gemeinden, um die Vorteile des elektrischen Fahrens zu nutzen.“

Update 04.08.2022: Die US-Regierung hat in einer Mitteilung des Verkehrsministeriums bestätigt, dass nun alle 50 Bundesstaaten, der District of Columbia sowie Puerto Rico ihre Pläne für den Aufbau von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge eingereicht haben. Diese Pläne sind die Voraussetzung für den Erhalt der im Februar angekündigten ersten fünf Milliarden US-Dollar an Fördermitteln der US-Regierung für den Aufbau eines nationalen Netzwerks mit insgesamt 500.000 Ladestationen. Die einzelnen Pläne werden nun überprüft und sollen bis zum 30. September genehmigt werden. Details zu den eingereichten Plänen hat das Verkehrsministerium jedoch nicht veröffentlicht.

Update 15.09.2022: Nachdem kürzlich alle US-Bundesstaaten ihre Pläne für den Aufbau von Ladeinfrastruktur eingereicht hatten, wurden nun die ersten 35 dieser Pläne genehmigt. Damit hat die US-Regierung die ersten 900 Millionen US-Dollar an Fördermitteln für den geplanten Aufbau eines nationalen Netzwerks mit 500.000 Ladestationen für E-Fahrzeuge freigegeben. In der unten verlinkten Mitteilung ist die Liste mit den 35 Bundesstaaten zu finden.

Mit der nun genehmigten NEVI-Förderung in den Jahren 2022 und 2023 sollen laut der Mitteilung der zuständigen Highway-Behörde FHWA Ladesäulen an etwa 53.000 Meilen (85.300 Kilometer) des Highway-Netzes gebaut werden.

„Heute unternehmen wir mit der Finanzierung durch das überparteiliche Infrastrukturgesetz von Präsident Biden einen wichtigen Schritt zum Aufbau eines landesweiten Ladenetzes für Elektrofahrzeuge, bei dem das Auffinden einer Ladung so einfach ist wie das Auffinden einer Tankstelle“, sagt US-Verkehrsminister Pete Buttigieg. „Mit den ersten Genehmigungen, die wir heute bekannt geben, werden 35 Bundesstaaten im ganzen Land – mit demokratischen und republikanischen Gouverneuren – diese Mittel verwenden, um in regelmäßigen, zuverlässigen Abständen Ladestationen für Elektrofahrzeuge entlang ihrer Autobahnen zu installieren.“

Update 28.09.2022: Knapp zwei Wochen, nachdem die ersten 35 Pläne genehmigt wurden, hat die US-Regierung nun sämtliche Pläne aller 50 Bundesstaaten, des District of Columbia sowie Puerto Rico für den Aufbau von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge genehmigt. Mit dieser Genehmigung haben nun alle Staaten Zugang zu den insgesamt mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar an Fördermitteln, die den Aufbau von Ladestationen an etwa 75.000 Highway-Meilen im ganzen Land abdecken sollen. Die genaue Liste mit den Fördersummen der einzelnen US-Bundesstaaten hat die Regierung hier veröffentlicht.

Personell wird der insgesamt 7,5 Milliarden Dollar schwere Ladeinfrastruktur-Ausbau seitens der US-Regierung von Gabe Klein beaufsichtigt, der kürzlich zum Leiter des hierfür zuständigen Joint Office of Energy and Transportation ernannt wurde. „Ich werde die Gelegenheit nutzen, um einen entscheidenden Wandel in unserer Transportwirtschaft von fossilen Brennstoffen zu sauberen elektrischen Energiesystemen voranzutreiben, da es in unserer jüngeren Geschichte noch nie eine wichtigere Mission gegeben hat als die Lösung der Klimakrise“, sagt Klein.
highways.dot.gov, highways.dot.gov (Update I), highways.dot.gov (Update II), transportation.gov, energy.gov (beide Update III)

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