VW will Belegschaft in Emden deutlich aufstocken

VW will in seinem Werk Emden ab April zwischen 1.000 und 1.500 zusätzliche Arbeitskräfte für den Produktionsumstieg von Verbrenner- zu Elektroautos einstellen. Dies hat der Vorstand des Autokonzerns laut Manfred Wulff, VW-Betriebsratsvorsitzender in Emden, entschieden.

Bis zum Beginn des Werksurlaubs Ende Juli wolle man die zusätzlichen Kräfte, etwa aus der Leih- und Zeitarbeit, an den Linien haben. „Dann fangen wir an, die Elektro-Welt hochzufahren“, sagte Wulff laut einem Bericht der Deutschen Presseagentur während eines Pressegesprächs der IG Metall..

Ab diesem Frühjahr will Volkswagen in Emden wie berichtet neben Verbrenner-Modellen auch den elektrischen ID.4 in Serie bauen. Der eigentlich für März angepeilte Produktionsbeginn verzögere sich laut Wulff etwas, „bleibt aber im Frühjahr dieses Jahres“. Die Vorserienfertigung des ID.,4 läuft bereits seit November 2021.

Ein kleiner Teil der bis zu 1.500 Mitarbeitenden steht laut dem Betriebsrat bereits fest: Ende 2021 hatte VW die Aufträge für 145 Zeitarbeiter nicht verlängert, offiziell aufgrund des Chipmangels. Wie Wullf nun angab, sollen diese 145 Zeitarbeiter die ersten sein, die auf zwei Jahre befristet eingestellt werden. „Sie werden befristet eingestellt mit allen Rechten und Pflichten eines VW-Arbeiters und einer VW-Arbeiterin“, sagte Wulff vor dem Hintergrund einer entsprechenden Abmachung mit dem Management.

Offen ist, woher die weiteren Arbeitskräfte kommen sollen. Ob das auch über Zeit- und Leiharbeiter der VW-Tochter Autovision geschehen soll oder ob Mitarbeiter aus dem von der Chipkrise stärker betroffenen Stammwerk Wolfsburg vorübergehend nach Emden wechseln sollen, ließ der Betriebsrat laut der DPA offen.

Die Lage bei der Halbleiter-Versorgung für das Werk in Ostfriesland sei besser als vor einem Jahr, aber noch nicht auf dem Vorkrisen-Niveau. 2021 musste das Werk an 76 Tagen schließen, bis Ende Februar sind neun weitere Kurzarbeitstage geplant. Ab März soll das Werk ohne Kurzarbeit auskommen. „Es ist nicht das, was wir brauchen, denn nach wie vor sind die Auftragsbücher rappelvoll“, so Wullf. „Wir könnten viel, viel mehr.“ Geplant waren für 2022 bis zu 260.000 Autos aus Emden, laut den aktuellen Angaben sollen es rund 200.000 Fahrzeuge werden – davon etwa 70.000 ID.4.

Dass in Emden ab 2022 MEB-Fahrzeuge gebaut werden sollen, wurde bekanntlich im Sommer 2019 final beschlossen. Seit Juli 2020 liefen die Umbauarbeiten an – parallel zur Fertigung des Passat.
faz.net

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