Audi-FAW darf E-Auto-Werk in China bauen
Audi und FAW haben die Genehmigung der chinesischen Behörden für den Bau eines Werks für Elektroautos im Rahmen ihres Joint Ventures erhalten. Die Produktion von bis zu 150.000 Elektroautos pro Jahr soll Ende 2024 anlaufen.
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Laut der Planungsbehörde der nordöstlichen chinesischen Provinz Jilin sollen die Arbeiten an dem Werk in der Provinzhauptstadt Changchun, in das beide Unternehmen insgesamt 20,93 Milliarden Yuan (2,91 Milliarden Euro) investieren, im April beginnen. Gemäß den aktuellen Angaben soll die Produktion im Dezember 2024 anlaufen.
Damit hat Audi kaum Spielraum für Verzögerungen, wenn die ursprünglichen Ankündigungen eingehalten werden sollen. Im Januar 2021 gaben die Ingolstädter das Ziel aus, dass das gemeinsame E-Auto-Werk mit FAW im Jahr 2024 die Produktion aufnehmen soll. Es steht aber fest, dass die dort gebauten Elektro-Audis auf der gemeinsam mit Porsche entwickelten „Premium Platform Electric“ (PPE) basieren sollen – also höher positionierte Modelle wie ein elektrischer A6, keine MEB-Modelle.
Die Genehmigung für das Werk wurde an dieser Stelle etwas konkreter: Geplant sei die Fertigung von drei Elektromodellen, darunter ein SUV. Bislang hat Audi mit dem Q6 e-tron (der in Ingolstadt gebaut werden soll) und dem Q8 e-tron aus Brüssel zwei PPE-SUV angekündigt. Ob es sich bei dem in China gebauten Modell um eine der beiden Baureihen oder einen speziell für China weiterentwickelten Ableger handelt, ist nicht bekannt.
„Das Projekt Audi FAW NEV ist ein wichtiger Eckpfeiler der Elektrifizierungsstrategie von Audi in China“, bestätigte ein Volkswagen-Sprecher die Genehmigung auf Anfrage von Reuters. „Wir treiben die entsprechenden Arbeiten in diesem Projekt konsequent voran. Der Baubeginn der Anlage ist für das zweite Quartal 2022 geplant.“
Das zweite Quartal würde den Angaben aus der Genehmigung entsprechen, wonach der Baubeginn im April erfolgen soll. FAW reagierte anders als Volkswagen China nicht auf eine Reuters-Anfrage.
Audi hält an dem Elektro-Joint-Venture mit FAW 60 Prozent, kontrolliert das Unternehmen also mehrheitlich.
Update 29.06.2022: Etwas mehr als vier Monate nach der Genehmigung haben Audi und FAW mit dem Bau der Fabrik begonnen. Bis Ende 2024 entsteht in der nordchinesischen Metropole Changchun das erste Automobilwerk in China, an dem ausschließlich vollelektrische Audi-Modelle vom Band fahren – konkret Audi-Stromer auf Basis der Premium Platform Electric (PPE). Dabei handelt es sich laut Audi zunächst drei Modelle der Baureihen Audi A6 e-tron und Audi Q6 e-tron.
Ausgelegt ist die Fabrik auf die Fertigung von jährlich mehr als 150.000 Fahrzeugen. Dort sollen bis zu 3.000 Arbeitsplätze entstehen. Das neue Werk entsteht auf einer Fläche von rund 150 Hektar – und ist damit nach seiner Fertigstellung etwas größer als das Audi Werk in Neckarsulm. Wie Audi anlässlich der Grundsteinlegung mitteilt, sollen bereits bis Ende 2022 auf dem Gelände die insgesamt 20 Gebäude errichtet werden. Die am Standort untergebrachten Gewerke decken die gesamte Wertschöpfungskette einer Automobilproduktion ab. So wird es neben einem Presswerk, dem Karosseriebau, einer Lackiererei und der Fahrzeugmontage auch eine Batteriemontage geben. Hier fertigt Audi künftig die Hochvoltbatterien für die chinaspezifischen PPE-Modelle.
„Der Baustart für unser neues Werk in Changchun ist ein wichtiger Meilenstein für Audi in China. Mit der Audi FAW NEV Company bringen wir die PPE-Plattform nach China und produzieren marktspezifische vollelektrische Modelle direkt vor Ort“, sagt Audi-Chef Markus Duesmann, der im Vorstand auch das China-Geschäft verantwortet. „Das Kooperationsunternehmen nimmt damit eine entscheidende Rolle in der weiteren Elektrifizierung unserer Modellpalette für den chinesischen Markt ein.“
Changchun ist der Hauptsitz des langjährigen Audi-Partners FAW, der bereits seit 1988 Audis für China baut. Das Elektroauto-Joint-Venture Audi FAW NEV Company wird seinen Hauptsitz in der neuen Fabrik haben. In das Gesamtprojekt – den Aufbau von Unternehmen und Produktionswerk – investiert Audi nach eigenen Angaben etwa 2,6 Milliarden Euro.
reuters.com, audi-mediacenter.com (Update)
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