Stadtwerke Rodgau planen Supercharger-Ladepark mit H2-Tankstelle
Die Stadtwerke der hessischen Stadt Rodgau planen den Bau eines Innovationsparks, der sowohl das Laden von Elektroautos an Schnellladesäulen als auch das Tanken von grünem Wasserstoff ermöglichen soll. Bei den Ladesäulen handelt es sich um bis zu 40 Supercharger von Tesla, die im Oktober 2023 in Betrieb gehen sollen.
In Rodgau befinden sich nach den Worten von Markus Ebel-Waldmann, Betriebsleiter der Stadtwerke, derzeit mehr als 50 Ladepunkte im ganzen Stadtgebiet. Die Installation der Infrastruktur begann im Jahr 2017. Die neuen geplanten 40 V3-Supercharger werden jeweils eine Leistung von mindestens 250 kW haben und über CCS-Anschlüsse verfügen. Sollte Tesla – wie in den Niederlanden – auch in Deutschland sein Ladenetz öffnen, könnten an den CCS-Anschlüssen auch Fahrzeuge von Fremdmarken laden. Auf der Supercharger-Landkarte von Tesla, die meist einmal pro Quartal aktualisiert wird, ist für Rodgau noch kein Eintrag vorhanden.
Mit 40 Stalls wäre Rodgau einer der größten Supercharger-Standorte in Deutschland. Der Ladepark Seed&Greet am Kreuz Hilden in NRW (A3/A46) kommt ebenfalls auf 40 Ladepunkte. Hier wurden jedoch auch einige ältere V2-Supercharger aufgestellt, die Mehrheit entfällt aber auf die moderneren V3.
Das Thema Wasserstoff ist Neuland für den Stadtwerke-Verbund. Die Stadtwerke Rodgau Energie planen die Wasserstoff-Tankstelle auf einer Fläche von 2.800 Quadratmeter. In rund zwei Jahren soll sie in Betrieb gehen. Als Standort werde in einer Analyse der Hochschule Rhein-Main ein Grundstück an der Landstraße 3121 zwischen den Stadtteilen Dudenhofen und Jügesheim favorisiert, heißt es in einer Pressemitteilung. Zugutekommen soll die Tankstelle unter anderem den in Rodgau ansässigen Logistikfirmen, regionalen Buslinien sowie Abfallsammelfahrzeuge und anderen.
Anstoß zu den aktuellen Planungen gab ein Beschluss der Stadtverordneten im Dezember 2020, der den Einsatz von sechs von acht neuen Stadtbussen mit Wasserstoff ab Dezember 2022 vorsieht. Der nächste Schritt sollte der Bau und Betrieb einer eigenen öffentlichen Wasserstofftankstelle werden, dem die Stadtverordneten ein Jahr später zustimmten.
Die Hochschule Rhein-Main hat zudem in Zusammenarbeit mit dem Kölner Beratungsunternehmen Emcel eine langfristige Absatzprognose für die Tankstelle erstellt. Diese empfiehlt eine Ausbaustufe, die es ermöglicht, pro Tag bis zu 1.000 Kilogramm Wasserstoff zu speichern. Dabei entfallen 150 Kilogramm an die sechs Wasserstoffbusse. Der Rest steht der Öffentlichkeit oder anderen kommunalen Fahrzeugen zur Verfügung. Die geplante anfängliche Kapazität wird aber nicht genannt.
Grüner Wasserstoff soll künftig direkt am Standort produziert werden. Ein Freiflächenphotovoltaik-Park soll den Strom liefern, für den im Dezember die Stadtverordneten den Magistrat beauftragten, geeignete Flächen zu suchen und die baurechtlichen Voraussetzungen zu schaffen.
stadtwerke-rodgau.de
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