BorgWarner erhält weitere eMobility-Aufträge
Der US-Automobilzulieferer BorgWarner hat weitere Aufträge im Bereich von Elektrofahrzeugen bekannt gegeben. Darunter ist die Bestellung einer chinesischen Luxusmarke über ein komplettes 800-Volt-Antriebssystem, aber auch ein interessanter Auftrag für eine Komponenten von E-Lkw.
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Zunächst zu dem Antriebssystem: BorgWarner hat nach eigenen Angaben mit einer nicht genannten chinesischen Luxusmarke eine Vereinbarung über die Lieferung seines neuen integrierten Antriebsmoduls (iDM) für deren E-Autos abgeschlossen. Das 800V iDM ist mit einem Elektromotor sowie mit einem 800-Volt Siliziumkarbid-Inverter ausgestattet.
Die 800V iDM220 deckt den Leistungsbereich von 160 bis 300 kW ab. Welche Leistung das Kundenfahrzeug haben wird, gibt BorgWarner nicht an, da das auch von der Leistungsfähigkeit der verbauten Batterie abhängt. Fest steht aber: Es handelt sich um das erste 800V-iDM-Projekt von BorgWarner weltweit. Die Produktion wird voraussichtlich im Jahr 2023 beginnen.
Und: Der Abnehmer ist ein Bestandskunde. „Wir freuen uns, die langjährige Partnerschaft mit diesem führenden Hersteller von luxuriösen Elektrofahrzeugen fortzusetzen“, sagt Stefan Demmerle, President und General Manager, BorgWarner PowerDrive Systems. „Das 800V iDM ermöglicht eine höhere Leistungsdichte und Systemeffizienz und unterstützt unsere chinesischen Kunden bei der Steigerung der Fahrleistungen, größerer Reichweite und verbesserter Sicherheit ihrer Fahrzeuge.“
Es ist auch nicht der erste Auftrag für die iDM220 aus China: Bereits im August 2021 hat BorgWarner einen entsprechenden Deal mit einem Neukunden verkündet, damals handelte es sich aber um die 400-Volt-Version.
Neben dem 800-Volt-Auftrag hat BorgWarner die erste Bestellung für seinen Hochvolt-eFan erhalten. Das 40-kW-System besteht aus einem Lüfter, Elektromotor und Inverter und wird in Batterie-elektrischen Schwerlast- und Fernverkehr-Lkw verbaut. Der Auftrag kommt von einem großen europäischen OEM, der wie bei Mitteilungen von Zulieferern oft üblich nicht namentlich genannt wird – gerade, wenn das Fahrzeug noch nicht auf dem Markt ist. In diesem Fall soll der E-Lkw mit dem Hochvolt-eFan Ende 2024 auf den Markt kommen.
„Wir arbeiten schon lange mit diesem Kunden zusammen. Dieser Auftrag ist ein weiterer Beleg für das Vertrauen in unsere Kompetenz im Bereich Thermomanagement“, sagt Joe Fadool, President und General Manager, BorgWarner Emissions, Thermal and Turbo Systems. „Fahrzeughersteller weltweit sind mit anspruchsvollen Emissionszielen konfrontiert, die in allen Segmenten den Übergang von herkömmlichen Verbrennungsmotoren zu CO2-neutralen Antriebssträngen beschleunigen. Unser Hochvolt-eFan wird eine Schlüsselrolle bei den Kühlstrategien für elektrifizierte Nutzfahrzeuge spielen.“
Entwickler von E-Lkw standen bisher vor einer großen Herausforderung, da es spezielle Komponenten wie etwa Lüfter und Klima-Kompressoren nicht mit den Lkw-üblichen Anforderungen gab. Die bisher auf dem Markt erhältlichen Komponenten waren für die Laufzeiten von Pkw ausgelegt, die im Schnitt 23 Stunden am Tag stehen. Ein Lkw ist viele Stunden pro Tag unterwegs und kommt somit auf ungleich mehr Betriebsstunden pro Jahr. Komponenten nach Pkw-Standards wären angesichts dieser Betriebszeiten zu schnell verschlissen – sei es nun der Kompressor für die Fahrerhaus-Klimaanalage oder wie beim Hochvolt-eFan das Thermomanagement der Batterie.
Wie BorgWarner mitteilt, ist das System für einen zuverlässigen Langzeitbetrieb vollständig gekapselt und auf Drehzahlen unter 3.000 U7min optimiert. Mit einem Betriebsbereich von 650 bis 850 Volt soll der eFan mit einer Vielzahl von Hochspannungsbordnetzen in Nutzfahrzeugen kompatibel sein.
BorgWarner hat zudem wie berichtet von BMW einen Auftrag über seinen Hochvolt-Kühlmittelzuheizer (HVCH) zum Einsatz im i4 und iX erhalten. Neben den Aufträgen hat der US-Zulieferer verkündet, das Unternehmen Santroll Automotive Components zu übernehmen. Dabei handelt es sich um die Ausgliederung des Elektromotoren-Geschäfts des chinesischen Unternehmens Santroll.
Santroll entwickelt und fertigt E-Motoren für den Einsatz in leichten Fahrzeugen. Die Übernahme soll BorgWarners vertikale Integration, Skalierung und Portfoliobreite bei E-Motoren für leichte Fahrzeuge stärken und gleichzeitig eine schnellere Markteinführung ermöglichen. Der Abschluss wird Ende des ersten Quartals 2022 erwartet. Der Kaufpreis liegt bei umgerechnet rund zehn Millionen Euro.
Update 06.04.2022: Der US-Automobilzulieferer BorgWarner hat die im Februar angekündigte Übernahme des Elektromotoren-Geschäfts des chinesischen Unternehmens Santroll abgeschlossen. Mit der Übernahme stärkt BorgWarner seine vertikale Integration und erweitert sein Portfolio im Bereich E-Motoren für Pkw. Gleichzeitig sollen schnellere Markteinführungen ermöglicht werden.
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