Batterie-Startup Gouach schließt Millionen-Finanzierung ab

Das 2018 gegründete französische Unternehmen Gouach hat eine Batterie speziell für den Einsatz in E-Bikes, E-Scootern und anderen kleinen Elektrofahrzeugen entwickelt, die in weniger als zehn Minuten repariert werden kann. Nun konnte die in Bordeaux ansässige Firma in einer neuen Finanzierungsrunde 3,3 Millionen Euro einsammeln.

Das patentierte Batteriedesign von Gouach ermöglicht es, defekte Komponenten einfach auszutauschen. Der Grundgedanke hinter der Entwicklung ist es, mit den reparierbaren Batterien die Menge an Elektroschrott zu reduzieren. Das Unternehmen geht davon aus, mit seiner Entwicklung den CO2-Fußabdruck der Batterien in der Mikromobilität um bis zu 70 Prozent senken zu können.

In der Gouach-Batterie können nicht nur einzelne Rundzellen entnommen und ausgetauscht werden – etwa wenn eine Zelle defekt oder in einem schlechten Zustand ist. Die gesamte Batterie inklusive Steuergerät, Sensorik und Ladeanschluss kommt ohne Lötstellen aus. So sollen die einzelnen Bauteile einfach getrennt und wieder zusammengesteckt werden können. Das zeitaufwändige Auftrennen von Lötstellen entfällt.

Auf die Idee gebracht hat die drei Gründer Alexandre Vallette, Maxime Agor und Maël Primet eine Studie, wonach in defekten und damit aussortierten Batterien ein Großteil der Komponenten noch in einwandfreiem Zustand sei. Nach der 18-monatigen Entwicklungsphase und dem Erhalt wichtiger Zertifikate wurde eine Testphase gemeinsam mit dem französischen Mikromobilitätsanbieter Pony durchgeführt.

Mit den nun eingesammelten Mitteln will Gouach seine Batterie an Flottenbetreiber und Hersteller im Bereich der Mikromobilität vermarkten. „Es ist eine große Herausforderung, aber wir sind überzeugt, dass wir es schaffen können“, sagt Alexandre Vallette, CEO von Gouach.

Die Finanzierungsrunde wurde von Breega angeführt. „Gouach ist das erste europäische Unternehmen, das sich intensiv mit dem Problem der Batterieveralterung im Bereich der Mikromobilität auseinandersetzt“, sagt Maximilien Bacot, geschäftsführender Gesellschafter von Breega. „Die patentierte, intelligente und reparierbare Batterie ist ein Muss für Hersteller und Zulieferer von Mikromobilität, da sie ihnen ermöglicht, sowohl Kosten als auch CO2-Fußabdruck zu reduzieren.“

Die Idee der reparierbaren Batterien stößt aber auch auf Kritik. Der europäische Verband der Fahrrad-Industrie CONEBI äußerte in einem Anfang Februar veröffentlichten Positionspapier Bedenken.  „CONEBI ist ein starker Befürworter der ausschließlichen Verwendung von Original-OEM-zertifizierten Batterien für E-Bikes. Wir raten Endbenutzern dringend davon ab, Reparaturdienste in Anspruch zu nehmen“, heißt es darin.

Gouach teilt dazu mit, dass diese Ansicht „vom Sicherheitsgesichtspunkt herrührt und nicht so angesehen werden sollte, dass unsere Produkte oder unser Konzept von CONEBI kritisiert wurden. Unsere Ausrichtung entspricht dem CEAP der EU. Da wir wie alle Batterien an Hersteller liefern (wir sind kein Drittanbieter-Reparaturdienst) und keine Reparaturen durch Endverbraucher zulassen, gibt es keinen Konflikt mit der Haltung von CONEBI und unserem Produkt.“
eu-startups.com, bike-eu.com, tech.eu

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