SciMo will E-Motor mit höherer Leistungsdichte in Serie bauen
Die SciMo – Elektrische Hochleistungsantriebe GmbH aus Karlsruhe hat 1,94 Millionen Euro an EU-Fördergeldern für ihr Projekt „eMONIC – The Next Generation of Automotive Electric Motor“ erhalten. Die Förderung soll das Startup bei der geplanten Serienproduktion unterstützen.
Das Startup hat eine neue Motor-Wickeltechnologie entwickelt, die eine deutlich höhere Leistungsdichte und damit einen geringeren Einsatz von Rohstoffen ermöglicht.
Konkret gibt SciMo an, dass mit der Technologie die Leistungsdichte von elektrischen Traktionsmotoren auf bis zu 10 kW/kg zu erhöht werden kann. So sollen bis zu 75 Prozent Motorgewicht und damit auch 75 Prozent der Ressourcen wie Kupfer, Stahl und seltene Erden eingespart werden können. Die SciMo-Wicklung ermöglicht dank rechteckigen Drähten im Stator einen Kupfer-Füllfaktor von über 70 Prozent, wo hingegen konventionelle Wicklungen mit Runddrähten bei rund 45 Prozent liegen.
Auf seiner Homepage gibt SciMo (kurz für Science for Motion) sogar an, dass mit der Technologie Leistgunsdichten von bis zu 17 kW/kg möglich seinen. Die Kupferdichte könne um bis zu 60 Prozent erhöht werden, die Kühleffizienz um 90 Prozent. Vier Modelle im Leistungsbereich von 25 bis über 180 kW sind in Produktion, hinzu kommen weitere kundenspezifische Motoren, zu denen aber keine Details genannt werden. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über einige Machbarkeitsstudien für den Einsatz in der Luftfahrt oder im Rennsport – etwa einen Wirkungsgradoptimierten Motor für die Formel E.
Im Projekt „eMONIC“ soll die notwendige Automatisierung der Produktion dieser Wicklung für eine Serienfertigung entwickelt werden, wie es in der Mitteilung heißt. Derzeit sind die SciMo-Motoren nur als Prototypen oder in Kleinserie erhältlich. Mit den knapp zwei Millionen Euro Förderung sollen die Motoren günstiger in höheren Stückzahlen gefertigt werden können. Auf diese Weise will das Unternehmen auch im E-Mobilitäts-Sektor Fuß fassen, konkrete Partnerschaften werden aber nicht genannt.
SciMo verweist darauf, dass die Motoren dank der höheren Material-Effizienz kleiner und leichter werden können, was auch „ einen wichtigen Beitrag zu einigen Hauptzielen des europäischen Green Deal der EU-Kommission“ leiste.
In der ersten „eMONIC“-Förderrunde hatten sich 1.109 Unternehmen mit ihren Projekten beworben. SciMo ist eines von 99 Unternehmen, das sich durchgesetzt hat und Fördermittel erhalten wird, um die Markteinführung ihrer vielversprechenden Technologie zu unterstützen.
idw-online.de, sci-mo.de (Mitteilung) sci-mo.de (Motoren)
0 Kommentare