Porsche plant wohl weiteren E-Umbau in Zuffenhausen
Die VW-Sportwagentochter Porsche will laut einem Medienbericht rund 500 Millionen Euro ins Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen investieren. Mit dem Geld sollen die Produktionslinien der Baureihe 718 mit Boxster und Cayman für die Fertigung der rein elektrischen Nachfolge-Generation umgerüstet werden.
Das schreibt die „Automobilwoche“ unter Berufung auf Unternehmenskreise. Wie es heißt, solle das „Stammwerk zukunftssicher gemacht werden“. Nach dem Viersitzer Taycan wären die beiden zweisitzigen Sportwagen die zweite rein elektrische Porsche-Baureihe, die in Zuffenhausen gebaut wird. Im Stammwerk läuft zudem noch der 911 vom Band, hier ist ein reiner Elektroantrieb aber noch nicht in Sicht.
Wie der kommende e-Macan sollen die Zweisitzer auf der gemeinsam mit Audi entwickelten Plattform PPE aufbauen. Mögliche Leistungsdaten der Sportwagen werden aber noch nicht genannt. Die Reichweite solle bei rund 400 Kilometern liegen – das sportliche Fahrverhalten hat für Porsche weiterhin eine höhere Priorität als hohe Reichweiten. Neu ist aber der Partner für die Batterie-Montage: Während die Packs für den Taycan und Macan jeweils von Dräxlmaier montiert und einbaufertig an Porsche geliefert werden, beziehen die Stuttgarter die Packs in diesem Fall von Valmet – die Finnen bauen in Kirchardt bei Heilbronn derzeit eine eigene Batteriemontage auf.
Die Serienfertigung des 718-Nachfolger – es gibt keine Angaben dazu, ob die zur Modellgeneration 982 im Jahr 2016 eingeführte Ziffer 718 erhalten bleibt – soll 2023 starten. Das ist wohl später als geplant, denn laut dem Bericht habe sich das Projekt um ein Jahr verzögert. Als Gründe haben Porsche-Manager gegenüber dem Portal „intern die technologische Komplexität des Vorhabens sowie langwierige Abstimmungen mit anderen Volkswagen-Marken“ angegeben.
Gerüchte um eine rein elektrische Nachfolger-Generation des Duos Boxster/Cayman gibt es bereits eine Weile, zuletzt war von einem Marktstart 2024 die Rede. Tatsächlich hatte Porsche seine ersten 800-Volt-Prototypen auf Basis des des Boxster gebaut, eine Serienversion angesichts der ungenügenden Reichweite der damaligen Batterie-Technologie aber verworfen.
Wie die „Automobilwoche“ unter Berufung auf Entwicklungs-Vorstand Michael Steiner schreibt, plant Porsche im Jahr 2025, mehr als ein Drittel des Absatzes mir rein elektrischen Fahrzeugen zu erzielen. 2030 sollen es dann zwei Drittel sein. Früheren Angaben von Porsche-Chef Oliver Blume zufolge soll schrittweise das gesamte Porsche-Portfolio rein elektrisch angeboten werden – mit Ausnahme des 911.
Eben jener 911 hat übrigens auch großen Einfluss auf das 718-Projekt: Beide Baureihen werden in Zuffenhausen gemeinsam auf einer Linie montiert, weshalb die Produktion nicht rein elektrisch, sondern flexibel ausgelegt werden muss. Der erste Schritt für einen eines Tages rein elektrischen 911 wäre damit aber schon getan.
automobilwoche.de
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