Dacia plant E-Kleinstwagen für 2024
Dacia wird 2024 einen neuen Elektro-Kleinstwagen auf den Markt bringen. Das neue Modell wird aber nicht die zweite Elektro-Baureihe der Marke, sondern den erst 2021 eingeführten Dacia Spring ablösen.
Das wurde im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz des Renault-Konzerns bekanntgegeben. Dass die Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz – und damit auch die zu Renault gehörende Budget-Marke Dacia – ihr E-Vorhaben beschleunigt, ist bekannt. Besonders für Dacia galten die Pläne aber als Herausforderung, um die Marke im gewohnten Preissegment zu halten.
Renault-Chef Luca de Meo gab nun bei der Bilanz-Pressekonferenz einen Ausblick auf die konkreten E-Modelle der Jahre 2022 bis 2025. Im Jahr 2024 sollen nicht nur der elektrische Renault 4 und 5 samt sportlichem Alpine-Ableger auf den Markt kommen, sondern auch ein Van der Marke Renault und eben ein Kleinstwagen von Dacia. Viele Details gehen aus der veröffentlichten Übersicht nicht hervor. Das Fahrzeug ist mit einer Plane abgedeckt, auf der das neue Dacia-Logo zu sehen ist. Klar zu erkennen ist aber, dass der kommende E-Dacia nochmals ein gutes Stück kürzer ist als der Renault 4.
De Meo nannte für den Dacia noch keinen Namen, bezeichnete ihn nur als „Nachfolger des Spring“. Laut dem Renault-Chef werde das Fahrzeug auf der Plattform CMF-A aufbauen – also genau jene Plattform, auf welcher der Renault Kwid, Renault City-K-ZE und der Dacia Spring bereits heute basieren. Medien geben aber an, dass de Meo wohl die CMF-AEV gemeint habe – die rein elektrische Nachfolger-Plattform der CMF-A. Der neue R4 (und auch der Nachfolger des Nissan Micra) werden auf der sogenannten CMF-BEV aufbauen, einer Elektro-Plattform für das B-Segment.
Zu möglichen Leistungsdaten und Preisen des E-Dacia äußerte sich de Meo nicht. Der Dacia Spring ist mit seinen 3,73 Metern Länge kostet in Deutschland derzeit mindestens 20.490 Euro vor Abzug des Umweltbonus oder weniger als 12.000 Euro nach Förderung. Beim Spring handelt es sich technisch gesehen um den Renault City K-ZE, der von dem Autobauer in China angeboten wird. Für Europa wurde das Fahrzeug der Marke Dacia zugeschlagen und die Optik leicht angepasst.
Zu den Gründen, weshalb der Spring nach nur drei Jahren ersatzlos gestrichen wird, machte de Meo keine Angaben. Der Renault-Chef gab nur an, dass man die Entscheidung „in diesem Jahr“ getroffen habe. Naheliegend ist natürlich der Blick auf die Kosten und die Technik – der EuroNCAP-Crashtest mit nur einem von fünf möglichen Sternen war verheerend, zudem könnten stark gestiegene Transportkosten die ohnehin knappe Marge bei Kleinwagen aufgefressen haben. Es gab zwar viele Bestellungen für den Spring in Europa, aber auch zahlreiche Berichte über Qualitätsmängel.
Wo der kommende Elektro-Dacia auf Basis der CMF-AEV gebaut werden soll, ist noch nicht bekannt. Die „Auto, Motor und Sport“ spekuliert, dass Renault sich von dem Plattform-Wechsel „große Sprünge in Sachen Qualität und Sicherheit erhoffen“ würde. Zu welchen Preisen ein etwas hochwertigerer und sicherer E-Kleinstwagen angeboten werden könnte, ist offen.
insideevs.de, auto-motor-und-sport.de
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