Geely plant Börsengang von Lotus Technology
Die Geely-Marke Lotus will ihre Technologiesparte Lotus Technology in den nächsten zwölf bis 24 Monaten an die Börse bringen, um Kapital für ihre Elektro-Offensive zu sammeln. Ob der Börsengang in Asien, London oder New York vollzogen wird, ist noch nicht entschieden – auch die Art des Börsengangs ist noch offen.
Bevorzugt wird laut einem Bericht von „Autocar“ ein konventioneller Börsengang statt einer SPAC-Listung – die Fusion mit einem bereits gelisteten Unternehmen ist nicht nur in der eMobility-Branche in den vergangenen Monaten zu einem Trend geworden. Auch Geely hat sich mit Polestar bereits an dem SPAC-Trend beteiligt.
Bei Lotus Technology handelt es sich um einen neuen Geschäftsbereich der Group Lotus, der „Innovationen in den Bereichen Batterien und Energiemanagement, Elektromotoren, elektronische Steuerungssysteme, intelligentes Fahren, intelligente Fertigung und mehr“ beschleunigen soll – also die Kern-Elemente der Elektroautos entwickeln. Seinen globalen Hauptsitz errichtet Lotus Technology derzeit in Wuhan.
Lotus erklärte gegenüber Investoren, dass die Marke bis zum Jahr 2028 einen Jahresabsatz von 100.000 Autos plant, von denen 90.000 elektrische Limousinen und SUV sein werden, die von Lotus Technology in China produziert werden – derzeit entsteht ebenfalls in Wuhan ein entsprechendes Werk, das laut früheren Angaben auf eine Kapazität von 150.000 Fahrzeugen pro Jahr ausgelegt ist. Die restlichen 10.000 Fahrzeuge, also die elektrischen Sportwagen, sollen im britischen Lotus-Werk Hethel gebaut werden.
Bereits im April 2021 hatte Lotus erklärt, ab 2028 nur noch Elektroautos verkaufen zu wollen. Bisher hat die britische Marke mit dem sündhaft teuren Hypercar Evija nur ein E-Auto im Angebot. Konkret geplant sind vier Elektro-Modelle bis 2026, den Anfang soll in diesem ein SUV im E-Segment machen, das bisher als „Typ 132“ bezeichnet wird. Im Jahr 2023 soll dann der „Typ 133“ vorgestellt werden, ein viertüriges Coupé im E-Segment. 2025 soll ein elektrisches D-Segment-SUV gezeigt werden, das bislang als „Typ 134“ bezeichnet wird. Bei dem „Typ 135“, der 2026 den Abschluss macht, soll es sich dann um einen „komplett neuen Elektro-Sportwagen“ handeln.
Die drei ersten Fahrzeuge setzen auf eine 800-Volt-Plattform, die als „Lotus-Premium-Architektur“ bezeichnet wird. Sie soll Batteriegrößen zwischen 92 und 120 kWh ermöglichen. Der für 2026 angekündigte Sportwagen könnte auf einem neuen Leichtbau-Chassis basieren, das im September 2021 vorgestellt wurde.
In der Vergangenheit gab es immer wieder Versuche, die Marke Lotus aus der Nische zu führen – vor über zehn Jahren wurde dafür ein eigener Verbrennungsmotor entwickelt, um die bisher zugekauften Motoren zu ersetzen. Nach einem Eigentümer- und Strategiewechsel kamen bereits vor Jahren SUV-Modelle ins Gespräch, die aber nie auf den Markt gekommen sind. Geely übernahm 2017 die Mehrheit an Lotus Cars.
autocar.co.uk
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