VW will spanische Batteriefabrik in Sagunt ansiedeln
Der Standort für die Batteriezellen-Fabrik des Volkswagen-Konzerns in Spanien steht lokalen Medienberichten zufolge fest: Sie soll in Sagunt in der Provinz Valencia im östlichen Spanien aufgebaut werden und eine Kapazität von 40 GWh pro Jahr erreichen.
Bereits im Juli 2021 bei der Vorstellung der Strategie für 2030 namens „New Auto“ hatte VW angekündigt, in Spanien eine Batteriefabrik errichten zu wollen. Mit Sagunt steht nun offenbar der genaue Standort fest.
Die Entscheidung für Sagunt sei „zu 95 % getroffen“, eine offizielle Bekanntgabe könnte in den kommenden Wochen erfolgen. Das Projekt habe eine geplante Investition von rund 3,5 Milliarden Euro und könnte rund 3.500 Arbeitsplätze schaffen. Laut nicht näher genannten Quellen soll VW die Wahl für Sagunt erst dann bekanntgeben, bis die Ausschreibung für die spanische PERTE-Förderung veröffentlicht wurde. Dies soll spätestens nächste Woche der Fall sein.
Über dieses Förderprogramm will Spanien bis zum Jahr 2023 insgesamt 4,3 Milliarden Euro investieren, um die Produktion von Elektrofahrzeugen und Batterien im Land anzukurbeln. Das Programm soll hauptsächlich aus dem Wiederaufbaufonds der EU finanziert werden. Weitere 19,7 Milliarden Euro an Investitionen sollen bis 2023 von der Privatwirtschaft getätigt werden, die von der staatlichen Förderung angestoßen werden sollen.
Die Wahl auf Sagunt als Standort verwundert nur wenig. So strebt VW die Fertigung von E-Kleinwagen u.a. im Werk Martorell an. In Pamplona sollen E-SUV gebaut werden. Bei einer Pressekonferenz im Dezember letzten Jahres gab Herbert Diess aber noch keine konkreten Marken oder Modelle an. Beide Standorte seien noch „in Prüfung“, eine Entscheidung soll auch von Förderzusagen abhängen.
Volkswagen soll sich auch deshalb für Sagunt entschieden haben, weil VW und Ford bereits im Juni 2020 eine Vereinbarung für Ford-Stromer auf Basis der MEB-Plattform trafen. Die Batteriefabrik in Sargunt könnte somit also nicht nur die spanischen Werke des VW-Konzerns, sondern auch das Ford-Werk in Almussafes am Stadtrand von Valencia beliefern.
Um den steigenden Zellbedarf des Konzerns zu decken, plant Volkswagen bekanntermaßen in Europa den Aufbau von sechs Gigafabriken. Die erste Fabrik verantwortet bekanntlich das schwedische Unternehmen Northvolt, das die Einheitszellen für das Premium-Segment fertigen soll. 2025 soll eine zweite Zellfertigung in Salzgitter starten: Die niedersächsische Gigafabrik wird Einheitszellen für das Volumensegment des Volkswagen-Konzerns fertigen. Die Standorte der Batteriefabriken 3 und 4 sollen im ersten Halbjahr 2022 festgelegt werden, bisher sind hier Spanien und Osteuropa im Gespräch. Bei Spanien könnte es sich nun aber um die dritte Batteriefabrik handeln, womit die vierte Produktionsstätte in Osteuropa entstehen würde. Mögliche Standorte der Fabriken 5 und 6, die bis 2030 entstehen sollen, wurden bislang noch nicht genannt.
elpais.com, latribunadeautomocion.es
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