Renault erwägt wohl Elektro-Comeback des Scénic
Renault will laut einem Medienbericht seinen Kompaktvan Scénic mit elektrischem Antrieb wiederbeleben. Bei dem Scénic E-Tech Electric dürfte aber nur der bekannte Name bleiben: Angeblich soll es sich um ein fünfsitziges Elektro-SUV handeln.
Das berichtet das britische Magazin „Auto Express“ unter Berufung auf Aussagen von Renault-Chef Luca de Meo. Der Scénic E-Tech Electric werde auf der Plattform CMF-EV der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi aufbauen, die im Renault Mégane E-Tech Electric debütiert.
Während der elektrische Mégane gegen Modelle wie den VW ID.3 als klassischer Kompaktwagen konkurrieren soll, würde der Scénic das Pendant zum ID.4 und anderen E-SUV im Bereich zwischen 4,60 und 4,75 Metern werden.
Einen Ausblick auf den Scénic E-Tech Electric soll es im Mai dieses Jahres geben, in den Handel kommen dürfte das Modell 2024. Im Rahmen der Bilanzpressekonferenz für das Jahr 2021 zog in der Übersicht der geplanten E-Modelle ein noch verhüllter E-Dacia die Aufmerksamkeit auf sich. Bei dem geplanten E-SUV dürfte es sich um die Silhouette handeln, die unter dem neuen Renault R4 abgebildet ist.
Ein Scénic-Comeback mit einer Van-Karosserie schloss de Meo auf ausdrückliche Nachfrage von „Auto Express“ aus: „Nein. Wir werden keinen weiteren MPV (Multi Purpose Vehicle, Anm. d. Red.) machen“, so der Renault-Chef. „Wir werden ein progressiveres Modell als das machen. Der Scénic muss Raum und Reichweite, die über den des kommenden Mégane hinausgehen werden.“
Einen Hinweis könnte Allianz-intern der Nissan Ariya bieten: Während der Mégane E-Tech Electic auf Basis der CMF-EV maximal 60 kWh große Batterien bietet, sollen im E-SUV des japanischen Partners bis zu 87 kWh und ein starker Allradantrieb möglich sein.
Renault hatte den Scénic erstmals 1996 als Kompakt-Van angeboten, damals noch als Mégane-Ableger mit dem Namen Mégane Scénic. Erst mit der Einführung der zweiten Generation 2003 wurde der Van als eigenständiges Modell geführt. Aktuell wird die vierte Generation des Vans als Fünf- und Siebensitzer (dann als Grand Scénic) verkauft, hat sich aber mit den Jahren gegen die steigenden SUV-Verkäufe immer schwerer getan. In Deutschland ist das Modell noch erhältlich, in Großbritannien hat Renault den Verkauf laut „Auto Express“ aber Ende 2021 eingestellt.
Es wäre nicht das erste Mal, dass Renault einen bekannten Modellnamen für ein anderes Modell verwendet. Bei dem Espace handelte es sich von 1984 bis 2014 um einen Großraum-Van. Die seit 2015 angebotenen fünfte Generation mit diesem Modellnamen ist jedoch aufgrund der sinkenden Nachfrage in diesem Segment kein großer Van mehr, sondern ein Crossover, der einem SUV deutlich näher ist als der vierten Generation mit dem Van-Konzept.
Die Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi hatte Ende Januar einen gemeinsamen eMobility-Fahrplan bis 2030 vorgestellt, der 35 neue E-Modelle vorsieht.
autoexpress.co.uk
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