GM verkauft seine Anteile an Lordstown Motors

Der US- Automobilkonzern General Motors hat offenbar im vergangenen Quartal seine Beteiligung am E-Auto-Startup Lordstown Motors verkauft. Bei Lordstown läuft es nicht rund: Das Unternehmen musste die Pläne für Produktion und Verkauf des E-Pickup Endurance deutlich stutzen.

Eine offizielle Stellungnahme von GM gibt es noch nicht. Mehrere US-Medien haben über den Verkauf der Anteile berichtet, der genaue Zeitpunkt der Transaktion ist nicht bekannt. GM besaß demnach 7,5 Millionen Stammaktien von Lordstown, mit einem anfänglichen Eigenkapitalwert von 75 Millionen Dollar. Sie wurden im Austausch gegen Sachleistungen und 25 Millionen Dollar in bar ausgegeben, berichtet „CNBC“. Der Anteil von GM an Lordstown Motors betrug weniger als fünf Prozent.

Lordstown Motors hat unterdessen im Rahmen der Bekanntgabe seiner aktuellen Geschäftszahlen angekündigt, dass von seinem Debütmodell, dem E-Pickup Endurance, – dessen Produktion wie berichtet Foxconn übernimmt – in diesem Jahr nur 500 Exemplare gebaut werden sollen und im kommenden Jahr 2.500 Stück. Die Produktion von Testfahrzeugen soll bereits angelaufen sein. Der ursprüngliche Plan bei der Vorstellung des Modells im Juni 2020 hatte vorgesehen, bereits 2021 rund 20.000 Exemplare des Elektro-Pickups zu fertigen.

Das Unternehmen erhöhte außerdem den Startpreis für den Endurance auf 63.500 Dollar, vor einer Steuergutschrift von 7.500 Dollar. Ursprünglich hatte Lordstown Motors angekündigt, dass das Fahrzeug ab 52.500 Dollar erhältlich sein würde. „Wir sind der Meinung, dass unser Wertversprechen für den Endurance sowie die Wirtschaftlichkeit und Verfügbarkeit von Batterie-elektrischen Full-Size-Pickups auf dem Markt unseren Preispunkt rechtfertigen“, erklärte dazu Präsident Edward Hightower laut „Detroit Free Press“ gegenüber Wall-Street-Analysten. „Wir bringen das Fahrzeug mit einer großen Anzahl von Standardoptionen auf den Markt“.

Im vierten Quartal weitete Lordstown Motors seinen Nettoverlust auf 81,2 Millionen Dollar aus. Der Verlust im Vorjahreszeitraum betrug noch 38 Millionen Dollar. Die Kosten für das vergangene Quartal gibt Lordstown mit 115 Millionen Dollar an. Für das Gesamtjahr meldete das Startup einen Verlust von 410 Millionen Dollar, verglichen mit einem Verlust von 102 Millionen Dollar zum Jahresende 2020.

Die Gespräche über den Verkauf des ehemaligen GM-Werks an den iPhone-Hersteller Foxconn für 230 Millionen Dollar nahm Lordstown Motors im vergangenem Herbst auf. Das Geschäft sei noch nicht abgeschlossen, es werde aber Lordstown Motors helfen, das Geld für den Start und das Wachstum der Endurance-Verkäufe aufzubringen, sagte Lordstown-CEO Dan Ninivaggi nun den Analysten.

„Dies ist eine der schwierigsten Situationen, die ich je erlebt habe, aber ich wusste es, als ich hierher kam“, so Ninivaggi weiter. „Ich habe schon früh gesagt: ‚Wir sind voll und ganz auf Foxconn eingestellt‘, aber wir müssen die Vorteile dieser Beziehung unter Beweis stellen, und es muss eine Win-Win-Situation sein.“

Laut Ninivaggi hat Lordstown genügend Mittel, um durch das Jahr und ins nächste zu kommen. CFO Adam Kroll sagte, dass das Unternehmen 200 Millionen Dollar von Foxconn erhalten hat, obwohl der Verkauf des Werks noch nicht abgeschlossen ist. Das Startup müsse aber weitere 250 Millionen Dollar aufbringen, „um langfristig rentabel zu sein“, so Kroll.
lordstownmotors.com, eu.freep.com, cnbc.com

1 Kommentar

zu „GM verkauft seine Anteile an Lordstown Motors“
Udo
03.03.2022 um 09:33
Schade wenn es nicht klappt Aber man muss Mut haben

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