Südkorea will Plug-in-Hybride aus der Förderung nehmen
Die südkoreanische Regierung will Hybridautos ab 2025 oder 2026 von ihrer Liste umweltfreundlicher Autos streichen. Dadurch würden Besitzer von Autos mit Hybridantrieben nicht mehr in den Genuss von Steuervorteilen und Kaufprämien kommen. Stattdessen sollen künftig Elektro-Zweiräder gefördert werden.
Bei den Pkw werde die Regierung laut dem stellvertretenden Premierminister und Finanzminister Hong Nam-ki „auf Maßnahmen drängen, um Hybridautos ab 2025 oder 2026 von der Liste der emissionsarmen Autos auszuschließen“. Damit nimmt die Regierung die PHEV aber nicht sofort von der Liste, denn aktuell ist die Regelung bis Ende 2022 befristet – sie wird also nochmals verlängert.
Für Fahrzeuge, die mit Flüssiggas (LPG) oder komprimiertem Erdgas (CNG) betrieben werden, soll das bis 2024 geschehen. Stattdessen sollen nur noch Batterie-elektrische und mit Wasserstoff betriebene Autos gefördert werden.
Es wird zwar dann keine Kaufprämien für die Autokäufer mehr geben, gänzlich ohne staatliche Förderung werden die Teilzeitstromer aber nicht sein. Laut dem Minister werde die Regierung „weiterhin Autoteilelieferanten für Hybridautos unter Berücksichtigung der Effizienz der Autos bei der Reduzierung von Treibhausgasen und der preislichen Wettbewerbsfähigkeit unterstützen“. Die Höhe nannte er aber nicht.
Anfang 2021 hatte Südkorea bei der Förderung eine Preisobergrenze eingeführt. Fahrzeuge, die mehr als umgerechnet 67.800 Euro kosten, sind seitdem nicht mehr förderfähig, zudem gibt es nur bis zur Grenze von umgerechnet 45.160 Euro die volle Förderung – darüber hinaus nur die Hälfte. PHEV werden mit bis zu einer Million Won gefördert, BEV mit bis zu 3 Millionen Won und FCEV mit bis zu vier Millionen Won. Das entspricht rund 750 Euro für einen PHEV, 2.250 Euro für ein BEV und 3.000 Euro für einen FCEV.
Das südkoreanische Umweltministerium kündigte derweil an, die Einführung von Elektromotorrädern und Elektrorollern durch ein 18 Milliarden Won (138 Millionen Euro) schweres Förderprogramm im Jahr 2022 zu beschleunigen. Für rund 20.000 dieser E-Zweiräder werden Zuschüsse bereitgestellt.
Laut Medienberichten zielt diese Förderung weniger auf den Privatkunden, sondern auf den schnell wachsenden Markt für Lebensmittel-Lieferdienste ab, die oft auf solche E-Zweiräder setzen. Alleine in der Hauptstadt Seoul sind laut „Aju Daily“ rund 30.000 Lebensmittelzusteller mit Benzin-Motorrädern unterwegs. Aktuell halte die Reichweite viele Zusteller noch vom Umstieg auf E-Motorräder ab, da ein Lieferbote pro Tag bis zu 200 Kilometer zurücklegt.
theinvestor.co.kr (PHEV-Förderung), ajudaily.com (Zweirad-Förderung)
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