Visualisierungs-Tool für V2G-Auswirkungen
Das Mainzer eMobility-Startup LADE hat ein interaktives Visualisierungs-Tool entwickelt, das veranschaulicht, welchen Beitrag Vehicle-to-Grid (V2G) konkret zu einer CO2-freien Stromerzeugung leisten kann.
Das Tool soll laut dem Unternehmen veranschaulichen, wie Strom aus der Batterie von Elektrofahrzeugen bei Bedarf wieder ins Netz zurückgeführt wird und welche Auswirkungen das auf das Netz hat – basierend auf realen Daten der Bundesnetzagentur. Dabei kann der Nutzer über frei auswählbare Zeiträume die Anzahl der E-Autos sowie die verschiedenen Ausbauziele für erneuerbare Energien einstellen und die Effekte beobachten. Zudem sind zwei Szenarien zur Ansicht voreingestellt: die Ziele der Ampel-Koalition für 2030 sowie das Agora-Energiewende-Szenario „Klimaneutral 2045“.
„Die Nutzung von Elektroauto-Batterien als Speicher kann ein extrem wichtiger Baustein zum Erreichen der deutschen Klimaziele sein“, sagt Dennis Schulmeyer, CEO von LADE. „Die Technologie kann sehr, sehr einfach und günstig umgesetzt werden, hat eine enorme Wirkung und die Speicher sind ohnehin vorhanden. Wir müssen uns aufgrund der bevorstehenden Klimakrise mit der Energiewende wirklich sputen und können nicht abwarten, bis Wasserstoff effizient wird. Wir müssen jetzt handeln – und dafür können die Batterien der Elektroautos eine entscheidende Rolle spielen!“
Übrigens: Während etwa VW bei seiner kommenden bidirektionalen Ladefunktion auf Gleichstrom setzt, geht LADE davon aus, dass sich V2G nur mit AC wirtschaftlich sinnvoll darstellen lasse. Denn: V2G-Fahrzeuge müssten so viel wie möglich mit dem Netz (also Ladestationen) verbunden sein, um da volle Potenzial zu nutzen. Es brauche also mehr Ladepunkte als Fahrzeuge – da AC-Ladepunkte ungleich günstiger sind, lasse sich ein möglichst großes Ladenetz einfacher, günstiger und ressourcenschonender mit AC realisieren.
„Die allermeisten Ladevorgänge lassen sich mit AC-Laden wirtschaftlicher und sogar komfortabler abdecken als mit DC-Ladepunkten“, so Schulmeyer. „Setzt sich die DC-Ladeinfrastruktur durch, wird V2G hautsächlich Eigenheimbesitzerinnen vorbehalten bleiben. Für alle anderen Marktteilnehmer wird V2G komplizierter und unrentabler.“
LADE würde natürlich auch von einer möglichst großen AC-Ladeinfrastruktur profitieren: Das Unternehmen plant eigene Hardware für AC-Ladepunkte und bietet die zugehörige Software für größere AC-Ladeparks.
Für dieses Geschäftsmodell hatte das Unternehmen Ende 2021 eine siebenstellige Seed-Finanzierung abgeschlossen. Der Proof-of-Concept der „LADEsäule“, des ersten Hardware-Produkts des Unternehmens, ist für Frühjahr 2022 geplant.
Der V2G-Simulator steht ab sofort unter v2g.lade.de zur freien Nutzung zur Verfügung.
lade.de
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