VW bestätigt Trinity-Werk in Wolfsburg-Warmenau
Der Aufsichtsrat von Volkswagen hat die Pläne für den Bau eines neuen Elektroauto-Werks im Wolfsburger Stadtteil Warmenau durchgewunken. Der Konzern wird nach eigenen Angaben rund zwei Milliarden Euro in die neue Fabrik investieren, in der das Elektro-Flaggschiff Trinity gebaut werden soll.
Zuvor hatte der Vorstand das Projekt durchgewunken. Die Bauarbeiten im Stadtteil Wolfsburg-Warmenau sollen im Frühjahr 2023 beginnen, wie Volkswagen mitteilt. Ab 2026 soll dann mit innovativsten Fertigungsmethoden und „bilanziell CO2-neutral“ der Trinity vom Band laufen. Der Trinity wird als erstes Modell auf der neuen Elektroplattform SSP basieren, das Werk in Wolfsburg-Warmenau wird somit auch die erste Fabrik im Konzern, die für die Produktion dieser Plattform ausgelegt ist.
VW-Markenchef Ralf Brandstätter sieht in dem Aufsichtsrat-Beschluss einen wichtigen Meilenstein für die Zukunft des Werks Wolfsburg – Gerüchten zufolge gehen die Pläne für das E-Auto-Werk außerhalb der bestehenden Werksmauern auf ihn zurück, Konzernchef Herbert Diess soll demnach einen Standort weit außerhalb von Wolfsburg favorisiert haben. „Damit stärken wir nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit des Stammwerkes und geben der Belegschaft eine starke Langfristperspektive“, so Brandstätter. „Mit Trinity und dem Werksneubau werden wir in der Automobilindustrie Maßstäbe setzen und Wolfsburg zum Leuchtturm für modernste und effiziente Fahrzeugproduktion entwickeln.“ Auch Betriebsrats-Chefin Daniela Cavallo sieht eine „historische Weichenstellung für Wolfsburg“.
In der Mitteilung zu dem neuen Werk bekräftig VW zudem das Ziel, das Entwicklungsvorstand Thomas Ulbrich in der vergangenen Woche ausgegeben hatte: Ein Auto soll in zehn Stunden gebaut werden. Bei einer Betriebsversammlung im vergangenen Jahr hatte Konzern-CEO Diess noch angegeben, dass die Fertigung eines MEB-Modells in Zwickau rund 30 Stunden dauere. Der Schlüssel dazu ist laut VW „weniger Varianten, weniger Bauteile, mehr Automatisierung, schlankere Produktionslinien sowie neue Logistikkonzepte“.
Weitere Details zu dem neuen Werk – wie etwa die Produktionskapazität – nennt VW in der Mitteilung nicht. Das „Handelsblatt“ will erfahren haben, dass dort pro Jahr bis zu 250.000 E-Fahrzeuge von etwa 5.000 Beschäftigten gebaut werden sollen. Die Produktionskapazität war in dieser Größenordnung erwartet worden.
Laut VW ist bis 2030 geplant, die SSP-Fertigung nach dem Vorbild der Trinity-Fabrik auch in das bisherige Stammwerk zu integrieren. Das „Handelsblatt“ gibt hierzu an, dass die Umrüstung der bestehenden Linien für den Golf und Tiguan „wahrscheinlich 2027“ beginnen soll. Bereits zuvor hatte Brandstätter angegeben, dass zunächst zwei der vier Linien umgerüstet werden sollen, die ebenfalls jeweils rund 250.000 Autos pro Jahr fertigen können.
volkswagen-newsroom.com, handelsblatt.com
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