Ford plant in Europa sieben neue E-Autos bis 2024
Ford hat angekündigt, in Europa bis 2024 drei neue Elektro-Pkw und vier neue Elektro-Nutzfahrzeuge einzuführen. Das Ziel ist, ab 2026 jährlich mehr als 600.000 Elektrofahrzeuge in Europa zu verkaufen. Zudem gibt es Details zu dem MEB-Modell von Ford.
Dieser Plan für Europa baut auf der jüngsten Mitteilung auf, dass Ford die neue globale Geschäftseinheit Ford Model e für das Elektrofahrzeug-Geschäft gegründet hat und bis 2026 weltweit mehr als zwei Millionen E-Fahrzeuge verkaufen will. 30 Prozent davon sollen also aus Europa kommen.
Ab 2023 beginnt Ford wie berichtet mit der Produktion eines völlig neuen E-Pkw in seinem Werk in Köln – also jenes Modell, für das Ford den MEB von Volkswagen nutzt. Wie der Hersteller nun bestätigt, wird es sich dabei um einen mittelgroßen fünfsitzigen Sport-Crossover handeln. Die technischen Daten des Antriebs werden sich wohl von den entsprechenden VW-Fahrzeugen ableiten lassen. In wie weit sich der Sport-Crossover von einem VW ID.4 oder dem vermutlich ähnlich großen, aber etwas (Reichweiten-)stärkeren Ford Mustang Mach-E abheben wird, geht aus der Mitteilung nicht hervor.
Ab 2024 wird die Produktion in Köln um ein zweites neues vollelektrisches Modell erweitert – Details hierzu nennt Ford in der aktuellen Mittelung noch nicht. Die von Ford veröffentlichte Grafik für das E-Modell-Lineup in 2024 zeigt jedoch zwischen dem Mustang Mach-E und dem Sport-Crossover noch ein „Medium-size Crossover“.
Fords zweites E-Auto aus Köln wird auch ein MEB-Modell
Während Ford somit nicht bestätigt, ob es sich dabei ebenfalls um ein MEB-Modell oder eine Eigenentwicklung handeln wird, wird Volkswagen konkreter: Laut einer eigenen Mitteilung der Wolfsburger vertiefen beide Autobauer ihre MEB-Allianz. Ford wird auch ein zweites E-Modell auf Basis des VW-Baukastens bauen, das vereinbarte Volumen wurde nun hierfür von 600.000 auf 1,2 Millionen Fahrzeuge über die Laufzeit von sechs Jahren angehoben.
„Für den endgültigen Durchbruch der E-Mobilität in Europa kommt es jetzt vor allem auf Wirtschaftlichkeit und Schnelligkeit an“, sagt Thomas Schmall, Volkswagen-Konzernvorstand für Technik und CEO von Volkswagen Group Components. „Beides gehen wir in Zusammenarbeit mit Ford an, die heutige Vereinbarung wird die Elektrifizierung beider Unternehmen weiter beschleunigen.“
Auch VW bestätigt in seiner Mitteilung, dass es sich bei dem ersten MEB-Modell von Ford um einen Crossover handeln wird. Zum zweiten Modell verweist VW darauf, dass Ford hierzu noch keine detaillierten Angaben gemacht habe.
Klar ist: Die Investition in das Cologne Electrification Center – insgesamt sollen 1,8 Milliarden Euro über sechs Jahre investiert werden – umfasst zusätzlich den Aufbau einer neuen Anlage zur Montage von Fahrzeugbatterien, die 2024 mit der Produktion starten soll.
Ford bestätigt jetzt zudem das Gerücht eines vollelektrischen Puma. Fords in Europa meistverkauftes Pkw-Modell Puma soll ab 2024 als reines E-Auto erhältlich sein und im rumänischen Craiova gebaut werden – wo heute bereits die Verbrenner-Version des Puma vom Band läuft.
Das Werk Craiova leitet auch zu den vier geplanten Nutzfahrzeugen über: Dort soll ebenfalls ab 2024 der Kastenwagen Ford Transit Courier als Elektroversion gebaut werden, ebenso die Pkw-Version Tourneo Courier. Mögliche technische Daten des Antriebs für Transit Courier, Tourneo Courier und Puma sind noch nicht bekannt.
Auch die weiteren E-Nutzfahrzeuge gehören zur Transit-Baureihe: 2023 starten der Transit Custom im Ein-Tonnen-Transporter-Segment und die Großraumlimousine Tourneo Custom – beide sind rund fünf Meter lang. Auch hier nennt Ford noch keine technischen Daten. Die Produktion wird wohl in der Türkei erfolgen, wie auch schon beim großen E-Transit.
„Diese neuen Elektrofahrzeuge von Ford signalisieren nichts weniger als die vollständige Transformation unserer Marke in Europa – eine neue Generation emissionsfreier Fahrzeuge, optimiert für eine vernetzte Welt, die wirklich herausragende Kundenerlebnisse bietet,“ sagt Europa-Chef Stuart Rowley. Ford will bekanntlich ab 2030 in Europa nur noch Batterie-Elektroautos bauen.
Ford hat zudem mit SK On und der Koç Holding eine Absichtserklärung für ein neues Joint Venture in der Türkei unterzeichnet. Vorbehaltlich der Unterzeichnung einer endgültigen Vereinbarung planen die drei Partner, eine der größten Produktionsstätten für Nutzfahrzeugbatterien in Europa zu errichten. Das Joint Venture würde seinen Sitz in der Nähe von Ankara haben und Nickel-reiche NMC-Zellen für den Einbau in Batterie-Module herstellen. Die Produktion soll Mitte des Jahrzehnts beginnen. Die geplante Jahreskapazität wird 30 bis 45 GWh betragen.
„Ich freue mich über das Tempo unserer Entwicklung in Europa“, sagt Jim Farley, CEO von Ford. „Dies fordert unsere gesamte Branche heraus, besser, sauberer und digitaler zu produzieren. Ford handelt fokussiert und schnell, um die Nachfrage in Europa und auf der ganzen Welt zu bedienen.“
ford.com, volkswagen-newsroom.com, skinnonews.com
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