Lkw-Neuzulassungen in der EU: Elektrisch betriebene Fahrzeuge legen zu
Laut dem Branchenverband ACEA sind im Jahr 2021 in der EU insgesamt 1.243 elektrisch aufladbare Fahrzeuge neu zugelassen worden, das sind 26,6 Prozent mehr als 2020. Die Zahlen beziehen sich auf mittelschwere und schwere Lastwagen mit Batterie-elektrischem oder Brennstoffzellen-Antrieb sowie auf Plug-in-Hybride.
Der Anteil dieser Fahrzeuge an allen Lkw-Zulassungen des Jahres lag bei 0,5 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr stellt das einen leichten Anstieg dar: 2020 waren es mit 982 Einheiten 0,4 Prozent. Der Blick auf einzelne europäische Märkte zeigt: Das stärkste Wachstum an elektrisch aufladbaren Fahrzeugen (BEV, FCEV, PHEV) verzeichnete Spanien mit einem Plus von 137,5 Prozent, gefolgt von Frankreich mit einem Plus von 88,5 Prozent. Der Absatz in Italien wird nicht genannt, blieb den Angaben zufolge aber stabil.
Das Wachstum von 15,8 Prozent in Deutschland nennt ACEA „bescheiden“, doch stellt die Bundesrepublik mit 987 verkauften Einheiten die große Mehrheit aller neuen Elektro-Lkw in der EU. Zur Verdeutlichung: Zieht man die in Deutschland neu zugelassenen Fahrzeuge von den EU-gesamten elektrisch aufladbaren Lkw ab, bleiben lediglich 261 Einheiten, die sich auf die restlichen Länder verteilen. An zweiter Stelle nach Deutschland liegen die Niederlande mit 75 zugelassenen Fahrzeugen (+82,9 Prozent).
Die wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge schlüsselt ACEA in seiner Mitteilung nicht im Einzelnen auf, geht aber auf die die Neuzulassungen von Hybrid-Elektro-Lkw (HEV) in der EU ein: Die sind deutlich zurückgegangen – und zwar um 55,9 Prozent auf 67 Einheiten. Der Marktanteil von Hybrid-Lkw schrumpfte somit von 0,1 Prozent im Jahr 2020 auf 0,03 Prozent der gesamten Lkw-Verkäufe in der EU im Jahr 2021.
Alternative Kraftstoffe, zu denen Erdgas, Flüssiggas, Biokraftstoffe und Ethanol gehören, machten 2021 mit einem Gesamtmarktanteil von 3,6 Prozent (gegenüber 3,0 Prozent im Jahr 2020) die überwiegende Mehrheit der in der EU verkauften Lkw mit alternativen Antrieben aus. Die Nachfrage stieg in der gesamten Region um 40,7 Prozent und belief sich im vergangenen Jahr auf insgesamt 9.688 verkaufte Einheiten. Die wichtigsten Märkte für Lkw mit alternativem Kraftstoff waren Deutschland (2.258 Einheiten; +37,5 Prozent), Frankreich (1.858; +20,0 Prozent) und Polen (1.596; +119,2 Prozent).
Mit einem Anteil von 95,8 Prozent dominierten Dieselfahrzeuge auch 2021 deutlich die Zulassungszahlen (96,5 Prozent im Jahr 2020) in der EU. 2021 wurden in der EU 255.099 Diesel-Einheiten neu zugelassen, ein Anstieg um 13,6 Prozent.
Mit Ausnahme von Zypern zieht sich der Wachstumstrend durch alle westeuropäischen Länder: Italien (+21,9 Prozent), Spanien (+7,1 Prozent), Frankreich (+4,9 Prozent) und Deutschland (+4,8 Prozent). In Mitteleuropa verzeichneten fast alle Länder zweistellige Zuwachsraten. Polen war der drittgrößte Markt für Diesel-Lkw in der EU, wo die Zulassungen um 56,4 Prozent auf 30.827 Einheiten stiegen.
Ein deutlicher Rückgang ist indes bei Lkw mit Benzinmotor zu sehen: Im vergangenen Jahr wurden EU-weit nur 190 Lkw zugelassen, 9,5 Prozent weniger als noch 2020. Der Gesamtmarktanteil liegt bei 0,1 Prozent. Mit 141 Einheiten wurden die meisten dieser Fahrzeuge in Finnland verkauft.
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