Hyvia eröffnet Brennstoffzellen-Werk in Frankreich

Neun Monate nach Gründung hat Hyvia, das Joint Venture von Renault und dem Brennstoffzellen-Spezialisten Plug Power, ein Werk in der Refactory von Renault im französischen Flins eröffnet. Dort will Hyvia Brennstoffzellenmodule auf Grundlage der Technologie von Plug Power montieren und testen.

Die 30-kW-Brennstoffzelle wird den Renault Master H2-TECH als Kastenwagen, Plattformfahrgestell und City Bus antreiben. Die Fahrzeuge verfügen neben der Brennstoffzelle und den H2-Tanks (je nach Modell zwischen drei und sieben Kilogramm Wasserstoff) auch über eine 33 kWh große Batterie. Zu den rund 100 Batterie-elektrischen Kilometern sollen so je nach Ausführung zwischen 150 und 400 Kilometer mit Wasserstoff hinzukommen.

Eigentlich war der Start der BZ-Montage in Flins und auch die Premiere der drei Fahrzeuge für Ende 2021 geplant. Offizielle Gründe für die Verzögerung werden nicht genannt. Mit dem Produktionsbeginn in Flins sind dort 15 Mitarbeiter beschäftigt.

Bis Ende 2022 sollen die Montage- und Testlinien für Brennstoffzellen eine Kapazität von 1.000 Brennstoffzellen pro Jahr haben und das Werk auch mit der Montage von H2-Tankstellen und der Produktion von Wasserstoff mit einem ersten Elektrolyseur beginnen. Der Elektrolyseur kommt auf eine Leistung von einem Megawatt und soll bis zu 450 Kil0gramm Wasserstoff am Tag erzeugen können, damit die Brennstoffzellen vor Ort getestet und die eigene H2-Tankstelle versorgt werden können – denn auch die Gabelstapler vor Ort werden mit Wasserstoff betrieben.

Hyvia bekräftigt in der Mitteilung zudem das Ziel, bis 2030 30 Prozent des europäischen Marktes für H2-LCV abzudecken – wohlgemerkt 30 Prozent aller leichten Nutzfahrzeuge mit Wasserstoff-Antrieb, nicht aller leichten Nutzfahrzeuge oder E-LCV. „Die Hyvia-Anlage ist Teil der Re-Energy-Säule unserer strategischen Refactory-Anlage in Flins“, sagt Renault-CEO Luca de Meo. „Der Hochlauf verkörpert die starken Ambitionen der Renault-Gruppe in der H2-Mobilität als Ergänzung zur Elektromobilität. Es wird dazu beitragen, die lokale Integration zu verbessern und Werte in Frankreich und Europa zu schaffen.“

„Plug Power ist stolz darauf, die Montage seiner Brennstoffzelle hier in Frankreich zu sehen“, ergänzt Plug-Power-CEO Andy Marsh. „Wir sind seit mehr als zehn Jahren in Europa präsent und ein wichtiger Investor in die Entwicklung des europäischen H2-Sektors. Wir haben unser Wachstum mit Hyvia in Partnerschaft mit der Renault-Gruppe beschleunigt. Gemeinsam unternehmen wir sinnvolle Schritte zur Bekämpfung des Klimawandels.“

Erstmals angekündigt hatten Renault und Plug Power die gemeinsame H2-Offensive bei leichten Nutzfahrzeugen im Januar 2021, bevor dann im Sommer das Joint Venture Hyvia gegründet wurde.
renaultgroup.com

2 Kommentare

zu „Hyvia eröffnet Brennstoffzellen-Werk in Frankreich“
Mark Müller
16.03.2022 um 22:01
30kW-Brennstoffzelle und 33kWh-Batterie sind eine sehr vernünftige Konfiguration für Kleintransporter und Ähnliche. Passt eigentlich auch für einen Langstrecken-PKW.
Harald Mars
20.09.2022 um 19:13
Ich habe zwei Fragen: wir sind ein Bürgerbusverein in NRW: - wie sieht es mit dem zulässigen Gesamtgewicht der Hyvia Kleinbusse (9 Personen ) aus? Das ist bei den E-Bussen ja das große Problem (>2,4 t) - Wo gibt es in NRW Nachfüllstationen für die Brennstoffzellen?

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